Nubert nuPro XS-7500 – Große Soundbar im Test

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Preis: 1 470 Euro • Maße: 128,7 × 16,8 × 39 cm • Gewicht: 32,5 kg • HDR10: nein • Dolby Vision: nein • HDR10+: nein • Dolby Atmos: nein • DTS:X: nein • Bluetooth: ja • Airplay: optional • Displayanzeige: ja • Bedienknöpfe an Front: ja • On-Screen-Menü: nein • Einmessautomatik: ja

Nuberts neuester Zugang im Soundbar-Segment ist schon alleine physisch eine eindrucksvolle Erscheinung und daher wenig überraschend ein echter Publikumsmagnet im diesjährigen Messezyklus gewesen. Ob der Klang der Nubert nuPro XS-7500 mit der imposanten Erscheinung mithält, lesen Sie hier im Test.

HDMI: 1 × (über HDMI-ARC-Eingangsmodul) • CEC: ja • ARC: ja • USB: 2 × (1 Typ-A, 1 Typ-B) • Kopfhörer: nein • Netzwerk: optional • Audio: digital optisch, koaxial, USB

Nun ist die nuPro XS-7500 bei Weitem nicht der erste Ausflug in die Welt der Soundbars für die Ingenieure von Nubert. Mit den beiden Modellen nuPro AS-250 und der nuPro AS-450 hat der der Hersteller aus Schwäbisch-Gmünd schon seit einiger Zeit zwei zurecht beliebte Exemplare im Programm. Mit der neuen AS-225 hat man bei Nubert das Portfolio bereits preislich nach unten abgerundet, wohingegen die nuPro XS-7500 das neue Flaggschiff im Segment darstellt und die nun auslaufende AS-450 als bisherigen Spitzenreiter ablöst.

Das Design der XS-7500 ist dabei unverkennbar Nubert: im Kontrast zu den Sounbars vieler Mitbewerber gilt ganz klar das Motto „größer ist besser“. Zwar gibt es auch von anderen Herstellern Soundbar-Modelle, die alles andere als mickrig daher kommen, jedoch wirken selbst diese im Vergleich zum mächtigen Gehäusevolumen der XS-7500 eher zierlich. Das Gehäuse der 3-Wege-Bassreflexkonstruktion ist aus MDF gefertigt und in der Lage, bis zu 100 Kilogramm Last auf dem Toppanel zu tragen. Das ermöglicht es, auch schwere TVs mit großer Bilddiagonale direkt auf der Soundbar zu platzieren, was die Aufstellung letztlich unproblematischer macht, als man auf dem ersten Blick meinen mag.

Auch bei der Treiberbestückung gibt es eine kleine Überraschung, denn die beiden Tieftöner mit ihren 20 Zentimeter (cm) Membrandurchmesser verstecken sich auf der Unterseite der XS-7500. Wer auf bebenden Tiefgang ohne zusätzlichen Subwoofer hofft, wird nicht enttäuscht: Die angegebene untere Grenzfrequenz von 25 Hertz nehmen wir der XS-7500 angesichts ihres monströsen, aber in klassischer Nubert-Manier absolut trocken übertragenen, Tiefbasses ohne Frage ab. Zusätzlich ist ein Subwoofer-Ausgang am rückseitigen Anschlussfeld verfügbar: Es schadet schließlich nicht, Optionen zu haben. Die restliche Treiberbestückung setzt sich aus vier Tiefmitteltönern mit einem Membrandurchmesser von jeweils 12 cm und zwei Hochtönern zusammen. Letztere sind die gleichen Modelle mit 25-Millimeter-Seidenkalotten, die auch in allen anderen Lautsprechern der nuPro X-Serie verbaut werden. Der Mittel- und Hochtonbereich ist in der Wiedergabe gut gegen den Bass abgestimmt und sorgt für eine sehr gute Sprachverständlichkeit. Angetrieben werden die Treiber durch insgesamt sechs Class-D-Verstärker – viermal mit 90 Watt (W) und zweimal mit 110 W Nennleistung. Zusammen bringt es die Verstärkersektionen also auf üppige 600 W Dauerleistung und das merkt man auch in der Praxis. Die XS-7500 ist schwer aus der Ruhe zu bringen und auch bei hohen Pegeln mit genügend Reserven gesegnet.

Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle die beeindruckende Dynamik, mit der die Nubert Soundbar zu Werke geht. Egal, wie sprunghaft sich die Klangkulisse einer Szene auch ins Brachiale wandeln mag, die XS-7500 reagiert stets flink, kraftvoll und akkurat. Beim Thema Anschlüsse geht Nubert, wie beim restlichen Design, einen eigenen, leicht ungewöhnlichen Weg. Die meisten Soundbars in dieser Preisklasse bieten mehrere HDMI-Inputs zum Anschluss der Zuspieler und einen HDMI-Output zum Durchschleifen der Signale zum Fernseher. Auf dem Anschlussfeld der nuPRo XS-7500 findet sich nun eine Vielzahl digitaler und analoger Anschlüsse, aber kein einziger HDMI-Port. Dafür liegt der XS-7500 ab Werk ein Adapter-Modul bei, das an den Digital In betitelten USB-Typ-A-Port angeschlossen wird und diesen so in einen HDMI-Anschluss mit ARC-Unterstützung verwandelt. ARC steht für Audio Return Channel und ermöglicht in diesem Falle schlichtweg die Übertragung von Audiosignalen vom TV zur Soundbar mittels HDMI.

Wer mehr als einen Zuspieler über HDMI anschließen will, ist auf den Fernseher angewiesen oder muss sich mit den übrigen Anschlussmöglichkeiten der Soundbar begnügen. Apropos andere Anschlussmöglichkeiten. Wer es eher kabellos mag, wird sich über die vorhandene Bluetooth-Schnittstelle freuen, die zeitgemäß sowohl AAC wie auch aptX-HD unterstützt. WLAN und Apple Airplay sind bei Bedarf über optionales Zubehör nachrüstbar. Aufmerksamen Lesern wird auch schon aufgefallen sein, dass es sich bei der nuPro XS-7500 zunächst um ein Stereo-System handelt. Jedoch hat Nubert mittels DSP dem Soundbar-Koloss eine mehrstufig schaltbare Wide-Schaltung spendiert. Der dahinter stehende Algorithmus soll, wie der Name schon verspricht, für eine plastische Erweiterung des Stereobildes sorgen. Und dieses Versprechen hält Nubert auch. Mit zunehmend höherer Stufe des Wide-Effektes wird das Klangbild breiter, größer und gewinnt an Tiefe. Das kann sich hören lassen! Falls nun aber jemand enttäuscht ist, dass es hier keinen Surround-Sound gibt, der sollte weiterlesen.

Die Fernbedienung bietet nicht nur Zugriff auf die drei frei belegbaren Presets, sowie die Eingangswahl und die Pegelkontrolle, sondern auch auf die vierstufige Wide-Schaltung und die Zweiband-Klangregelung inklusive Loudness-Funktion. Die letzteren beiden Punkte erreicht man über mehrmaliges Drücken der Tone-Taste.

Der X-Faktor

Denn die XS-7500 wäre kein echtes Mitglied der X-Serie, wenn sie sich nicht mit den übrigen Geschwistern aus der Produktreihe integrieren ließe. Sämtliche nuPro X-Modelle sowie ausgewählte andere Nubert-Produkte lassen sich nämlich zu großen Surround-, oder auch Multiroom-Setups kombinieren. Entweder digital per Kabel über den Link-Out oder zum Teil auch über Nuberts verlustfreie Wireless-Übertragung. So können wir uns die XS-7500 zum Beispiel als High-End-Center in einem Surround-Setup vorstellen. Und wie für die X-Serie typisch, lässt sich die nuPro XS-7500 abseits der mitgelieferten Fernbedienung, mittels der für iOS, wie auch Android verfügbaren gratis App X-Remote bedienen. Neben dem Zugriff auf Funktionen wie dem 5-Band-EQ, Nuberts spezieller Loudness-Schaltung, der Eingangswahl, der Preset-Verwaltung und dergleichen, die alle auch über Menü und Fernbedienung zugänglich sind, bietet die App noch weitere Extras. Eine einfache wie effektive Raumkorrektur ist ebenfalls mit an Board. Diese fokussiert sich auf den Frequenzbereich, in dem Raummoden häufig zum Problem werden. Leider ist diese Funktion nur mit iOS-Geräten verfügbar. Das hat den simplen Hintergrund, dass hier anders als bei Android-Geräten genormte Hardware bei den verbauten Mikrofonen zum Einsatz kommt. Schade, aber kein Beinbruch, da man die Korrekturergebnisse in der Soundbar speichern kann und so theoretisch nur einmal ein geborgtes iOS-Gerät benötigt, solange man nicht ständig die Couch umräumt. Wer eine hochwertige Stereo-Soundbar sucht, die hervorragend auf Sprachverständlichkeit und wuchtige Effektsounds abgestimmt ist, bekommt das bei der nuPro XS-7500 auf sehr hohem Niveau geliefert. Auch bei der Musikwiedergabe überzeugt die XS-7500 und ist eine der wenigen Soundbars, die wir als valide Alternative zu einem klassischen Stereo-Setup mit dezidierten Lautsprechern bezeichnen würden. Und dank der Integrationsmöglichkeiten mit anderen Produkten der X-Serie kann das heimische Entertainment-System auch mit den Aufgaben mitwachsen.

Bildquelle:

  • MG_3320: © Auerbach Verlag
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8 Kommentare im Forum

  1. Die Firma ist mir auch sehr sympathisch. Man merkt direkt, dass da jemand aus der Selbstbauerszene sein Hobby weiter zu einem namhaften Unternehmen ausgebaut hat. Kein zusammenkloppen irgendwelcher Komponenten oder umlabeln von China-Krachern, sondern solide durchdachte Konstruktionen, ohne Schnickschnack und Vodoo.
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