Dynamic Range

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Dynamic Range, Teil 2

Stereofone musikalische Veröffentlichungen

Die Initiative der PMF mit Präsident und Initiator Friedemann Tischmeyer erstellte zur Evaluierung des Dynamikgehaltes als Qualitätsparameter eine Messmethode. Zusammen mit namhaften Entwicklern wurde eine Software zur Verfügung gestellt, die es allen am Musikbusiness Beteiligten ermöglicht, Produktionen in jeder Arbeitsphase auf ihren Dynamikgehalt hin zu prüfen. Um diesen Qualitätsstandard ausweisen zu können, entstand ein Logo mit der Angabe der Dynamic Range in Dezibel. Mit diesem Logo ist es seit Mitte 2009 möglich, auf stereofonen musikalischen Veröffentlichungen eine Auskunft über den als Durchschnitt zu erwartenden Dynamikgehalt zu geben. Je größer die angegebene Dezibelzahl ist, desto höher ist die erlebbare Dynamik der Musik. Für Besitzer einer dynamikfähigen Audiokette wird es ein Genuss sein, diese Unterschiede zu erleben.

Label mit Mehrwert

Als Querschlag gegen die Bemühung zur Rettung der Musikqualität darf die Absicht der Europäischen Union gewertet werden, eine Schalldruckpegelbegrenzung für tragbare Musikplayer einzuführen. Dies bereitet der Überkompression fruchtbaren Boden, weil dynamische Musik benachteiligt wird – die technischen Anpassungen werden anhand der lautesten Musiktitel erstellt.

Musikalisches Fiasko

Der Wettbewerb wird sich den aktuellen Entwicklungen angleichen: Es kommt zu einer noch höheren Lautheitsverdichtung, die weniger musikalische Impulse bereithält, was der Hörer dann versucht, über einen höheren Abhörpegel auszugleichen. Die Folge ist eine Erhöhung des Stressfaktors, da sich die Erholungszeiten für das Gehör verringern. Die Tage des unbeschwerten Musikgenusses scheinen somit gezählt und es verwundert nicht, dass längst vergessene, „unberührte“ Tondatenträger, wie beispielsweise die Schallplatte, gerade in diesen Zeiten ihr Comeback feiern.

(Jens Voigt)

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