Geheime Satellitensignale

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Geheime Satellitensignale, Seite 3

Workshop SCPC-Radios

Wiedergabe

Zur Wiedergabe des gefundenen Programms starten wir über den Signal-Analyzer den VLC-Player. Das Audio ist binnen weniger Augenblicke zu hören. Gelegentlich setzt es jedoch aus. Besser ist es, zuerst den TS-Analyzer zu starten, der ebenfalls mit dem Signal-Analyzer von Easy Blindscan verknüpft werden kann. Der TS-Analyzer verrät uns nicht nur, welche Services über den sehr schmalbandigen Datenstrom übertragen werden.
 
Auf 12,662 GHz vertikal auf 23,5 Grad Ost sind dies immerhin fünf Radioprogramme, die hier auch mit korrektem Namen gelistet werden. Um eines dieser Programme zu hören, ist mit der Maus lediglich die entsprechende Zeile im TS-Analyzer zu markieren. Anschließend ist mit der rechten Maustaste ein Untermenü aufzurufen, indem über „Preview“ ein weiterer Player gestartet wird. Er kommt mit unseren heiklen Radiosignalen besser klar und gibt diese auch perfekt wieder. Er hat sich auch bei anderen schmalbandigen SCPC-Radios als die bessere Wahl erwiesen.

Stolpersteine

Bereits beim zweiten Versuch einen der SCPC-Radiostationen zu bekommen, scheitern wir mit dem Signal-Analyzer von Easy Blindscan. Damit dieser erwartungsgemäß arbeitet, erfordert er eine möglichst genaue Eingabe aller Übertragungsparameter. Während bei der Modulationsart, FEC und Polarisation kein Spielraum gegeben ist, bietet sich dieser besonders bei der Frequenzeingabe an. Frei nach dem Motto „wer wagt, gewinnt“ haben wir die Empfangsfrequenz einfach um 200 kHz verringert eingegeben.
 
Nachdem mit den in den Sat-Listen angegebenen Frequenzen kein Lock erfolgte, kamen wir mit den von uns eingegebenen geringfügig kleineren Frequenzen stets zum Ziel. Sowohl auf 23,5 Grad Ost als auch auf 16 Grad Ost. Auf Eutelsat 16A konnten wir zwar alle uns bekannten Stationen locken, jedoch war auf einer nichts zu hören. Der TS-Analyzer verriet uns, dass über diesen Stream offensichtlich gerade keine Übertragung stattfand. Was schon mal der Fall sein kann.

Der LNB

Wie unsere Untersuchungen gezeigt haben, dürfte aber nicht nur der Receiver dafür verantwortlich sein, ob der Empfang der besonders schmalbandigen SCPC-Radiosignale gelingt oder nicht. Bei derart schmalen Trägersignalen ist die Frequenzstabilität des LNBs aufs Stärkste gefordert. Da mag man mit billiger No-Name-Ware schon scheitern. Einfach, weil eine mögliche Frequenzdrift des LNBs den Empfang mal gelingen und gleich darauf wieder zusammenbrechen lässt.
 
Auch unsere leichten Abweichungen bei der Eingabe der Sendefrequenzen kann auf den LNB zurückgeführt werden. Allerdings ist hier ein Frequenzoffset verantwortlich, was so viel bedeutet, als dass die Zwischenfrequenz des LNBs nicht ganz exakt die 9,75 GHz für das untere und 10,6 oder 10,75 GHz für das obere Ku-Band entspricht. Beim Empfang breitbandiger TV-Signale fällt eine solche geringe Toleranz nicht ins Gewicht. Bei extrem schmalbandigen Signalen kann sie jedoch über Empfang oder Nichtempfang entscheiden.

(Thomas Riegler)

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