Echte Filme für echte Männer

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Echte Filme für echte Männer

„Phantom Kommando“ und „The Marine 4“

Phantom Kommando Director’s Cut

Ein weiterer ehemaliger Index-Kandidat mit Arnold Schwarzenegger ist der Entführungsthriller „Phantom Kommando“, der nun passend zum 30. Jubiläum erstmals als ungeschnittener Director’s Cut als Blu-ray veröffentlicht wird. Hierfür wurde also ein komplett neues Master angefertigt, sodass sich diese Version von der 2008 erschienenen Blu-ray unterscheidet.
 
Wer die Handlung des Kultfilms noch nicht kennt, bekommt sie hier noch einmal kurz rekapituliert: Was heute ein Liam Neeson in seinen „Taken“- Filmen regelmäßig macht, erledigte Schwarzenegger in den 1980ern auf seine ganz eigene Weise. Seine Tochter (die damals noch junge Alyssa Milano) wurde von einem Revolutionsführer entführt und soll nun als Druckmittel dienen, um John Matrix (Schwarzenegger) zu einem politischen Mord zu zwingen.

Matrix ist nämlich ein ehemaliges Mitglied einer Black Ops Sondereinheit, die ihn zu einer Kampfmaschine werden ließ. Doch anstatt sich den Entführern zu beugen, nutzt der aufgebrachte Vater seine tödlichen Fähigkeiten, um seine Tochter mit aller Macht zurück zu bekommen. Dafür hackt, schießt, bricht und schlägt er sich durch die Gegnerscharen, sodass man glatt Mitleid mit den Bösewichten bekommen könnte. Doch wer sich auf diese Weise mit Arnie anlegt, der hat es wirklich nicht anders verdient.
 
Kein Wunder also, dass „Phantom Kommando“ auch heute noch zu den härtesten Filmen zählt, die das Action-Kino je gesehen hat. Auch bei dieser Blu-ray gibt es übrigens wieder das von der Action- Cult-Reihe wohlbekannte Wendecover mit dem optionalen Kino-Motiv auf der Rückseite. Die Amaray-Hülle ist rot und als Bonusmaterial gibt es einen Audiokommentar von Regisseur Mark L. Lester, den Original-Kinotrailer sowie die beiden entfallenen Szenen „Reine Action“ und „Lass ein bisschen Dampf ab“.

The Marine 4

Ein Film über einen Mann, der mit seinem Gewehr durch den Wald rennt und solche Einzeiler wie „Wir sind die Meister unserer Feinde“ und „Mein Gewehr und ich sind Verteidiger meines Landes“ von sich gibt, sollte zwangsweise als sehr kritisch betrachtet werden, zumal ebenjener Mann das Gesagte sehr, sehr ernst meint.
 
Der Trailer zum Film könnte prima als Werbespot für die US-Army dienen, wobei es bei „The Marine 4“ doch um ein wesentlich höheres Ziel geht, als nur um die Verteidigung eines Landes, die natürlich voll und ganz auf den Schultern des Soldaten Jake Carter (Wrestling-Star Mike „The Miz“ Mizanin) liegt.
 
Ein Fräulein in Nöten dürfte sehr viel wichtiger als alles andere sein, vor allem dann, wenn es so unverschämt gut aussieht wie die Darstellerin Melissa Roxburgh. Sie spielt die beschützenswerte Schlüssel-Informantin in einem Korruptionsfall, der bis in die oberen Ränge eines Rüstungskonzerns reicht.

Und da eine ganze Privat-Armee auf die unschuldige Olivia Tanis angesetzt wurde, putzt Sgt. Jake Carter seine Waffe umso gründlicher, damit er im Anschluss Rambo-mäßig durch die Gegend ballern kann. Eine weitere obligatorische Zutat, die bei einem solchen Actioner nicht fehlen darf, ist die handfeste Martial-Arts-Choreografie, bei der der Wrestler sein ganzes Können und seine enorme Kraft beweisen kann.
 
Sollten Sie also sämtliche „Rambo“-Filme bereits bis zur Vergasung gesehen haben und nach neuem Action-Stoff dieser Art dürsten, so könnte der vierte Teil von „The Marine“ vermutlich genau die Ersatzdroge sein, die Sie suchen. Und solange Sie danach nicht das Gefühl haben, bewaffnet durch die Gegend rennen zu müssen, um all Ihre Widersacher bis auf den letzten Mann niederzustrecken, ist jedwede Sorge bezüglich der Aussage des Direct-To-Video-Films unbegründet. Die beste Devise lautet hier also: Hirn aus, Action an.
(Falko Theuner)

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