Startschuss ist gefallen

0
62

Startschuss ist gefallen, Teil 2

Zeit drängt

Höhere Datenraten

Doch der Startschuss ist für Astra Broadband Services gefallen. Aktuell befindet sich der Anbieter in der Realisationsphase für neue Projekte, nennt aber keine Einzelheiten.
 
Dabei geht es nicht nur darum, den einzelnen Haushalten eine Sat-Schüssel samt LNB und Modem zu subventionierten Preisen anzubieten. In einem Projekt wird Astra2connect beispielsweise über eine Kopfstation in das Telefonnetz einer Kommune eingespeist.
 
Laut Astra Broadband Services nutzten Anfang Oktober 2009 über 50 000 Endkunden Astra2connect. Inzwischen ist der Dienst in 16 europäischen Ländern erhältlich. Der Tätigkeitsbericht der Bundesnetzagentur nennt zum Jahresende 2009 40 000 Nutzer in Deutschland, die über bidirektionale Satellitenverbindungen im Internet surfen.
 
Ebenso wie Eutelsat setzt auch Astra auf das Ka-Band, um die Datenraten erhöhen zu können. Derzeit sind mit Astra2connect maximal vier Megabit pro Sekunde im Download möglich.
 
Im November 2009 hat der luxemburgische Satellitenbetreiber drei Ka-Band-Satelliten in Auftrag gegeben. Astra 2E, 2F und 2G sollen auf 28,2 Grad Ost eingesetzt werden. Ihre Starts sind zwischen 2012 und 2014 geplant. Welche Datenraten dann möglich sind, lässt Astra noch offen.

Potenzial ist vorhanden. Der aktuelle Breitbandatlas nennt 193 Gemeinden in Deutschland, die ausschließlich über Satellitentechnologie versorgt werden können. Aber die Zeit drängt. Bislang taucht Internet via Satellit nur am Rande im Rahmen der Breitbandversorgung in ländlichen Gebieten auf.
 
Die zur CeBIT vorgestellte Studie „Erfolgreiche kommunale/regionale Projekte zur Überwindung von Breitbandversorgungslücken“ nennt kein einziges Beispiel, in dem eine Gemeinde primär über Satellit mit Internetzugängen versorgt wird. In lediglich zwei Beispielen wird diese Technologie quasi zusätzlich für mehr oder weniger entlegene Höfe angeboten.
 
„Auf unsere bundesweite Umfrage nach erfolgreichen kommunalen/ regionalen Projekten zur Schließung von Breitbandversorgungslücken im Juli 2009 erhielten wir ein Beispiel zugesandt, welches die Satellitentechnologie erfolgreich einsetzt“, erklärt Gordon Albrecht, einer der Autoren der Studie.
 
Es fand deshalb keine Berücksichtigung, weil der Einsatz des Satelliten nur sporadisch stattfand und die Versorgungssituation der Kommune nicht signifikant verbesserte.
(Marc Hankmann)

Kommentare im Forum