
Mit dem OLED-Top-Modell G5 und der RGB-Tandem-Technik erzielte LG Bestwertungen in unserem Test. Ob die aktuelle OLED-C5-Serie ebenfalls überzeugt, verrät unser Testbericht.
Mit einer Bilddiagonale von 42 bis 83 Zoll deckt LG mit der C5-OLED-Reihe nahezu alle wichtigen TV-Bildgrößen mit einer einzigen TV-Modellreihe ab.
Das ultraflache OLED-Panel mit einer rückseitigen Blende im Stein-Look ist durch den Einsatz von Faserverbundwerkstoffen extrem leicht, sodass sich der C5 problemlos an der Wand befestigen lässt, selbst wenn wie in unserem Fall eine 77-Zoll-Bilddiagonale angestrebt wird.
Ohne Standfuß bringt der 77C5 weniger als 24 Kilogramm auf die Waage und sämtliche Anschlüsse sind seitlich ausgeführt. Auf dem mitgelieferten Standfuß aufgestellt steht das 77-Zoll-OLED-Panel nicht ganz so wackelfrei, wie wir es uns wünschen würden. Zugleich hinterließ der Kontrastfilter einen etwas welligen Eindruck, sodass Spiegelungen verzerrt erscheinen konnten.
Während manche OLED-TV-Modelle einen matten Kontrastfilter bieten, setzt LG beim C5 auf den klassischen Glossy-Effekt: Der C5-Kontrastfilter punktet mit einer satten Schwarzdarstellung bei Umgebungslicht, dafür sind Lichtreflexionen teilweise breit gestreut, Spiegelungen sind klar erkennbar und erscheinen bläulich-violett.

Preis: 4600 Euro (günstigster Marktpreis zum Testzeitpunkt: ca. 3000 Euro) • Bildgröße: 77 Zoll (auch erhältlich in 42, 48, 55, 65 und 83 Zoll) • Maße: 171 x 103,5 x 4,7 cm (Displayhöhe ohne Standfuß: 98 cm, Paneltiefe: 0,6 cm) • Gewicht: 27 kg (23,5 kg ohne Standfuß) • Bauweise: OLED (EX-Panel, RGB+W-Subpixel) • Auflösung: 3840×2160 Bildpunkte • Stromverbrauch: ca. 40-630 Watt |
Vorfahrt für 4K-HDR-Signale
Mit vier vollwertigen HDMI-2.1-Eingängen ist der C5 bestens für aktuelle Gaming-Quellen zugeschnitten. PC-Inhalte lassen sich in 4K-Qualität mit bis zu 144 Bildern pro Sekunde zuspielen. VRR, Freesync und G-Sync sowie ein sehr geringer Input-Lag runden die exzellenten Gaming-Features ab.

Anschlüsse: 4x HDMI (4K 144 Hz HDR, QMS-VRR), 1x eARC (HDMI 2), 3x USB (CI+), 1x Netzwerk (oder WLAN Wi-Fi-6-Standard), kein analoger Videoeingang, 1x digital optisch Audio, Kopfhörer nur über Bluetooth |
Gaming-Funktionen: 4K in HDR mit bis zu 144 Hz und Dolby Vision, VRR, Freesync, G-Sync, ALLM, 1440p-Support, HGiG, Input Lag: ca. 9 ms (60 Hz mit Boost-Modus), ca. 5 ms (120 Hz), ca. 4 ms (144 Hz) |
Tuner-Funktionen: Single-Tuner für DVB-S/-C/-T, Unicable-Support, 1x CI (alternativ USB-Ci+ Support), Festplattenaufnahme über USB, Time-Shift, HD+ Freischaltung über App |
Streaming-Apps: LG Channels, Netflix, Amazon Video, Disney+, Apple TV, Paramount+, Airplay, Youtube (inklusive AV1-Decoding), Magenta TV, Sky, Crunchyroll, waipu.tv, DAZN, Rakuten TV, Pluto TV, Apple Music, Amazon Music, Spotify, Geforce Now, Amazon Luna, Philips Hue Lichtsteuerung u.v.m. |
HDR- und Audio-Formate: HDR10, HLG, Dolby Vision (IQ Precision Detail), kein HDR10+, Dolby Digital, Dolby Atmos, Mehrkanal-PCM über eARC (Modus: durchlaufen), kein DTS-Support, Wow-Orchestra-Soundbarerweiterung, Bluetooth-Audio |
Je nach HDMI-Signalquelle war es im Test notwendig, die automatische Just-Scan-Einstellung zu deaktivieren, um einen künstlichen Bildbeschnitt zu vermeiden. Abhängig von der Quelle lohnt es sich, die „Ein“-Option unter Just Scan auszuwählen.
Filmfans erfreuen sich am Dolby Vision- und Dolby Atmos-Support, einem fantastisch abgestimmten Filmmaker-Modus und nützlichen Bildeinstellungen, um komprimierte Videostreaming-Inhalte ansehnlicher zu gestalten. Lediglich einen DTS-Audio-Support haben wir vermisst.

Die integrierten Stereo-Lautsprecher sorgen für eine vergleichsweise ausgewogene Klangbalance und der C5 klingt keinesfalls so schlank, wie es das ultraflache OLED-Panel vermuten lässt. Um die Klangqualität noch weiter zu steigern, kann mit passenden LG-Soundbars die Wow-Orchestra-Funktion genutzt werden: Fernseher- und Soundbar-Lautsprecher spielen dann im Einklang.
Die Tuner-Ausstattung ist auf Single-Tuner für alle relevanten Empfangswege zusammengeschrumpft, doch USB-Recording, eine HD+ Freischaltung via App und zahlreiche TV-Streaming-Angebote, nicht zuletzt in den werbefinanzierten kostenlosen LG Channels, lassen kaum zusätzliche Wünsche aufkommen.

Gesteuert wird der C5 über die neu gestaltete Magic-Remote-Fernbedienung, die kompakter als in den Vorjahren ausfällt und weniger Tasten bietet. Über Handbewegungen lässt sich weiterhin die Mauszeigersteuerung aktivieren, und auch das Scrollrädchen ist wieder mit dabei.
Um den vollen Funktionsumfang auszuschöpfen, sollten die Fernbedienungstasten nicht nur kurz gedrückt werden: Bei längerem Tastendruck offenbart nahezu jede Taste eine weitere Zusatzfunktion. Dies gilt vor allem für die Hub-Taste (über dem Homescreen-Knopf): Wird diese länger gedrückt gehalten, lassen sich externe HDMI-Quellen ohne Umwege ansteuern.
Volle Helligkeit voraus
Um die bestmögliche Kontrolle über die Wiedergabequalität zu erhalten, sollte auf den automatischen Bildmodus verzichtet werden. Stattdessen ist der Filmmaker Mode erste Wahl, um ein natürliches Bildergebnis zu erzielen.
Damit die Bildhelligkeit nicht limitiert wird, gilt es, den Energiesparmodus des Fernsehers zu deaktivieren. Dieser findet sich in den allgemeinen Systemeinstellungen unter Energiesparen / Energiespar-Schritt (Aus statt Automatisch).
Alternativ kann hier eine Mindesthelligkeit vorgegeben werden, wenn die Lichtsensor-Steuerung aktiv bleiben, aber das Gesamtergebnis leuchtstärker erscheinen soll.
Obwohl sich in den Bildeinstellungen Möglichkeiten finden, die Bildhelligkeit automatisch auf Basis des Lichtsensors anzupassen, findet sich die nützlichste Option in den allgemeinen Systemeinstellungen.
Über die AI-Helligkeitseinstellung ist es möglich, dunkle Bildbereiche zielgerichtet aufzuhellen, um diese auch in heller Umgebung erkennbar zu gestalten. Im Test klappte dies mit HDR10-Quellen sogar besser als mit Dolby Vision-Inhalten.
Alternativ lässt sich mit HDR10-Quellen die Grund- und Gesamthelligkeit noch weiter steigern, wenn das dynamische Tone Mapping eingeschaltet wird: Düstere Filmszenen können dadurch aber schnell unrealistisch aufgehellt erscheinen.

Leistungsunterschiede zum G5
Während im LG OLED G5 das neue RGB-Tandem-OLED-Panel schlummert, das eine deutlich gesteigerte Maximalhelligkeit ermöglicht, sind die C5-OLEDs mit klassischer OLED.EX-Paneltechnik ausgestattet.
Auch beim Bildprozessor ist mit einem vermeintlichen Downgrade zu rechnen: LG spricht beim G5 von einem aktuellen Alpha-11-Chip, während im C5 ein aktueller Alpha-9-Prozessor zum Einsatz kommt.
Statt einer 2,2 bis 3,6-fachen Leistungssteigerung (G5) soll der C5 eine 1,7- bis 2,1-fach höhere Leistung im Vergleich zu einem Alpha-7-Chip ermöglichen. Ob dies in der Praxis eine entscheidende Rolle spielt, überprüfen wir im Bildverarbeitungs-Check.
OLED-Standards
Als klassischer OLED-Fernseher bietet der C5 sämtliche Qualitätsvorteile, die sich mit selbstleuchtenden Pixeln ergeben. Im Gegensatz zu QLED-LCDs gibt es hier keine Halo-Effekte, keine künstlichen Aufhellungen und keine ausbleichenden Farben, selbst wenn die Bildschirmfläche seitlich betrachtet wird.

Je geringer die Raumhelligkeit ausfällt, desto imposanter kann sich das OLED-Panel des C5 in den Vordergrund spielen: Das ist Heimkinoqualität, wie man sie sich wünscht!
Doch im Zuge von ca. 8,3 Millionen selbstleuchtenden Pixel, die sich in eine RGB+W-Subpixelstruktur aufteilen (ca. 33 Millionen selbstleuchtende OLED-Subpixel), sind einige OLED-Eigenheiten zu beachten.
Die Effizienz und die geringste Wärmeentwicklung erreicht der C5 mit dunkleren und schwächer gesättigten Inhalten oder Schwarz-Weiß-Bildern. Je mehr Pixel gleichzeitig und intensiver aufleuchten, desto höher fällt die Energieaufnahme und Wärmeentwicklung aus. Aufgrund der RGB+W-Subpixelaufteilung wird der Maximalverbrauch erst bei leuchtstarken Sekundärfarben wie Gelb, Türkis oder Magenta erreicht.
Über die OLED-Panel-Einstellung ist es möglich, statische Inhalte in der Leuchtintensität abzuschwächen, um Nachleuchteffekte zu mindern. Diese Schutzfunktion ist in zwei Stufen einstellbar oder deaktivierbar.
Der C5 drosselt die Helligkeit allerdings schrittweise automatisch unabhängig von der getroffenen Einstellung, sobald minutenlang keine Kontrastwechsel stattfinden. Mit Videoinhalten ohne Helligkeitswechsel reduzierte sich die Leuchtstärke nach wenigen Minuten von 850 auf 550 Nits und dann fortlaufend immer weiter auf weniger als 250 Nits. Sobald die Bildszene gewechselt wird und ein Kontrastwechsel erfolgt, erreicht der C5 erneut die Maximalhelligkeit.
Der Auto-Dimming-Effekt tritt mit SDR- und HDR-Quellen gleichermaßen auf, aber durch die höhere Maximalhelligkeit im HDR-Modus stechen die Leuchtdichte-Unterschiede stärker hervor, wenn statische Inhalte oder gleichbleibende Helligkeitspegel minutenlang wiedergegeben werden.
Somit ist der C5 im Gegensatz zu einem LED-LCD nicht ideal geeignet, um minutenlange ruhige Videoszenen oder Standbilder bei gleichbleibender Leuchtstärke abzubilden.
Im Gaming-Alltag spielt der Dimming-Effekt kaum eine Rolle, da Kontrastwechsel meist die Norm darstellen, doch mit ruhigen Filminhalten kann es durchaus passieren, dass sich die Helligkeit schrittweise reduziert, obwohl eine laufende Videosequenz abgespielt wird. Glücklicherweise ist dieser Effekt die Ausnahme und nicht die Regel.

Filmisch und detailreich
Als OLED-TV mit selbstleuchtenden Pixeln hat der C5 keinerlei Probleme mit künstlichen Nachzieheffekten: Auch dunkle Bildbereiche neigen in Bewegung nicht zum „Verschmieren“. Die Bewegtbildschärfe steigt mit der Bildanzahl pro Sekunde: Wer Gaming-Quellen in 120 oder 144 Hz Qualität zuspielen kann, profitiert nicht nur vom geringsten Input-Lag, sondern auch von der besten Bewegtbildschärfe.



Wie mit nahezu allen Displays kann auch mit dem C5 ein VRR-Flackereffekt erkennbar sein, sobald die FPS-Anzahl in Spielen zu stark schwankt und VRR, G-Sync oder Freesync aktiv ist. In diesem Fall sollten die Grafikeinstellungen so gewählt werden, dass die FPS-Bildausgabe stabilisiert wird, um zu starke FPS-Sprünge aufseiten der Quelle zu vermeiden.
Mit klassischen Videoquellen hilft die Zwischenbildberechnung, das Ergebnis messerscharf zu gestalten. Kinofans profitieren von einer normgerechten 24p-Filmwiedergabe. Alternativ steht mit der TruMotion-Einstellung „Filmische Bewegung“ eine exzellente Alternative zur Verfügung, um Judder-Effekte zu minimieren, ohne den Filmlook zu verlieren oder störende Artefakte zu verursachen. Zugleich bietet die Funktion bei Streaming-Inhalten Vorteile, wenn die Bildoptionen „echtes Kino“ einmal nicht anwählbar sein sollte.
Apropos echtes Kino: Die Farbabstimmung ist LG besonders im Filmmaker Mode exzellent geglückt. Sowohl mit SDR- als auch mit HDR-Quellen gelingt eine natürliche Farbdarstellung ohne störende Übersättigung.
Während bei zahlreichen TV-Modellen häufig künstliche Sättigungstricks eingesetzt werden, um beispielsweise dunklere Bildbereiche farblich satter abzubilden, bleibt der C5 selbst bei einer 3D-Farbraummessung stets neutral.
Mit HDR-Quellen erscheinen lediglich die Grenzbereiche des BT.2020-Maximalumfangs nicht perfekt (maximaler Farbumfang geringer als G5 mit RGB-Tandem-Panel) und Rottöne können im gesättigten HDR-Bereich etwas dominant in Erscheinung treten, doch abseits kleinerer Abweichungen ist die Farbabstimmung des C5 absolut vorbildlich geglückt.
Leuchtstärke mit OLED.EX-Panel
Ohne die neue RGB-Tandem-Technik erreicht der C5 nicht die extremen Helligkeitswerte des aktuellen G5-OLEDs. Im HDR-Modus erzielt der C5 dennoch beachtliche 1200 Nits und das HDR-Tone Mapping ist vorbildlich abgestimmt.
Selbst leuchtstärkere Details werden ohne störende Detailverluste harmonisch wiedergegeben. Mit Gaming-Quellen wie PS5, Xbox Series und Switch 2 lässt sich im Spielmodus die HGiG-Option aktivieren, um die HDR-Möglichkeiten des C5 kontraststark abzustimmen (Clipping-Grenze bei ca. 1300 Nits).
Wer das Tone Mapping selbstständig beeinflussen möchte, kann die dynamische HDR-Nachbearbeitung mit einer starken Grundaufhellung des gesamten Bildes nutzen oder manuelle Einstellungen in den jeweiligen Bereichen (1000, 4000 und 10000 Nits) vornehmen, um den Helligkeitsanstieg harmonisch zu verstärken oder abzuschwächen.
Hinter der Ausdrucksverstärkung verbirgt sich hingegen eine Kontrasterweiterung, die innerhalb der jeweiligen Tone-Mapping-Grenzen arbeitet.
Damit die Bildhelligkeit jederzeit überzeugt, erlaubt es LG, die Einstellung „Größte Helligkeit“ auch im Spielmodus mit SDR-Quellen zu aktivieren. Damit lassen sich bis zu 600 Nits erzielen, während ohne den Helligkeits-Booster immer noch mehr als ausreichende 400 Nits mit SDR-Quellen angezeigt werden.
Diese Werte sind vor allem mit Weißlichtdetails erzielbar, während satte RGB-Farben insbesondere mit HDR-Quellen matter erscheinen als farblose Leuchtflächen.
Auch bei der Flächenhelligkeit kann der C5 überzeugen, wenngleich dies von der getroffenen Kontrasteinstellung abhängig ist. Wird der Kontrastregler im Filmmodus nicht maximal ausgereizt, klettert die Flächenhelligkeit von 200 auf 250 Nits (Kontrasteinstellung: 85 von 100).
Je nach Einstellung (Kontrast: 80 von 100) konnten wir vollflächig sogar bis zu 290 Nits ermitteln, allerdings wurden Werte über 250 Nits nicht mehr konstant erreicht.
Da die umsetzbare Flächenhelligkeit maßgeblich von der getroffenen Kontrasteinstellung abhängt und LG den Kontrastregler im Spielmodus sperrt, erzielt der C5 mit HDR-Quellen im Spielmodus eine geringere Vollflächenhelligkeit (ca. 190 Nits) als mit SDR-Quellen (ca. 245 Nits).

Zwar ist der Kontrastregler im SDR-Spielmodus ebenfalls gesperrt, doch durch die ab Werk reduzierte Kontrasteinstellung (85 von 100) ist das Leuchtstärkeverhältnis zwischen Spitzenlichtern und größeren Leuchtflächen harmonischer aufeinander abgestimmt.
Der Fullscreen-Dimming-Effekt tritt im Spielmodus mit SDR-Quellen weniger stark in Erscheinung. Mit HDR-Quellen ist der Helligkeitsverlauf hingegen steil abflachend und insbesondere mit vollflächig hellen HDR-Bildinhalten macht sich der künstliche Helligkeits-Limiter im Spielmodus bemerkbar.
Besser ist die Helligkeitsbalance im HDR-Filmmodus geglückt: Die Spitzenhelligkeit fällt noch etwas höher als im Spielmodus aus und der Kontrastregler ist stets zugänglich, sodass sich die Detail- und Flächenhelligkeit auf Wunsch ausbalancieren lässt.
Obwohl der C5 eine geringere Wärmeentwicklung unter maximaler Belastung aufweist als der G5 OLED, zeigten sich im Test häufiger temporäre Nachleuchteffekte (kurzzeitige Schattenbildung), wenn leuchtstarke bunte statische Elemente abgebildet wurden.
Dies ist besonders im Bereich des rückseitigen Elektronikkastens auffällig: Die Wärmeableitung scheint in diesem Displaybereich nicht optimal zu sein. In dunklen Bildbereichen kann der C5 infolge der Temperaturunterschiede zudem für eine gewisse Zeit an Präzision verlieren, doch derartige Effekte lassen sich nur für wenige Sekunden beobachten – und auch nur dann, wenn gezielt darauf geachtet wird.
Aus der Dunkelheit
In hellen Räumen kann sich der C5 mittels AI-Helligkeitseinstellung in Szene setzen: Besonders mit HDR10-Quellen klappt die Aufhellung dunkler Bildbereiche durch die Lichtsensorsteuerung erstklassig, um düstere Filmszenen auch bei Umgebungslicht erkennbar zu gestalten.
Kinofilm-Inhalte werden mit C5 zu einem ganz besonderen Genuss, wenn die Raumlichthelligkeit ausreichend gedrosselt wird. Dank eines normgerechten HDR-Helligkeitsverlaufs und einer natürlichen Farbwiedergabe lassen sich Kinofilme so bestaunen, wie sie produziert wurden.
Im Testlabor konnten Testbilder hingegen die typischen OLED-Eigenheiten plakativ aufzeigen: Durch ein feines Pixelrauschen (Dithering-Effekt) können dunkle Bildbereiche unruhig erscheinen. Dies ist besonders auffällig, wenn Standbilder aus nächster Nähe betrachtet werden.
Doch dieser Effekt machte sich in der Praxis weitaus weniger stark bemerkbar, als zunächst angenommen. Da zahlreiche Filminhalte auf eine Filmkörnung setzen und selbst Kamera-Sensoren in dunklen Bildbereichen Rauschmuster generieren, wird die etwas unruhige Pixelansteuerung des C5 in dunklen Bildbereichen meist komplett durch das vergleichsweise grobe Rauschen der Videoquellen maskiert.
Und selbst in Games ist der Effekt kaum auszumachen, wenn strukturierte Oberflächen dargestellt werden. Erst mit einheitlichen dunklen Flächen kann die unruhigere Pixelansteuerung besonders in dunklen Graustufen irritieren.
Gleiches gilt für die dezenten Verfärbungen bei einheitlichen Weißflächen (Türkis- oder Violettschimmer möglich). Zudem zeigte unser C5-Testmuster eine minimal aufgehellte linke Bildseite im Vergleich zur Bildmitte und der gegenüberliegenden Bildseite.
Die Durchzeichnung im Near-Black-Bereich ist gut bis sehr gut: Zwar neigte unser C5-Testmuster zu einer gewissen Unterbelichtung von Details nahe Tiefschwarz, doch im Praxisbetrieb stach vor allem die exzellente Abstimmung mit gängigen Videoquellen positiv hervor.
Statt störender Artefakte präsentierte der C5 helle und dunkle Bildbereiche äußerst angenehm. Besonders beeindruckte die nahezu fehlerfreie Wiedergabe von schwierigen Helligkeitsverläufen. Der C5 zeigte kein auffälliges Color Banding, Übergänge in dunkle Bildbereiche erscheinen präzise und weich zugleich.
Nicht einmal bei schwierigen Abblenden in Filmen zeigen sich die oftmals zu beobachtenden „Wellen-Effekte“, stattdessen bleibt der C5 die Ruhe selbst. Sollten komprimierte Videosignale Blockartefakte aufweisen, hilft der mehrstufig einsetzbare Banding-Filter, diese Bereiche zu glätten, ohne das gesamte Bild weichzuzeichnen.
Bildverarbeitung mit Alpha-9-Chip
Unsere anfängliche Skepsis hinsichtlich der geringeren Rechenleistung des Alpha-9-Chips im Vergleich zum Alpha-11-Prozessor wich in unseren Tests schnell der Erkenntnis, dass die Bildverarbeitung des C5 auf ganzer Linie beeindruckt.
Neben der bereits erwähnten exzellenten 24p-Filmwiedergabe und einem fantastischen TruMotion-Filmmodus („Filmische Bewegung“) können auch die weiteren Bildeinstellungen begeistern.
Die Glättung von Banding-Artefakten gelingt beispielsweise schon in niedriger Stufe zielführend, sodass sich Bildfehler komprimierter Videoquellen mindern lassen und vorhandene Bilddetails nicht störend weichgezeichnet erscheinen.
Gleiches gilt für die Rauschfilter: Die Nachbearbeitung des C5 geht hier nicht mit der Brechstange vor, sondern Artefakte und Filmkorn werden auf angenehme Weise in der Intensität abgeschwächt, ohne künstliche Nachzieheffekte zu provozieren oder das gesamte Bild matschig erscheinen zu lassen. Wer hingegen Inhalte regelrecht glattbügeln möchte, kann auf eine hohe Einstellungsstufe wechseln oder die Automatikeinstellung bemühen.
Nur beim Upscaling sind wir noch nicht ganz überzeugt, denn LG präferiert eine Kantenglättung und Pixelkontrastanhebung, während klassische Schärfefilter in den Hintergrund rücken.
Zwar lassen sich durch Einstellungen wie AI-Bild-Pro und Super Resolution zahlreiche Schärfefilter aktivieren, doch der Glättungseffekt von Konturen und die Pixelkontraststeigerung des Upscalings bleiben stets dominant.
Wer den Effekt ausschalten möchte, sollte mit HDMI-Quellen die 4:4:4-Durchleitungs-Option in den HDMI-Einstellungen wählen. In diesem Fall werden zugespielte HD-Inhalte pixeliger und scheinbar unschärfer wiedergegeben, doch der künstliche Glättungs- bzw. „Photoshop“-Effekt entfällt.




Wer die Unterschiede zwischen LGs Upscaling-Prinzip mit eigenen Augen besonders einfach nachvollziehen möchte, sollte den Schärferegler einmal auf das Maximum steigern und eine Gesichtsgroßaufnahme abspielen.
Wir wählten ein Full-HD-Testbild und steigerten die Schärfevoreinstellung, um die Nachteile der Konturglättung und der Pixelkontraststeigerung aufzuzeigen.




Wird mit HDMI-Quellen der 4:4:4-Durchleitungsmodus aktiviert, reagiert der Schärferegler hingegen als klassisch dezente Bildschärfeanhebung, sodass selbst bei maximaler Ausnutzung kein dramatischer Nachteil entsteht.
Zugegeben: Niemand wird in der Praxis den Schärferegler auf maximaler Stufe bemühen, doch nach unserem Geschmack könnte LG noch weiter an der Balance des Upscalings feilen.

Für aktuelle 4K-HDR-Quellen eine sichere Bank
Der LG OLED C5 erklimmt nicht die Höhen eines MLA-OLEDs (G3 und G4), und zwischen dem C5 und dem RGB-Tandem-OLED G5 liegen mittlerweile kleine technologische Welten.
Allerdings ist der C5 bestens für aktuelle SDR- und HDR-Quellen geeignet, schließlich setzen viele HDR-Bildinhalte ebenfalls technologische Grenzen und loten das maximale HDR-Potenzial keinesfalls aus.
Zugleich fällt die Energieaufnahme und Wärmeentwicklung des C5 geringer als bei den jüngsten Hochleistungs-OLEDs aus und einige Bildfehler, die im Zuge eines zugespitzten Panel-Antriebs unvermeidbar erscheinen, werden durch die seichtere Ansteuerung des C5 fast vollständig ausgemerzt.
Der C5 gefällt uns im Praxisbetrieb hinsichtlich der Farbpräzision, der Helligkeitsansteuerung und der Bildverarbeitung sogar so gut, dass wir trotz der deutlich geringeren Maximalleistung unsere Referenzlogos für Gaming- und Filmquellen vergeben.
Und wer wirklich das letzte Quäntchen HDR-Brillanz aus seinen HDR-Quellen herauspressen möchte, wird beim LG OLED G5 fündig, der dank des neuesten Softwareupdates sogar weniger Artefakte zeigt, als wir es in unserem G5-Test mit älterer Firmware noch nachweisen konnten.
Die OLED-C-Serie von LG entwickelt sich immer mehr zu einem Synonym für die OLED-Technologie selbst: Mit dem LG OLED EC930 sind wir 2014 in beeindruckende 3D-Blu-ray-Welten abgetaucht und haben die damalige OLED-Qualität lieben gelernt. Mit dem LG OLED C5 flammt diese Liebe 2025 erneut auf: HDR-Film- und Gaming-Quellen werden mit dem LG OLED C5 gleichermaßen zum Genuss.
Testurteil: Sehr gut (Highlight, Kauftipp, Gaming-Referenz, Heimkino-Referenz)
Einstellungen für ein natürliches Bild | |
Bildmodus | Filmmaker oder Spiel |
Helligkeit | OLED-Pixel Je nach Wunsch (HDR max.) |
Kontrast | 85-100 |
Schwarzwert | 50 |
Autom. dyn. Kontrast | Aus |
Dynamic Tone Mapping | Aus oder je nach Wunsch (nur HDR-Quelle, HGiG mit Games) |
Ausdrucksverstärkung | Aus oder Details |
Größte Helligkeit | Hoch (HDR) oder je nach Wunsch |
Gamma | BT.1886 (SDR) |
Videobereich | Automatisch |
Filmmaker-Umgebungslicht | Je nach Wunsch |
Autom. Helligkeitsreg. | Aus |
Farbtiefe | 50 |
Farbton | 0 |
Farbumfang | Autom. |
Farbtemperatur | Warm 40–45 |
Schärfe | 10 |
Super Resolution | Niedrig oder Mittel |
Rauschunterdr. | Aus oder Niedrig |
MPEG-Rauschunterdr. | Aus |
Glatte Abstufung | Niedrig |
Echtes Kino | Ein (24p) |
Trumotion | Aus, filmische Bewegung oder Natürlich |
Motion Pro | Aus |
AI-Bild Pro | Je nach Wunsch |
AI-Helligkeit | Je nach Wunsch |
AI-Genre-Auswahl | Je nach Wunsch |
AI-Ton Pro | Je nach Wunsch |
Bildformat | 16:9 oder Original, Just Scan: Ein |
Energiesparen | Aus |





