„HiTube 4K Combo“ im Test – günstige 4K-Set-Top-Box

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Erst im Frühjahr diesen Jahres nahmen wir mit dem HiTube 4K eine preisgünstige Multitunerbox unter die Lupe. Bereits wenige Monate später ist eine überarbeitete Variante des Gerätes im Handel anzutreffen, die ein im ersten Test diagnostiziertes Manko beseitigt.

Bei unserem ersten Test konnte die HiTube 4K Combo an vielen Stellen punkten, einzig die Fernbedienung kam im Testlabor nicht so gut weg. Bei der zweiten Auflage des Gerätes, die seit wenigen Wochen im Handel erhältlich ist, hat der Hersteller reagiert und einige Verbesserungen am System vorgenommen.

Während Box und integrierte Hardware gleich blieben, gibt es nun eine neue, besser ausgestattet und ergonomisch geformte Fernbedienung zum Set. Die Ausstattung der Box selbst ist funktional. Bedienelemente, egal ob in Form von Tastern an der Front oder einem Netzschalter an der Rückseite, suchen wir vergebens. Das Gerät ist regulär nur über den Signalgeber steuerbar. Eine Alternative bieten Apps oder das Webinterface, falls der Signalgeber einmal ausfallen sollte. Auf ein Display hat der Hersteller hingegen nicht verzichtet. Eine vierstellige Siebensegmentanzeige zeigt alternativ Kanalnummer oder die aktuelle Uhrzeit an. Eine danebenliegende Farb-LED signalisiert den Betriebszustand des Gerätes.

64-Bit-Plattform

Zu den inneren Werten der Box zählt der 1,6 GHz Quadcore Prozessor Hi3798MV200 mit 64 Bit Unterstützung. Etwas eng bemessen ist allerdings der integrierte Speicher. Gerade einmal 512 Megabyte Flash und 1 Gigabyte Ram wurden der kleinen Box spendiert. Eine Aufrüstung ist über USB-Speicher möglich, ein SD-Kartenleser ist an dem Einstiegsmodell hingegen nicht vorhanden.

Praktisch: Über den 3,5-Millimeter Klinkenausgang können auch ältere Fernseher betrieben werden. Einen entsprechenden Adapter muss man allerdings separat erwerben. Praktisch: Ein USB-Anschluss arbeitet im schnellen USB-3.0-Modus

Inbetriebnahme

Zum ersten Start begrüß uns die Box mit dem bekannten OpenATV-Logo. Schon ab Werk ist das OpenATV 6.2 Image vorinstalliert und wie gewohnt muss im ersten Schritt die Ersteinrichtung durchlaufen werden. Die Einrichtung der Box beinhaltet die Festlegung der Sprache und des Satellitensystems. Doch auch die Konfiguration des HDMI-Ausgangs erfordert die Aufmerksamkeit des Bedieners. Bei der wählbaren Videoauflösung steht als höchste Stufe 2 160p zur Verfügung. Eine Besonderheit ist noch die Einrichtung des Internets, denn hier kann dank des integrierten WLAN-Adapters gewählt werden, ob kabelgebunden oder auf drahtlose Weise kommuniziert werden soll. Weiterhin kann aber nur eine Netzwerkverbindung unter Enigma2 parallel verwendet werden.

© Auerbach Verlag Der Signalgeber überzeugt mehr als beim Vorgängermodell

In der Praxis

Bei unserem mehrtägigen Alltagsbetrieb zeigen sich keine Schwächen der preisgünstigen 4K-Box. In rund 30 Sekunden bootet das Gerät aus dem Kaltstart. Flott ist die Box nicht nur beim Booten, sondern auch beim Senderwechsel. Mit 1,25 Sekunden kann sie mit den Wettbewerbern locker mithalten.
Der EPG kann vom Nutzer in der Wunschansicht genutzt werden, natürlich sind Timerprogrammierungen aus dem Programmführer heraus schnell und unkompliziert möglich. Die Vor- und Nachlaufzeit dieser Timer wird vorab einmalig im Menü festgelegt. Auch der Teletext ist fest integriert.

Multimedia

Aufnahmen sind wie gewohnt im Open­ATV-Betriebssystem uneingeschränkt möglich. Sobald ein externer Datenträger an einer der USB-Schnittstelle angeschlossen ist, kann der Mittschnitt erfolgen. Neben der Aufnahme auf USB-Datenträger werden auch Mitschnitte auf NAS-Netzwerkspeicher unterstützt, ganz so wie wir es von den Oberklasse-Geräten auch kennen. Über die EMC-Taste auf der Fernbedienung können aufgenommene Inhalte wieder aufgerufen werden. Der Tastenname wurde dabei leider etwas unglücklich gewählt beim neuen Fernbedienungsmodell.

Erweiterbar

Via Plugins lässt sich der Funktionsumfang weiter ausbauen. Viele bei der Enigma2-Fangemeinde lieb gewonnene Plugins sind auch mit dieser Box und somit auf dem HiSilicon-Prozessor nutzbar. So bereitete das Mediaportal im Test ebenso wenig Probleme wie Internetradioplayer wie ShoutCast. Auch das Abspielen fremder Aufnahmen im Format MKV und diverse SD-Formate in MPEG-2 und DIVX ist möglich. Im Test wurden die auf einer externen Festplatte befindlichen Testfiles allesamt ohne Einschränkungen wiedergegeben. Auch HbbTV wird vollumfänglich unterstützt, auch im Radiobetrieb kann der Multimedidienst uneingeschränkt genutzt werden. Zur Aktivierung muss allerdings unter OpenATV der Plugin „hbbtvkitt“ manuell installiert werden, danach kann wie gewohnt mittels „Red-Button“ HbbTV aktiviert werden.

© Auerbach Verlag

Empfang

Die integrierte Empfangseinheit empfängt Sender in den Standards DVB-S, DVB-S2 und DVB-S2x. Multistreams bleiben außen vor. Die Empfindlichkeit liegt mit gemessenen minus 85 dBm im durchschnittlichen Bereich. Im Test stellen wir zudem fest, dass der Receiver mit Symbolraten bis minimal 1 000 Symbols umgehen kann und somit auch im SCPC-Empfangsbereich gute Ausbeute liefert. Die DiSEqC-Unterstützung wird unter Open­ATV perfekt beherrscht. Egal ob Drehanlage, große Multifeedeinheit oder Unicablesysteme, die Box beherrscht alle zur Verfügung stehenden Protokolle und kann somit auch sehr gut bestückte Multifeedanlagen mit 16 oder mehr LNBs verarbeiten. Zudem kann unter Enigma2 auch der Einkabelstandard JESS/ EN50607 genutzt werden. Zu den Vorteilen des preiswerten 4K-Receivers zählt zweifellos auch der Blindscan. Wir prüfen die Funktionsweise zuerst auf der Türksat-Position. Im Blindscan werden hier innerhalb von nur zwei Minuten 78 Transponder aufgespürt. Die Anschließenden Kanalsuche auf allen gefundenen Transpondern bringt 654 Kanäle zum Vorschein. Der Blindscan arbeitet auf dieser Position also bereits sehr überzeugend. Dieser gute Eindruck setzt sich auch beim Check auf 3 Grad Ost, einer Position mit sehr vielen schmalbandigen Transpondern, fort. Auch auf diesem Eutelsat-Satellitensystem ist das Ergebnis überzeugend. 38 Transponder, darunter auch Transponder mit Symbolraten knapp über 1 000 Megasymbols, werden aufgespürt. 59 Kanäle kommen letztendlich in der Kanalliste zum Vorschein. Auch im C-Band erzielen wir gute Scan­ergebnisse, nur im KA-Band-Blindscan gibt es noch ein paar Probleme.

Fazit

Dank der neuen Fernbedienung trumpft die 4K-Box von HiTube nun noch deutlicher auf. Für 89 Euro erhält der Käufer einen nahezu perfekten UHD-Receiver, der sogar Aufnahmen auf externe Datenträger perfekt verarbeitet.

Bildquelle:

  • _MG_0736: © Auerbach Verlag
  • _MG_1380: © Auerbach Verlag
  • Tabelle_HiTube: © Auerbach Verlag
  • _MG_0726: © Auerbach Verlag

21 Kommentare im Forum

  1. Tja, wenn man erstmal einen uralten Receiver „testet“, kommt einem ein neues Modell neu vor! Billig mit wenig Hardware(aufwand) bleibt eben billig und wer billig kauft, kauft bekanntlich zweimal! :ROFLMAO:
  2. Aus welcher Receiver-Schmiede kommen den die schon wieder (*1) ? Bei dem Preis hätte ich in den Preis einfliesen lassen ob auch alle Abgaben bezahlt wurden für das Gerät , den bei dem Preis bleibt nicht mehr viel übrig zahlt man alles was so anfällt (PVR, Dolby, hbbTV, Videotext, WEE, CE etc.). Und dann muss man froh sein wenn man ein neues Gerät erhält wenn man die Amazon-Bewertungen so liest. Wie ein Receiver auf ein "sehr gut" kommt bei heutzutage fehlendem CI-Schacht, fraglich !!!!!! (*1) P.S. die Frage welche Receiver-Schmiede habe ich mir soeben selbst erklärt ... hier wurde der Hersteller (Importeur wohl die "FutureStyle GmbH" bzw. "Dealcat") ja im "Test" verschwiegen, finden man aber recht schnell ! Xaiox receiver - Google-Suche Und schon sieht man was das ist, Geräte die auch unter "Anadol" vertrieben werden .... naja, bei denen weiß ich immerhin das sie alle Abgaben zahlen, hier ist das für mich MEHR als fraglich bei dem Preis für ein 2-Tuner-Gerät/Combo.
  3. wie wird das getestet ? In der Regel ist es ja so, wenn man auf Sender auf dem gleichen TP umswitcht geht es sehr schnell. Gleiche Ebene z.B. H/H noch schnell. Aber andere Polarisation Band, da dauert es um einiges länger. Deswegen ist so eine Angabe nicht wirklich hilfreich
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