Sky Go – Zusatzfunktionen vorgestellt

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Aufnahmen mit Sky Go unterwegs starten

Im April 2011 startete Sky in Deutschland den interaktiven Dienst Sky Go und öffnete Abonnenten damit einen neuen und bislang unbekannten Weg, die Inhalte des Pay-TV-Anbieters auch fernab des heimischen TV-Gerätes zu genießen. Seitdem erweitert und verbessert Sky permanent diesen innovativen Dienst.

Neben Sport, Serien und Filmen kommen inzwischen auch die jüngeren Pay-TV-Zuschauer mit Sky Go Kids auf ihre Kosten. Sky Go stellt dabei zahlreiche Inhalte auf Abruf zur Nutzung auf mobilen Endgeräten wie iPhone, iPad oder Notebook aber auch der Spielkonsole Xbox 360 oder dem PC zur Verfügung. Im März dieses Jahres nun hat der Münchener Pay-TV-Anbieter erneut den Funktionsumfang von Sky Go deutlich erweitert. Diesmal jedoch geht es nicht um neue Sparten oder mehr Inhalte, sondern die Integration des hauseigenen EPGs über den Abrufdienst.
 
Bislang kamen Abonnenten nur auf den zertifizierten Boxen in den Genuss der „Sky Guide“ getauften elektronischen Bildschirmzeitung. Hier lassen sich Hintergrundinfos zum laufenden und kommenden Programm aller im Paket vertretenen Sender abrufen. Auf Knopfdruck gibt es eine Sendungsbeschreibung und sofern ein Festplattenreceiver verwendet wird, kann auch direkt eine Aufnahme programmiert werden. Das funktioniert übrigens auch bei Serien ganz automatisch. Scrollt man nämlich im Sky Guide auf den Menüpunkt „Aufnahme“, so kann neben einer Einzelaufnahme auch bestimmt werden, dass alle Folgen der entsprechenden Serie auf Festplatte gebannt werden.

EPG über Sky Go

Über Sky Go kann nun ebenfalls der Sky Guide abgerufen werden. Beim iPad beispielsweise steht der EPG über einen eigenen Reiter zum Abruf bereit. Aufgrund des kleineren Displays beim iPhone hingegen verbirgt sich diese neue und nützliche Funktion unter dem Menüpunkt „Mehr“. Ruft man den Sky Guide auf, erscheint eine Übersicht der Sendungen in einer Timeline. Das Bewegen in dieser Timeline erfolgt wie bei der Benutzung von Touch-Geräten gewohnt per Fingerzeig. Interessiert sich der Nutzer für eine Sendung, so lässt sich durch einen Fingertipp die Sendungsbeschreibung direkt aufrufen.
 
Hier erwarten die Nutzer gleich zwei außergewöhnliche Funktionen: Schon beim ersten Aufruf der Detailinformationen fällt der im Stil des Anytime-Receivers gestaltete Record-Button auf. Drückt man diesen, wird aus der Ferne automatisch eine Aufnahmeprogrammierung vorgenommen. Ganz konkret übermittelt die App hiermit die Programmierung direkt an den Receiver. Dies geschieht als weitere Besonderheit nicht über das Netzwerk, sondern direkt via Satellit. Ein Anschluss des Empfangsgerätes an das Internet ist somit nicht erforderlich.

Vorherige Aktivierung nötig

Allerdings müssen dennoch zur Nutzung ein paar Voraussetzungen erfüllt sein: Zum einen muss der Sky-Receiver und die zugehörige Smartcard miteinander gepairt sein. Dies geschieht, indem der Abonnent bei der Hotline von Sky die Verknüpfung der Karte mit dem Sky-Receiver veranlasst. Erst dann sind Aufnahmen auf die Festplatte des Gerätes möglich. Dummerweise erfährt der Nutzer das aber erst nach einer gescheiterten Aufzeichnung, denn die Fernprogrammierung selber funktioniert auch, wenn die Smartcard noch nicht mit dem Gerät verknüpft wurde.
 
Soll daneben eine Sendung programmiert werden, die in den nächsten 24 Stunden beginnt, darf sich der Receiver beim Absenden der Programmierung nicht im Energiesparmodus befinden. Erfolgreiche Programmierungen finden sich schon wenige Sekunden nach dem Absenden über Sky Go auf dem Receiver und können unter „geplante Aufnahmen“ abgerufen werden. Allerdings ist es auf diesem Wege nicht möglich, auch Serienaufnahmen zu programmieren. Hierfür muss der Nutzer doch wieder den Mitschnitt am Receiver selber veranlassen.

Sky Guide nur für Sky

Der neue Dienst über Sky Go beinhaltet alle im Sky-Paket enthaltene Sender, egal ob diese nun abonniert wurden oder nicht. Zwar können Sie auch Aufnahmen von Inhalten programmieren, die nicht in Ihrem Abo-Paket enthalten sind, diese landen dann auch ganz normal unter „Geplante Aufnahmen“. Auf den ersten Blick klappt es also, jedoch findet letztlich keine Aufnahme statt, sondern der Aufnahmetimer bringt nur eine Fehlermeldung, dass die Sendung aus lizenzrechtlichen Gründen nicht aufgezeichnet werden darf.
 
Eine Fernprogrammierung ist zudem nur für die Sender des Pay-TV-Anbieters möglich. Frei empfangbare Sender hingegen sind nicht enthalten und auch die Programme von HD Plus sucht man vergeblich. Bei letzteren aber auch kein Verlust, da ein Aufzeichnen aufgrund der von diesem Anbieter vertraglich verlangten Restriktionen bei der Nutzung der Sky-Hardware nicht möglich ist und eine Fernprogrammierung damit sinnfrei wäre.

Linear oder nonlinear?

Die Grenzen zwischen „normalem“ linearen Fernsehen und Video-On-Demand sind bei kaum einem anderen Dienst so vermischt wie bei Sky Go. Entscheidet man sich nämlich für eine Sendung und möchte diese aufzeichnen, so bietet der Dienst als Alternative auch das direkte Schauen an. Ist der Inhalt nämlich auch über das On-Demand-Angebot abrufbar, so kann direkt darauf zugegriffen werden. Der Zuschauer hat also durch diesen modernen Dienst die Wahl zwischen sofort schauen, auf die Ausstrahlung warten und dann live schauen oder aufzeichnen und später die Sendung genießen. Nur ob das Programm eventuell schon über Sky Anytime den Weg auf den Receiver gefunden hat, kann so nicht ermittelt werden.

Innovationen ohne Android

Keine Frage: Sky Go hat sich seit seinem Start bis zum heutigen Tag prächtig entwickelt. Besonders die Möglichkeit, Aufnahmen auf dem Gerät schnell und bequem von unterwegs aus zu programmieren, kann wirklich überzeugen. Schade ist allerdings, dass nach wie vor nur die mobilen Touch-Geräte von Apple unterstützt werden, Android allerdings weiterhin außen vor ist. Zwar wird von Sky immer wieder betont, dass man an der Entwicklung entsprechender Umsetzungen für das beliebte Betriebssystem arbeitet, bislang wartet die Android-Fangemeinde allerdings vergeblich auf einen konkreten Einführungstermin. Hier kann man also leider weiterhin nur abwarten.

(Mike Bauerfeind)

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