Axas HIS C 4K – UHD-Linuxreceiver im Test

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© Auerbach Verlag

Mittlerweile mangelt es auch im Bereich der Linuxreceiver nicht mehr an Modellen mit UHD-Unterstützung. Auch im preiswerten Einstiegssegment müssen Käufer inzwischen auf 4K nicht mehr verzichten. Mit dem HIS C 4K  hat Axas ein besonders interessantes Kombigerät im Angebot.

Zum günstigen Preis von 119 Euro kommt der AXAS HIS C 4K mit einer doch beeindruckenden Ausstattung daher. So empfängt der Receiver Digitalfernsehen bis hin zu UHD wahlweise über Kabel, Satellit oder auch terrestrisch. Folgerichtig ist das Gerät mit einem Triple-Tuner ausgestattet. Ein Kombituner kann wahlweise für DVB-C oder DVB-T2 genutzt werden, der Zweite ist ein Satellitentuner. Optisch schickt wirkt die Box in dem kleinen aber durchaus stylisch aussehenden Gehäuse. Integriert in der Box ist eine WLAN-Empfangseinheit. Störende Antennen sind nicht zu finden, das WLAN-Modul samt Antennen ist komplett im Inneren der Box integriert. Frontseitig hat Axas dem Gerät übrigens ein vierstelliges numerisches Display spendiert. Dieses zeigt permanent die Uhrzeit an und wechselt nur kurz in den Modus Kanalnummer, wenn der Sender gewechselt wird.

Eine Besonderheit an der Rückseite ist der Micro-SD-Kartenleser den nur einige Anbieter integrieren. Aufgrund fallender Preise bei Micro-SD-Speichermedien bietet dieser Kartenleser eine sehr gute Möglichkeit aus dem Receiver einen vollwertigen Rekorder zu machen, ganz ohne stöhrenden USB-Dongel

An der linken Seite sind zwei USB-Buchsen sowie ein SD-Karteneinschub verbaut. Letzterer eignet sich gut, um ein zweites Betriebssystem via Micro-SD-Karte über Multiboot zu hinterlegen oder schlicht zusätzliche Grafiken wie Senderlogos für das OSD abzulegen. Auch als Medium für Timeshift ist eine SD-Karte sicher keine schlechte Idee. Auf der Rückseite findet sich noch ein dritter USB-Anschluss, der dort sogar als USB 3.0 ausgeführt ist. Daneben findet sich hier ein Netzwerkanschluss, der HDMI-Ausgang sowie eine Klinkenbuchse, welche analoge FBAS-Signale ausgibt und den Anschluss älterer Röhrenfernseher ermöglicht. Eine passende Kabelpeitsche auf Cinch liegt dem Receiver übrigens genauso bei wie ein HDMI-Kabel. Digitale Audiosignale können über einen optischen Ausgang abgenommen werden und schließlich gibt es auch noch eine serielle Schnittstelle, die ebenfalls über eine Klinkenbuchse zur Verfügung gestellt wird. Einen Adapter hierfür fanden wir im Karton allerdings nicht. Die Bedienelemente sind beim HIS C 4K auf der Oberseite integriert. Das ist zwar außergewöhnlich aber somit ist eine Notbedienung bei Ausfall oder Nichtauffinden der Fernbedienung möglich. 

Zifferntasten mit Buchstabenaufdrucken überzeugen im Test

Im Betrieb

Der angenehm kompakt gebaute Receiver wird mit einer großen Fernbedienung ausgeliefert. Diese ist mit zahlreichen Funktionstasten ausgestattet, die allerdings unter Enigma2 anfangs nicht alle Funktionen haben. Dennoch lassen sie sich im Nachgang über die Hotkey-Einstellungen des Betriebssystems mit individuellen Funktionen belegen, was die tägliche Arbeit mit dem Receiver natürlich deutlich erleichtert. Die Box wird übrigens mit einem aktuellen OpenATV 6.2 Image ausgeliefert, die Erstinbetriebnahme geht sehr leicht von der Hand.
Im Alltagsbetrieb zeigen sich keine Schwächen. In rund 30 Sekunden bootet das Gerät  aus dem Kaltstart. Flott ist die Box nicht nur beim Booten, sondern auch beim Senderwechsel. Mit 1,25 Sekunden kann sie mit den Wettbewerbern locker mithalten. Gut gefallen hat uns auch die flotte Geschwindigkeit bei HbbTV. Der Aufbau der Menüs geschieht sehr flott und auch die Navigation innerhalb des hybriden Dienstes lässt eigentlich keine Wünsche offen. Gleiches gilt auch für die Navigation durch die Menüs des Receivers und den Aufruf von Zusatzfunktionen wie EPG oder anderen Diensten. 

Erweiterungen

Überhaupt gilt einmal mehr auch für den Axas: Die Individualität und auch Attraktivität von Enigma2-Geräten hängt maßgeblich von den Plugins ab. Auch für den HIS 4K Combo gibt es davon eine ganze Menge und so lässt sich das Gerät damit nochmal erheblich aufwerten. Neben HbbTV gehören zu den Standardkandidaten auch der Mediaplayer und das Mediacenter. Mit anderen Skins lässt sich zudem das Erscheinungsgebiet des Gerätes teilweise dramatisch ändern, was das Aussehen von Menü und OSD angeht. Auch hier stehen zahlreiche unterschiedliche Skins zur Verfügung.

© Auerbach Verlag

Empfang

Die integrierte Empfangseinheit empfängt Sender in den Standards DVB-S, DVB-S2 und DVB-S2x. Auch der Multistream-Empfang ist gegeben.  Die Empfindlichkeit liegt mit gemessenen minus 85 dBm im durchschnittlichen Bereich. Im Test stellen wir zudem fest, dass der Receiver mit Symbolraten bis minimal 1 000 Symbols umgehen kann und somit auch im SCPC-Empfangsbereich gute Ausbeute liefert. Die DiSEqC-Unterstützung wird unter OpenATV perfekt beherrscht. Egal ob Drehanlage, große Multifeedeinheit oder Unicablesysteme die Box beherrscht alle zur Verfügung stehenden Protokolle und kann somit auch sehr gut bestückte Multifeedanlagen mit 16 oder mehr LNBs verarbeiten. Zudem kann unter Enigma2 auch der Einkabelstandard JESS/EN50607 genutzt werden. Zu den Vorteilen des preiswerten 4K-Receivers zählt zweifellos auch der Blindscan. Wir prüfen die Funktionsweise zuerst auf der Türksat-Position. Im Blindscan werden hier innerhalb von nur zwei Minuten 78 Transponder aufgespürt. Die Anschließenden Kanalsuche auf allen gefundenen Transpondern bringt 654 Kanäle zum Vorschein. Der Blindscan arbeitet auf dieser Position also bereits sehr überzeugend. Dieser gute Eindruck setzt sich auch beim Check auf 3 Grad Ost, einer Position mit sehr vielen schmalbandigen Transpondern, fort. Auch auf diesem Eutelsat-Satellitensystem ist das Ergebnis überzeugend. 38 Transponder, darunter auch Transponder mit Symbolraten knapp über 1 000 Megasymbols werden aufgespürt. 59 Kanäle kommen letztendlich in der Kanalliste zum Vorschein. Auch im C- und KU-Band erzielen wir überzeugende Scanergebnisse.

Aufnahmen

Eine Festplatte kann am Axas HIS c 4K nur extern betrieben werden. Am besten schließt man diese über USB 3.0 an der Rückseite an. Gerade wenn 2,5-Zoll-Festplatten angeschlossen werden, ist hier eine stabilere Stromversorgung gewährleistet, da die Spezifikationen bei USB 3.0 höhere Stromstärken festlegen. Zudem profitiert man dann von einer schnelleren Datenübertragungsgeschwindigkeit. Parallelaufnahmen sind nur auf dem gleichen Transponder oder über zwei verschiedene Empfangswege möglich. Also können beispielsweise ein Satellitensender und parallel ein anderes Programm über DVB-T2 aufgezeichnet werden. Ein weiterer Vorteil des Kombituners. Natürlich ist auch die Medienwiedergabe von Festplatte oder über das Netzwerk möglich. Der Axas bietet hier die gleichen Möglichkeiten, die auch schon von anderen Enigma2-Digitalreceivern bekannt sind.

Fazit

Der Axas HIS 4K überzeugt. Gegenüber den Vorgängermodellen der HIS-Serie hat Axas ein schöneres Gehäuse, eine bessere Fernbedienung, welche kein Tastenprellen mehr verzeichnet und beim Sat-Empfang den DVB-S2X-Tuner integriert. Letzterer kann auch Multistream-Signale empfangen.- Die Box überzeugt im Test komplett. Einzig ein CI-Plus-Schacht fehlt dem Receiver zur Perfektion. 

Bildquelle:

  • Axas-HIS-C-4K-Rueckseite: © Auerbach Verlag
  • Axas-HIS-C-4K_FB: © Auerbach Verlag
  • Axas-HIS-C-4K: © Auerbach Verlag
  • Axas-HIS-C-4K_Tabelle: © Auerbach Verlag
  • Axas-HIS-C-4K-BoxmitFB: © Auerbach Verlag
Überblick der Rezensionen
Installation
93 %
Bedienung
90 %
Ausstattung
66 %
Empfang
98 %
Darstellung
93 %
Multimedia
78 %
Festplattenmodus
88 %
Decodierung
80 %
axas-his-c-4k-uhd-linuxreceiver-im-testpositiv: WLAN an Bord, Micro-SD-Kartenschacht, DVB-S2x / Multistream - negativ: kein CI-Schacht

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