
Berlin – Die deutschen Kabelunternehmen haben für eine Einschränkung der Netzneutralität plädiert. Ausgangspunkt sind Forderungen von Google und Verizon nach einem offenen Internet in den USA.
Nach den Forderungen von Google und Verizon zur Einschränkung der Netzneutralität in den USA fordern nun auch deutsche Internetprovider Gleichberechtigung im Internet. „Wir benötigen eine Kostenbeteiligung von Anbietern, die starken Datenverkehr verursachen“, sagte Peter Charissé, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Kabelnetzbetreiber (ANGA), am Donnerstag der Nachrichtenagentur „DPA“. Eine Kostenbeteiligung würde sichern, dass Investitionen sich für die Netzbetreiber lohnen.
„Die Kostenbeteiligung muss mit der Höhe der Datenmenge wachsen“, sagte Charissé und plädierte zudem für eine „Bagatellgrenze“: Liegt die Datenmenge darunter, soll auch keine digitale Maut verlangt werden. So sei geregelt, dass etwa Start-up-Firmen nicht mit zusätzlichen Kosten belastet werden. Der Internet-Konzern Google und der US-Telekommunikationskonzern Verizon hatten einen rechtlichen Rahmen für die Netzneutralität gefordert. Diese solle aber nur für die Datenübertragung im Festnetz gelten, nicht für das mobile Internet. Außerdem forderten die US-Unternehmen Ausnahmen für Dienste wie etwa Gesundheitsberatung, Bildungsangebote oder neuartige Spiele. Im Internet (pro-netzneutralitäte.de) haben Politiker und Blogger eine Unterschriftenaktion zur Erhaltung der Netzneutralität in Deutschland gestartet. Sie wollen weiter an der neutralen Datenübertragung im Netz festhalten. [cg]
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