
Das leuchtstarke RGB-Tandem-OLED-Panel feierte im LG OLED G5 eine beeindruckende Premiere. Die M5-Modelle stehen diesen Leistungen in nichts nach und punkten zusätzlich mit einer drahtlosen Bild- und Tonübertragung.
Preis: 3900 Euro • Bildgröße: 65 Zoll (auch erhältlich in 77 und 83 Zoll, 97-Zoll-Variante mit abweichender Technik) • Maße Display: 144 x 83 x 2,4 cm • Maße Zero Connect Box: 23 x 12,5 x 23 cm • Gewicht Display: 24,3 kg • Bauweise: RGB-Tandem-OLED (RGBW-Subpixel) • Auflösung: 3840×2160 Bildpunkte • Stromverbrauch Display: ca. 50-510 Watt (Zero Connect Box ca. 27 Watt) |
Das durchgängig flache M5-Display ist für eine Wandmontage ausgelegt, wer hingegen eine freistehende Aufstellung bevorzugt, der kann auf optionale Standfüße zurückgreifen.

Es erscheint auf den ersten Blick etwas sonderbar, dass bis auf das Stromkabel keine weiteren Strippen zum M5-OLED-Display führen. Stattdessen docken sämtliche HDMI-Zuspieler an der externen Zero Connect Box an, die sämtliche Bild- und Tondaten drahtlos zum OLED-Display übermittelt.

Wichtig: Der Sensorbereich unterhalb des Displays darf nicht verdeckt sein, um die Drahtlosverbindung zur Zero Connect Box stabil aufzubauen.

Auf Sendung
LGs drahtlose AV-Übertragung setzt auf eine verlustfreie Datenkomprimierung, sodass keine visuellen Nachteile gegenüber einer HDMI-Verbindung entstehen. Dies setzt allerdings voraus, dass Zero Connect Box und M5-Display korrekt aufgestellt werden.

Die Zero Connect Box weckt Erinnerungen an den würfelförmigen Nintendo Gamecube. Keine Spielerei stellt die obere Drehscheibe und der Schalter dar, denn die korrekte Ausrichtung bestimmt, ob die Drahtlosverbindung zum M5-Display fehlerfrei abläuft.

Damit die drahtlose Bild- und Tonübertragung von der Zero Connect Box zum M5 Display klappt, sollte die Box Sichtkontakt zum Display haben. Bewegen sich Personen durch die Sichtlinie zwischen Zero Connect Box und Display, kann die Drahtlosverbindung für kurze Zeit abbrechen.
Die möglichen Entfernungsangaben schwanken stark: Wer die Zero Connect Box vor dem Display installiert, kann auch 10 Meter ohne Verbindungsabbruch überbrücken. Bei seitlicher Aufstellung sollte hingegen nur mit einem Drittel der Distanz geplant werden.



Eine LED an der Zero Connect Box signalisiert die Verbindungsqualität: Rot sollte vermieden werden, um eine stabile Verbindung zu gewährleisten. Bereits mit einer grün aufleuchtenden LED ist eine unterbrechungsfreie Wiedergabe möglich. Die beste Qualität zeigt sich, wenn die LED blau aufleuchtet.

Abhängig von den Anforderungen des Bildsignals werden geringere Abstände zwischen der Zero Connect Box und des M5-Displays mit einer besseren Anzeigequalität belohnt. Insbesondere bei einer 4K-144-Hz-Zuspielung sollte die Drahtlosdistanz konservativer eingeplant werden, um Bildartefakte zu vermeiden.
Einschränkungen gegenüber den klassischen G5-OLED-Modellen ergeben sich durch die Zero Connect Box nur im Detail. So finden sich an der Rückseite der Box drei HDMI-2.1-Eingänge, während der G5 vier entsprechende Hochgeschwindigkeitsschnittstellen bietet.

Im PC-Gaming-Bereich ist mit dem M5 bei einer 4K-144-Hz-Signalzuspielung das Limit erreicht, während der G5 auch 4K-165-Hz-Signale unterstützt.

Spürbare Nachteile hinsichtlich einer höheren Eingabeverzögerung sind durch die Drahtlosübertragung nicht zu befürchten: Im Test ermittelten wir lediglich eine zusätzliche Verzögerung von 2 Millisekunden gegenüber dem G5-Modell, sodass sich auch der M5 exzellent für PS5, Xbox Series, Switch 2 und PCs eignet.

Anschlüsse: 3x HDMI (4K 144 Hz HDR, QMS-VRR), 1x eARC (HDMI 2), 3x USB (CI+), 1x Netzwerk (oder WLAN Wi-Fi-6-Standard), kein analoger Videoeingang, 1x digital optisch Audio, Kopfhörer nur über Bluetooth |
Gaming-Funktionen: 4K in HDR mit bis zu 144 Hz und Dolby Vision, VRR, Freesync, G-Sync, ALLM, 1440p-Support, HGiG, Input Lag: ca. 11 ms (60 Hz mit Boost-Modus), ca. 7 ms (120 Hz), ca. 6 ms (144 Hz) |
Tuner-Funktionen: Single-Tuner für DVB-S/-C/-T, Unicable-Support, 1x CI (alternativ USB-Ci+ Support), Festplattenaufnahme über USB, Time-Shift, HD+ Freischaltung über App |
Streaming-Apps: LG Channels, Netflix, Amazon Video, Disney+, Apple TV, Paramount+, Airplay, Youtube (inklusive AV1-Decoding), Magenta TV, Sky, Crunchyroll, waipu.tv, DAZN, Rakuten TV, Pluto TV, Apple Music, Amazon Music, Spotify, Geforce Now, Amazon Luna, Philips Hue Lichtsteuerung u.v.m. |
HDR- und Audio-Formate: HDR10, HLG, Dolby Vision (IQ), kein HDR10+, Dolby Digital, Dolby Atmos, Mehrkanal-PCM über eARC (Modus: durchlaufen), kein DTS-Support, Wow-Orchestra-Soundbarerweiterung, WiSA-Lautsprecherunterstützung, Bluetooth-Audio |
RGB-Tandem-Qualität
Die Bildqualität des LG OLED M5 entspricht den G5-Modellen, sodass auch in diesem Fall die besonders leuchtstarke RGB-Tandem-Technik zum Einsatz kommt.


Mit der vierten Generation der LG-OLED-Panel-Technologie ändert sich der OLED-Layer-Aufbau radikal: Dank RGB-Tandem-Technik kommen eigenständige Grün- und Rot-Segmente inklusive doppelter Blau-Layer zum Einsatz. Aus drei OLED-Emissionsschichten werden vier und es stehen eigenständige RGB-Layer für die pixelperfekte Farblichterzeugung zur Verfügung.


Im Gegensatz zu den zurückliegenden Weiterentwicklungen zeigen die RGB-Tandem-OLED-Panels eine RGB+W-Subpixelreihenfolge und die Farblichtleistung, die HDR-Spitzenhelligkeit und die Vollflächenhelligkeit steigen gleichermaßen imposant an.
Mit ca. 2400 Nits liefert der LG M5 blendend helle HDR-Details und dies wohlgemerkt mit selbstleuchtenden OLED-Pixeln, die zugleich pixelperfekte Schwarzwerte ohne künstliche Aufhellungen erlauben. Vollflächig lassen sich mehr als 300 Nits umsetzen, wer die Bildkontrasteinstellung etwas drosselt, erreicht sogar mehr als 400 Nits.
Selbst mit SDR-Quellen lassen sich 1000 Nits (Detailhelligkeit) und mehr als 400 Nits (vollflächig) im farblich neutralen Filmmaker-Modus erzielen. Der Spielmodus erreicht die jeweiligen Höchstwerte des Filmmaker-Modes nicht ganz, ist aber auch nicht weit davon entfernt. Nur die grundlegende Bildabstimmung ist im Spielmodus weniger natürlich und Bedarf einiger Korrekturen.

Aufgrund der immensen maximalen Leuchtstärke ist der M5 nicht gänzlich frei von temporären Nachtleuchteffekten (Schattenmustern), wenn statische Elemente für längere Zeit angezeigt werden, doch derartige Effekte werden binnen weniger Sekunden automatisch kompensiert (Temperaturausgleich).
Die Bildausleuchtung des 65-Zoll-M5-Screens zeigte sich sogar noch etwas harmonischer als beim Test der G5-Variante. Apropos harmonischer: bemängelten wir in unserem G5-Test deutlich ausgeprägte Block-Artefakte und Sättigungsdefizite in dunklen HDR-Bildbereichen, so zeigte sich der M5 davon befreit. Stattdessen präsentierte der M5 auch anspruchsvolle HDR-Filmszenen auf höchsten Niveau.

Auch G5-Besitzer kommen dank des aktuellen Softwareupdates in den Genuss der verbesserten Darstellungsqualität, sodass sich der G5 keinesfalls hinter dem M5 verstecken muss – der Grundaufbau beider OLED-Displays ist identisch.
Dies gilt auch für den Bildprozessor Alpha 11 Gen 2, der ein Upscaling ohne Pixeleffekt ermöglicht und zahlreiche Glättungsfilter bietet, um Artefakte mit stark komprimierten Quellen zu mindern. Einzig bei der Konturglättung von niedrig aufgelösten Videoquellen neigt der automatische Upscaling-Prozess zur Übertreibung, was einen etwas künstlichen Filtereffekt hervorrufen kann.
Wer den M5 pur und ohne auffällige Filter erleben möchte, sollte einmal den PC-Modus bzw. die 4:4:4-Durchleitungsoption mit hochwertigen HDMI-Quellen ausprobieren.
Mit Filminhalten imponiert die tadellose 24p-Wiedergabe, sodass der M5 echtes Kinoflair vermittelt. Alternativ lassen sich Judder-Effekte durch die Zwischenbildberechnung behutsam mindern, ohne Soap-Opera-Effekte zu provozieren.
Ans Limit stößt der M5 lediglich, wenn HDR-Bildquellen aus dem Tiefschwarz heraus das Bild aufbauen oder ins Tiefschwarz hinein wechseln. In diesem Fall zeigen sich abrupte Helligkeitswechsel und der M5 stellt die Bildinhalte kurzzeitig überbelichtet dar, nicht unähnlich zur Darstellung eines Filmnegativs. Binnen weniger Sekunden ist dieser Spuk vorbei und die Anzeigequalität erreicht wieder absolutes Top-Niveau.
Umfangreiche Anpassungen mit HDR-Signalen zeigen sich in den HDR-Tonemapping-Optionen, wobei die automatische Einstellung die Gesamthelligkeit meist deutlich anhebt.

Wer düstere Bildinhalte bei Umgebungslicht genießen möchte, sollte die AI-Helligkeitseinstellung bemühen und den Kino-Home-Modus wählen, oder Dolby-Vision-Quellen nutzen: Der M5 hebt in beiden Fällen dunkle Bildbereiche automatisch an, sobald Umgebungslicht durch den Lichtsensor registriert wird, sodass dunkle Details jederzeit erkennbar bleiben.
Hinsichtlich der Tonqualität der integrierten Lautsprecher sticht der M5 nicht aus der Masse an qualitativ hochwertigen OLED-TV-Lösungen heraus, doch das flache Display kann sich durchaus hören lassen.
Einzige Einschränkung: LG verzichtet auf einen DTS-Support, sodass der Audiofokus auf Dolby-Quellen (insbesondere Atmos) liegen sollte. Über eine eARC-Anbindung lassen sich auch Mehrkanal-PCM-Quellen übertragen.


Kompatible Soundbars von LG ermöglichen es, die TV-Lautsprecher in Kombination zu nutzen (Wow-Orchestra-Funktion). Die Kommunikation zwischen dem OLED-Display und einer kompatiblen LG-Soundbar gelingt dabei, wie sollte es im Falle des M5 auch anders sein, drahtlos mittels Wowcast.
Smartes TV ohne Umwege

Die kompakte beiliegende Fernbedienung bietet trotz des neuen Designs die bewährte LG-Mauszeigersteuerung und ein Scrollrad. Obwohl eine nachvollziehbare Quellen-Taste fehlt, führt ein längerer Druck auf die Hub-Taste ohne Umwege zu angeschlossenen HDMI-Quellen.
Mittels Multi-Bild-Darstellung lassen sich zwei Signalquellen gleichzeitig anzeigen und die Wiedergabe der Zweitquelle kann wahlweise im verkleinerten Fenster erfolgen. Die Fensterplatzierung gelingt flexibel über die Mauszeigersteuerung.

Das WebOS25-Smart-TV-System bietet eine Fülle an Streaming-Apps und auch TV-Anwender kommen auf ihre Kosten. Speziell im LG-Internet-TV-Channel sind einige beliebte Serien-Klassiker kostenlos abrufbar, wenngleich die Bildqualität dabei nicht immer restlos überzeugt.
Die Single-Tuner-Einschränkung verhindert, dass während einer USB-Aufzeichnung oder Timeshift umgeschaltet werden kann. Dennoch deckt LG moderne TV-Features ab, darunter die HD+ Freischaltung über die Operator-App.
Ein wenig spendabler dürfte sich LG beim integrierten App-Speicher zeigen (nur wenige GB frei verfügbar) und werden im App-Store sämtliche Inhalte gleichzeitig auflistet, kann die Bediengeschwindigkeit in die Knie gehen.
In den meisten Fällen beeindruckt die App-Streaming-Vielfalt und die Wiedergabequalität: Premium-Streaming-Abos werden in Dolby Vision und Dolby Atmos Qualität präsentiert.
Frei zugängliche Videodienste wie der Youtube-Player und die LG-IP-Channel-Wiedergabe lassen sich sogar gleichzeitig abbilden. Alternativ können auch HDMI-Signale in die Multibild-Darstellung eingebunden werden, wenngleich die Signalunterstützung in diesem Fall engere Grenzen setzt.

M5 oder G5?
Qualitativ ist der M5 durch die RGB-Tandem-OLED-Technik und den Alpha 11 Gen 2 Prozessor nicht vom G5 zu unterscheiden, vielmehr entscheidet die drahtlose AV-Übertragung und die Zero Connect Box darüber, ob der M5 den Vorzug gegenüber dem G5 erhält.
Letzterer bleibt für High-End-Gaming-Anwender dank der 165-Hz-Unterstützung und vier HDMI-2.1-Schnittstellen das Maß der Dinge, wenngleich der M5 mit einer 144-Hz-Darstellung kaum schlechter abschneidet und dank der Zero Connect Box ungeahnte Freiheiten bei der Aufstellung ermöglicht.
Wer eine exzellente Film-, -Serien- und Gaming-Darstellung in SDR- und HDR-Qualität mit natürlichen Farben anstrebt, der erreicht mit den M5-OLEDs von LG eine beeindruckende Leistungssteigerung gegenüber klassischen TV-Displays. Wer die RGB-Tandem-OLED-Technik der M5-Modelle genießen möchte, sollte die Preisentwicklung der 65-, 77- und 83-Zoll-Geräte im Blick behalten, die allesamt auf der aktuell besten LG-OLED-Bildqualität aufbauen.
Testurteil: Ausgezeichnet (Highlight, Heimkino-Referenz, Gaming-Referenz)
Einstellungen für ein natürliches Bild | |
Bildmodus | Kino, Filmmaker, Spiel oder PC |
Helligkeit OLED-Pixel | Je nach Wunsch (HDR max.) |
Kontrast | 85-100 |
Schwarzwert | 50 |
Autom. dyn. Kontrast | Aus |
Dynamic Tone Mapping | Aus oder je nach Wunsch (nur HDR-Quelle, HGiG mit Games) |
Ausdrucksverstärkung | Aus oder Details |
Größte Helligkeit | Hoch (HDR) oder je nach Wunsch |
Gamma | BT.1886 (SDR) |
Videobereich | Automatisch |
Filmmaker-Umgebungslicht | Je nach Wunsch |
Autom. Helligkeitsreg. | Aus |
Farbtiefe | 50 |
Farbton | 0 |
Farbumfang | Autom. |
Farbtemperatur | Warm 40 |
Schärfe | 10 |
Super Resolution | Niedrig oder Mittel |
Rauschunterdr. | Aus oder Niedrig |
MPEG-Rauschunterdr. | Aus |
Glatte Abstufung | Niedrig |
Echtes Kino | Ein (24p) |
Trumotion | Aus, filmische Bewegung oder Natürlich |
Motion Pro | Aus |
AI-Bild Pro | je nach Wunsch |
AI-Helligkeit | je nach Wunsch |
AI-Genre-Auswahl | je nach Wunsch |
AI-Ton Pro | je nach Wunsch |
Bildformat | 16:9 oder Original, Just Scan: Ein |
Energiesparen | Aus |





