Günstige Streaming-Box: Botech Wzone im Test

2
3688
Botech Wzone

Wer möglichst ein breites Spektrum an Apps für VoD-Angebote nutzen will, kommt um Mediaplayer kaum herum – es sei denn, er hat bereits einen TV mit integriertem Android- oder Fire-TV-Betriebssystem. Ist dies nicht der Fall, helfen nützliche Mediaplayer wie der neue Botech Wzone, der wie auch die Gigablue-Geräte in Deutschland von Impex vertrieben wird.

Dieser Test erschien zuerst in der DIGITAL FERNSEHEN 09/2021

Der Markt von Video-on-Demand-Anbietern wächst stetig, kein Wunder also, dass gerade neue Angebote oft eine gewisse Zeit benötigen, um auch in den gängigen App-Portalen der TV-Hersteller zu erscheinen. Je nach System müssen eigene Apps programmiert werden. Das benötigt Zeit. Zeit, die Nutzer, aber auch Inhalteanbieter, oft nicht in Kauf nehmen wollen. Hier sind Mediaplayer eine nützliche Alternative.

Egal ob der Amazon-Fire-TV-Stick, Android-TV-Boxen oder Apple TV: Auf diesen Plattformen sind neue Angebote in der Regel schon zum oder kurz nach dem Start zu finden. Nicht selten sind die Boxen sogar leistungsfähiger und einfacher zu bedienen als Menüoberflächen mit Apps in TV-Geräten. Strong bietet bereits seit geraumer Zeit Android-TV-Boxen an. Das neuste Modell haben wir nun im Test.

Die Anschlussausstattung des kompakten Streamingempfängers ist gut: HDMI und der optische Tonausgang versorgen das Heimkino perfekt mit Bild und Tonsignalen
Die Anschlussausstattung des kompakten Streamingempfängers ist gut: HDMI und der optische Tonausgang versorgen das Heimkino perfekt mit Bild und Tonsignalen

Wie ist die Botech Wzone ausgestattet?

Der Mediaplayer wartet mit einigen Anschlüssen auf. Neben dem Eingang für das externe 12V-Netzteil gibt es einen HDMI-Ausgang und sogar einen analogen AV-Ausgang in Form einer 3,5-Millimeter- Klinkenbuchse. Die erforderliche Kabelpeitsche auf Cinch liegt allerdings nicht bei und muss bei Bedarf separat erworben werden. Dafür bekommt der Käufer ein passendes HDMI-Kabel mitgeliefert, welches nach Herstellerangaben auch 4K verarbeiten kann. Ein digitaler SPDIF-Ausgang kann auch digitale Tonsignale unkompliziert an eine Soundbar übergeben. Auf der rechten Seite sind dann noch zwei USB-Buchsen verbaut, eine davon beherrscht sogar USB 3.0. Auch ein Micro-SD-Kartenschacht ist hier zu finden. Bedienelemente oder ein Display gibt es am Mediaplayer nicht, lediglich LEDs an der Front zeigen an, wann der Player mit Strom versorgt wird.

Die Botech-Box kann sowohl über ein Netzwerkkabel als auch über WLAN mit Internetsignalen versorgt werden
Die Botech-Box kann sowohl über ein Netzwerkkabel als auch über WLAN mit Internetsignalen versorgt werden

Die Fernbedienung ist kompakt gehalten. Der Hersteller hat neben den Grundbedienelementen noch Schnellwahltasten für Netflix, Prime Video, YouTube und Google Play auf dem Bluetooth-Signalgeber integriert. Lobenswert: Es gibt eine Lautstärketaste, die ein Regeln auch ohne die TV-Fernbedienung erlaubt. Das werden viele Nutzer zu schätzen wissen. Ein eingebautes Mikrofon erlaubt zudem die unkomplizierte Sprachsteuerung.

So gelingt die Installation

Im ersten Schritt müssen Box und Bluetooth-Signalgeber miteinander gekoppelt werden. Dazu wird den Anweisungen am Bildschirm gefolgt und wenige Sekunden später ist die Bedienung per Remote-Control möglich. Anschließend werden die Grundeinstellungen am Botech-Gerät vorgenommen. Sprache und WLAN-Passwort müssen vom Nutzer eingestellt werden. Wer die Mini-Box am heimischen LAN betreibt, muss nur die Sprache festlegen. Nach Abschluss erfolgt der Google-Login, welcher bei diesem Gerät im Test leider nicht mittels Code-Eingabe via Smartphone oder am PC möglich ist. Somit muss mittels Bildschirmtastatur der Google-Login eingetragen werden. Eine Vielzahl im Account personalisierter Apps wird automatisch nach Bestätigung auf der Box installiert. Nach knapp zehn Minuten ist der mit Android 10 versehene Streamingreceiver komplett betriebsbereit.

Im oberen Bereich der Portal-Seite werden die Apps sowie Empfehlungen der einzelnen VoD-Anbieter angezeigt
Im oberen Bereich der Portal-Seite werden die Apps sowie Empfehlungen der einzelnen VoD-Anbieter angezeigt

Die Streaming-Box im Praxistest

Im ersten Schritt müssen alle gewünschten und nicht bei der Erstinstallation angebotenen Apps auf den Mediaplayer gelangen. Diese lassen sich in der Regel direkt aus dem Playstore herunterladen. Alle darin verfügbaren Apps sind weitestgehend problemlos auf dem Gerät nutzbar. Negatives Beispiel: Auch für Sky Ticket ist eine App verfügbar, welche sich problemlos installieren lässt. Allerdings kommt beim anschließenden Start – wie bereits vom Test des Yay-Go bekannt – der Hinweis, dass die App für das gewählte Gerät nicht geeignet ist. Einmal mehr liegt dies aber nicht am Streamingempfänger, sondern am Pay-TV-Anbieter Sky, welche die Hardware der Box nicht freigegeben hat.

Die Reihenfolge der Apps lässt sich bei Android 10 individuell anpassen. Einfach länger auf die Auswahltaste drücken und den Wechseln-Modus aktivieren
Die Reihenfolge der Apps lässt sich bei Android 10 individuell anpassen. Einfach länger auf die Auswahltaste drücken und den Wechseln-Modus aktivieren

Sind alle Apps installiert und die Grundeinstellung durchlaufen, steht dem TV-Vergnügen nichts mehr im Weg. Die Android-Startseite ist sehr übersichtlich und kann individuell den Sehbedürfnissen angepasst werden. Anbieter, für die kein Abo besteht, können aus der Startseite leicht entfernt werden, neue Apps lassen sich über das Plus-Symbol hinzufügen. Auch die App-Sortierung ist möglich, sodass die am meisten genutzten Dienste schnell zu finden sind. Tipp: Auf der Fernbedienung gibt es Schnellwahltasten für Netflix, Prime Video, YouTube und Google Play. Diese Dienste müssen also in der App-Liste nicht ganz vorn angelegt werden, um schnell auf sie zugreifen zu können.

Die Navigation zwischen den einzelnen Punkten auf der Home-Seite erfolgt über das Steuerkreuz. Somit wird die Bedienung zum Kinderspiel. Die Startseite ist zugleich Dreh- und Angelpunkt der Bedienung. Über die mit einem Haus gekennzeichnete „Home-Taste“ gelangt der Nutzer aus jeder App heraus direkt wieder auf diese zurück.

Scrollt der Nutzer nach unten, werden die Highlights der einzelnen Apps separat aufgelistet
Scrollt der Nutzer nach unten, werden die Highlights der einzelnen Apps separat aufgelistet

Im Praxischeck wollen wir im nächsten Schritt schauen, wie flüssig die Bedienung verläuft. Zunächst starteten wir YouTube und konnten dort problemlos alle Inhalte wiedergeben. Wenn die Box mit einem UHD-Fernseher verbunden ist, wird hier natürlich bei den passenden Videos auch die höchste Auflösungsstufe angeboten. Gleiches gilt für Netflix, welches wir dann als nächstes starteten. Da ein offizielles Android auf dem Botech Wzone läuft, steht auch dieser Videodienst ohne Einschränkungen bei der Bildqualität zur Verfügung. Das bedeutet: Bei passendem Fernseher wird auch UHD angeboten. Prime Video kann ebenfalls uneingeschränkt genutzt werden.

Das gilt es im TV-Betrieb zu beachten

Auch wenn die Botech-Wzone-Box keinen Hardwaretuner hat, kann damit ferngeschaut werden. Das ist mittels Apps, die TV-Signale per Streaming anbieten, möglich. Sowohl der Test mit Zattoo als auch mit Waipu TV und Magenta TV verläuft problemlos. Mittels Steuerkreuz und der Kanalwahltasten kann in diesem Modus die Kanalumschaltung erfolgen. Die direkte Sendernummerneingabe ist aufgrund der fehlenden Zifferntasten auf dem Signalgeber allerdings nicht möglich. Auch die kostenfrei nutzbaren TV-Angebote in den Mediatheken der TV-Sender, der Streamingplattform Joyn oder auch Pluto TV sind mit dem kleinen Streamingplayer nutzbar.

Wird die TV-App genutzt, steht auch ein übersichtlicher EPG bereit, der Auskunft über bis zu sieben Programme gibt
Wird die TV-App genutzt, steht auch ein übersichtlicher EPG bereit, der Auskunft über bis zu sieben Programme gibt

Wer hingegen lieber auf hausinternes Streaming setzt, kann dies – die Voraussetzungen einer Enigma2-Box oder eines TV-IP-Server (Sat-IP, Kabelfritzbox) müssen aber erfüllt sein – ebenfalls tun. Mit den kostenlosen Apps E2 Streamer oder Dreamdroid ist dies ohne Zusatzkosten möglich. Komfortabler geht es hingegen mit der Dream-Player-TV-App, die in der Testversion kostenlos aus dem Playstore downloadbar ist, für die Nutzung des kompletten Funktionsumfangs aber mit 7,99 Euro zu Buche schlägt. Diese ermöglicht auch die Einbindung in die Live-Channel-App, welche wir generell für den TV-Empfang empfehlen. Die Box-Fernbedienung bietet sogar eine Hardwaretaste, mit der diese App schnell aufgerufen werden kann.

Im TV-Betrieb wird auch beim Programmwechsel der EPG angezeigt
Im TV-Betrieb wird auch beim Programmwechsel der EPG angezeigt

Chromecast ist an Bord

Speziell wer ein Android-Smartphone besitzt, wird die Chronmecast-Unterstützung der Botech-Wzone-Box mögen. Diese erlaubt es Inhalte in Windeseile zwischen Smartphone und Box zu übermitteln. Suchen sie also einfach das Lieblingsbild auf dem Smartphone aus und spiegeln sie es in sekundenschnelle auf dem TV-Bildschirm, wo es die ganze Familie betrachten kann. Auch bei Video-Apps wie YouTube kann Chromecast verwendet werden, um ein am Smartphone aufgespürtes Video schnell allen Familienmitgliedern zugänglich zu machen. Der Clou: Selbst Sky Ticket ist so nutzbar.

Botech Wzone Tabelle

So funktionieren Sprachsteuerung und Suche

Ebenfalls integriert ist der Google Assistent. Sobald man die entsprechende Taste drückt, lässt sich über die Fernbedienung ein Sprachbefehl absetzen – analog zu „OK Google“ auf dem Smartphone. Man kann Informationen wie Wetterdaten abfragen, aber auch smarte Geräte im Haushalt steuern.

Manche Befehle funktionierten einwandfrei, sodass wir beispielsweise mit „Zeige Feuerwehrmann Sam“ problemlos zur gewünschten Kinderserie gelangten. Allerdings unterstützen leider noch nicht alle Apps auch die Sprachsteuerung, weshalb eine Anbieterübergreifende Suche nicht möglich ist. Aktuell sind nur Netflix, Disney Plus und YouTube sowie die Google-eigenen Dienst gut verknüpft. Dies ist schade, denn somit ist der Android-TV-Nutzer weiterhin darauf angewiesen, im Internet nachzuforschen, welcher Anbieter seine Wunschserie bietet.

Um am Beispiel von Kinderserien zu bleiben: Beim Sprachsuchbefehl „Bob der Baumeister“ werden nur Videoschnipsel aus YouTube angeboten. Dass diese beliebte Serie beim TVNow-Angebot der RTL-Gruppe, welches abonniert ist, aber auch im Kaufangebot bei Prime Video zur Verfügung steht, zeigt uns das Gerät überhaupt nicht erst an.

Kann die Botech Wzone im Test überzeugen?

Alles in allem kann die Streamingbox überzeugen. Der Botech Wzon-Streamingempfänger ist einfach zu bedienen und arbeitet zuverlässig. Optimierungswünsche sind bei der Ersteinrichtung – hier würden wir uns die komfortablere Möglichkeit per Smartphone wünschen – sowie der Sprachsuche vorhanden. Letztere liegt aber in erster Linie an der Weiterentwicklung des Android-TV-Angebotes von Google. Die Bedienung mittels des kleinen Bluetooth-Signalgebers geschieht zügig, allerdings zeigt sich, das die Beigabe einer zweiten Fernbedienung doch sinnvoll wäre. Hin und wieder sind Zifferntasten aber auch weitere Bedienelemente beim Alltagsbetrieb von Nöten. Zur Erweiterung eines älteren TV-Gerätes aber auch als Streamingbox für VoD-Angebote und TV-Services am Zweitfernseher ist das Gerät bestens geeignet.

Dieser Test erschien zuerst in der DIGITAL FERNSEHEN 09/2021

Bildquelle:

  • Botech Wzone rueck: © Auerbach Verlag
  • Botech Wzone Netzwerk: © Auerbach Verlag
  • Botech Wzone Hauptmenue: © Auerbach Verlag
  • Botech Wzone Apps: © Auerbach Verlag
  • Botech Wzone Inhalte: © Auerbach Verlag
  • Botech Wzone EPG: © Auerbach Verlag
  • Botech Wzone TV-Betrieb: © Auerbach Verlag
  • Botech Wzone Tabelle: © Auerbach Verlag
  • Botech Wzone: © Auerbach Verlag

2 Kommentare im Forum

  1. Baugleich mit Leyf 4K, MECOOL KM2, Strong Leap-S1, Nokia Streaming Box 8000, und Thomson THA100.
Alle Kommentare 2 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum