Filmhits auf Blu-ray 3D

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3D in Full-HD-Auflösung

Die Blu-ray Disc beweist uns immer wieder aufs Neue, wie beeindruckend Filme im Heimkino aussehen können. Neben der Verbreitung von hochaufgelösten Bildern will die Blu-ray nun eine weitere Innovation in unsere Wohnzimmer bringen: 3D.

Kompatible Fernseher und Blu-ray-Player sind längst zu haben, nun fehlen noch die Inhalte. Bereits jetzt gibt es 3-D-Filme auf Blu-ray Disc. Dem familientauglichen Actionfilm „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ mit Brendan Fraser liegen die zweifarbigen 3-D-Brillen (Anaglyphenbrillen) gleich bei. Das Ergebnis aber ist ernüchternd: Verfälschte Farben und eine verschwommene Sicht verursachen schnell Kopfschmerzen. Der 3-D-Effekt ist zudem nur marginal – mit der aktuellen 3-D-Technik hat das nichts zu tun. Vor allem beim Animationsfilm „Monster und Aliens“ müssen Sie aufpassen: Die echte 3-D-Blu-ray ist derzeit nur in Verbindung mit Samsungs Blu-ray-Player BD-C6900 oder mit zwei Shutter-Brillen erhältlich; bei der anderen Version handelt es sich lediglich um die minderwertige Anaglyphenfassung.
 
Sonys 3-D-Blu- ray „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ ist die erste Disc, die den 3-D-Spezifikationen der Blu-ray Disc Association entspricht, und kann bereits jetzt vorbestellt werden. „Ice Age 3: Die Dinosaurier sind los“ und „Coraline“ finden sich in der 3-D-Version im Bundle mit Panasonics Blu-ray-Player DMP-BDT300 wieder. Weitere 3-D-Filme für das Heimkino folgen erst im Laufe des Jahres, Disneys Vizepräsident Gordon Ho sieht einen Einstieg in den Markt vor dem Weihnachtsfest 2010 nicht als realistisch an. Für Heimkinofans besonders ärgerlich: James Camerons „Avatar“ erscheint zunächst nur in einer 2-D-Version, die 3-D-Blu-ray soll es erst 2011 geben.

Technik der 3-D-Blu-ray

Die Blu-ray ist das einzige Medium, das 3-D-Bilder in Full-HD-Auflösung (1 920 × 1 080 Bildpunkte mit Vollbildern) in das heimische Wohnzimmer bringt. Dabei kommt der sogenann te MPEG-4-Multiview-Video-Codec (MVC) zum Einsatz. Diese Weiterentwicklung des für die Blu-ray Disc spezifizierten MPEG-4- AVC-Codecs ist abwärtskompatibel: Befindet sich die Disc in einem herkömmlichen Player, spielt dieser lediglich die 2-D-Version ab. Das funktioniert aber nur, wenn es der Anbieter zulässt.
 
Ein 3-D-Film beansprucht rund 50 Prozent mehr Speicher. Da die Disc bis zu 50 Gigabyte fassen kann, dürfte es aber selbst für komplette Spielfilme in 3-D keine Speicherplatzprobleme geben.
 
Die 3-D-Blu-ray-Player sind laut den Spezifikationen auch in der Lage, 3-D-Menüs und -Untertitel darzustellen. Samsung bietet deshalb beim BD-C6900 eine Anpassung im Systemmenü an, über welche Sie die Größe gemäß der Bilddiagonale Ihres Flachbildfernsehers einstellen können. So ist gesichert, dass alle Inhalte stets korrekt dargestellt werden. Ferner soll Sonys Playstation 3 mit der 3-D-Wiedergabe kompatibel sein. Das ist insofern problematisch, als die Spielkonsole nur über einen HDMI-1.3-Ausgang verfügt, der offiziell nicht für die 3-D-Ausgabe geeignet ist.

Playstation und 3-D-Blu-ray

Ein im Sommer erscheinendes Update soll Sonys Universalmaschine zur Wiedergabe von 3-D-Blu-rays befähigen – laut Sony ohne Einschränkungen und in voller HD-Auflösung (1 080p). Damit wäre die Playstation 3 das erste Gerät, das ohne den HDMI-1.4-Standard aktuelle 3-D-Formate unterstützt. Den Spezifikationen zufolge ist die 3-D-Darstellung fest mit HDMI 1.4 verbunden, Blu-ray-Player und Fernseher müssen also über einen derartigen Ein- respektive Ausgang verfügen. Wie schon zu HDTV-Zeiten ist die Technik da und bereits überraschend ausgereift, es fehlt nur noch an Inhalten. Wir sind gespannt, wie schnell diese folgen, und hoffen, dass aufgrund der finanziellen Attraktivität von 3-D nicht allzu viele Filme lieblos in die dritte Dimension konvertiert werden.
(Dennis Schirrmacher)

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