
Mit den Z95B-Modellen präsentiert Panasonic die umfangreichste Weiterentwicklung der hauseigenen High-End-OLED-TVs, was durchaus überrascht, schließlich ändert sich bei der Produktbezeichnung lediglich ein Buchstabe im Vergleich zum Vorjahresmodell.
Preis: 3000 Euro • Bildgröße: 55 Zoll (auch erhältlich in 65 und 77 Zoll) • Maße: 122,7 x 78,7 x 5,2 cm (Displayhöhe ohne Standfuß: 76,4 cm, davon ca. 6 cm Lautsprecher) • Gewicht: 23,5 kg (19 kg ohne Standfuß) • Bauweise: RGB-Tandem-OLED • Auflösung: 3840×2160 Bildpunkte • Stromverbrauch: ca. 57-330 Watt |
Bereits beim Gehäusedesign zeigt sich: Der Z95B erscheint deutlich moderner und auch rückseitig betrachtet wie aus einem Guss. Vorbei sind die Zeiten, als das kantige Gehäuse der Vorgängermodelle wie ein Anhängsel des OLED-Panels erschien.

Mit der Neugestaltung geht ebenfalls eine überarbeitete Optik der integrierten Lautsprecher einher und auch beim OLED-Panel bleibt nichts wie es einmal war.

Erstmals kommt in einem Panasonic-TV das neue leistungsstarke RGB-Tandem-OLED-Panel zum Einsatz und Panasonics verbesserte Luftstromzirkulation stellt sicher, dass ein Wärmestau im Gehäuseinneren auch unter Höchstleistung vermieden wird.
Vertraut erscheint hingegen die Bedienung, solange man Panasonics Wechsel zum Fire-OS-System im letzten Jahr nicht verschlafen hat.

Die vergleichsweise wuchtige XXL-Fernbedienung punktet durch ein reichhaltiges Tastenfeld und ein Mikrofon zur Spracheingabe. Allerdings haben wir gerade unter Heimkinobedingungen beleuchtete Knöpfe vermisst.
Die Sprachsteuerung lässt sich dank im TV integrierter Mikrofone auch ohne Fernbedienung nutzen, ein Kippschalter zur manuellen Deaktivierung findet sich an der linken Displayunterseite in der Nähe des Panasonic-Logos (LED-Anzeige färbt sich rot).
Streaming-Auswahl mit Fire OS

Die Fire-OS-Smart-TV-Oberfläche (Version 8.1) inklusive der verbauten Smart-TV-Hardware erscheint unverändert im Vergleich zum Vorgängermodell. Einmal mehr überzeugt die reichhaltige App-Auswahl, während die Werbeplatzierungen im Homescreen teilweise aufdringlich erscheinen.
Die Prozessorleistung und der Arbeitsspeicher fallen standesgemäß aus, wenngleich manche TV-Modelle hier etwas mehr bieten. Vom 16-GB-App-Speicher sind 9,5 GB frei verfügbar und nach der Ersteinrichtung stehen davon ca. 7,5 GB zur Verfügung.
Die Ersteinrichtung des Z95B ging im Test mit einigen Softwareungereimtheiten einher und auch in einigen weiteren Situationen (z.B. Quellenwechsel) zeigten sich vereinzelte Ausfälle, die sich allerdings nach einem TV-Neustart stets in Luft auflösten.
Zudem verharrt der Smart-TV je nach getroffenen Installationsumfang nach dem Ausschalten vergleichsweise lang in einem Bereitschaftsmodus, sodass die Energieaufnahme bei Nichtgebrauch höher ausfallen kann, als es notwendig wäre.

In den Systemeinstellungen lassen sich unterschiedliche Energiesparoptionen aktivieren, darunter eine effizientere Stand-by-Abschaltung. Nach mehreren Minuten wechselte der Z95B daraufhin automatisch in Deep-Stand-by (<1 Watt), anstatt im Bereitschaftsmodus kontinuierlich ca. 27 Watt zu verbrauchen. Nachteil: Der Einschaltvorgang aus dem Deep-Stand-by erfordert eine deutlich längere Wartezeit.

Klassischen TV-Tunerfunktionen schenkt Panasonic besondere Aufmerksamkeit, sodass sich das Twin-Tuner-System inklusive Aufzeichnungsfunktion und HD+ Operator-App-Freischaltung auszeichnen kann. Die Empfangsmöglichkeiten bieten dank TV-IP-Support sogar noch mehr Möglichkeiten als bei vielen Smart-TVs.
Bei der Bediengeschwindigkeit legt der Z95B noch keine Bestwerte vor: Je nach angewählter Quelle (HDMI, Streaming) dauerte der Wechsel auf den Satelliten-Tuner vergleichsweise lang (inklusive Ladebalken), wenn zugleich die HD+ Operator App im Einsatz ist. Auch die Programm-Umschaltzeiten fallen etwas träge aus.
Dafür imponiert die Auswahl an Unterhaltungsmöglichkeiten umso mehr: Der Wechsel zwischen klassischen TV- und Streaming-Inhalten gelingt nahtlos, bei der drahtlosen Übertragung über Apple Airplay gibt sich der Z95B keine Blöße und externe HDMI-Quellen lassen sich innerhalb der Bildeinstellungen umfangreich konfigurieren.
So ist es mit 4K-UHD-Blu-rays, die HDR10+ und Dolby Vision unterstützen, möglich, in den HDMI-Einstellungen des Z95B das Wunschformat vorzugeben: Wird die HDR10+ Einstellung deaktiviert, schaltet die Multi-HDR-Quelle automatisch auf die Dolby-Vision-Bildausgabe um.
Wuchtige Klänge inklusive
Vollwertig ist das Stichwort für das Lautsprechersystem des Z95B. Dank zahlreicher integrierter Lautsprechertreiber werden Klänge nicht nur direkt nach vorn, sondern in alle Richtungen abgestrahlt. Das frontseitige Lautsprecherarray bietet mit 70 Watt die mächtigste Leistung und den kernigsten Klangcharakter.


Die jeweils nach links und rechts sowie nach oben abstrahlenden Zusatzlautsprecher (jeweils 15 Watt) klingen alleinstehend schlanker, aber erweitern das Klangfeld.
Für das nötige Fundament sorgt ein nach hinten abstrahlender Tieftonlautsprecher (30 Watt), der allerdings kein exklusives Z95B-Feature darstellt, sondern auch bei günstigeren TV-Geräten anderer TV-Hersteller zu finden ist. Wer einen noch kräftigeren Tiefton wünscht, kann den Z95B mit einem Subwoofer ergänzen: Der Kopfhörer-Anschluss lässt sich als Basslautsprecher-Anschluss zweckentfremden.


Um die unterschiedlichen Lautsprecher möglichst einsteigerfreundlich auf den Sitzplatz zu optimieren, steht eine automatische Audiokalibrierung zur Verfügung, die mittels Testtönen und Mikrofon der Fernbedienung die Optimierungen selbstständig vornimmt. Alternativ lassen sich die nötigen Angaben (Wandabstände) auch manuell vorgeben.
Die Klangabstimmung zeichnet selbst ohne AI-Hilfsmittel oder künstliche Verfremdungen ein harmonisches Gesamtbild und Sprachanteile sind stets klar verständlich. Lautstärkeschwankungen unterschiedlicher Quellen werden sehr gut ausgeglichen, dabei ist nicht einmal die „automatische Verstärkungsregelung“ notwendig, die die Dynamik eher beschneidet.
Sobald die sich Lautstärkevoreinstellung im oberen Drittel bewegt, nimmt eine automatische Dynamikkomprimierung überhand, um ein Übersteuern der integrierten Lautsprecher zu vermeiden. Die Vehemenz von XXL-Soundbars erreicht der Z95B somit nicht, doch selbst der getestete 55-Zoll-TV schafft es spielend, andere Flachbildfernseher an die Wand zu spielen, wenn deren integrierte Lautsprecher im direkten Vergleich herhalten müssen.
Anschlüsse: 4x HDMI (HDMI 1&2: 4K 144 Hz HDR, HDMI 3&4: 4K 60 Hz HDR oder 1440p 120 Hz), 1x eARC (HDMI 2), 3x USB, 1x Netzwerk (oder WLAN), 1x digital optisch Audio, 1x Kopfhörer (umschaltbar als Subwooferanschluss) |
Gaming-Funktionen: 4K in HDR mit bis zu 144 Hz (auch Dolby Vision), 1440p-Support, HDR-Tonemapping abschaltbar, VRR, Freesync Premium, G-Sync, ALLM, Input Lag: ca. 12 ms (60 Hz), ca. 9 ms mit 60-Hz-Modus-Einstellung, ca. 6 ms (120 Hz), ca. 5 ms (144 Hz) |
Tuner-Funktionen: Twin-Tuner für DVB-S/-C/-T, Unicable-Support, TV-IP-Empfang, 1x CI, Festplattenaufnahme über USB (Aufnahme und Senderwechsel oder zweifache Aufnahme), zusätzliche Funktionen wie Time-Shift, HD-Plus-Freischaltung via App |
Streaming-Apps: Amazon Video, Netflix, Disney+, Apple TV, Paramount+, Youtube (inklusive AV1-Decoding), Magenta TV, Sky, Waipu.tv, Zattoo, Joyn, Dyn, pluto.tv, Twitch, Crunchyroll, DAZN, Freevee, Spotify, Luna-Gamestreaming u.v.m. |
HDR- und Audio-Formate: HDR10, HDR10+ (Adaptive), HLG, Dolby Vision (IQ Precision Detail), Dolby Digital, Dolby Atmos, kein DTS, kein DTS:X, Mehrkanal-PCM (5.1 intern, 7.1 via eARC), Bluetooth mit Dual-Audioübertragung (z.B. 2x Kopfhörer) erfordert Update |
Der Z95B vermittelt bereits in der getesteten 55-Zoll-Variante Kinofilmatmosphäre, während der Raumklangeffekt nicht ganz wie erhofft zur Geltung kam. Die Frontlautsprecher sind vergleichsweise eng neben dem Center-Speaker platziert, während die seitlich abstrahlenden Lautsprecher für die Surround-Effekte vergleichsweise hoch angesetzt sind. Damit können sich die einzelnen Lautsprechergruppen nicht so stark voneinander abgrenzen, wie es mit externen Lautsprechern möglich ist.
Mit steigender Bildgröße nimmt auch die Beschallungsleistung zu und insbesondere der Z95B in 77 Zoll bietet aufgrund der XXL-Gehäusemaße das breiteste Abstrahlverhalten. Deshalb unser Tipp: Wer die Investition in externe Audiosysteme scheut und mit einem Fernseher die integrierten Lautsprecher maximal beanspruchen möchte, der sollte zur größtmöglichen Z95B-Variante greifen.


Dabei überrascht es, dass Panasonic nicht sämtliche Heiminoaudioformate unterstützt: Während der Dolby-Atmos-Support tadellos ausfällt, ist der Z95B nicht zu DTS-Signalen kompatibel. Immerhin werden Mehrkanal-PCM-Signale verarbeitet (5.1 intern, 7.1 über eARC).
Die beste Tonqualität über die integrierten Lautsprecher wurde im Test mit Dolby-Atmos-Quellen erreicht. Klassische Stereo- und 5.1-Signale lassen sich auf Wunsch unverfälscht wiedergeben (Klangfeld „Direkt“) oder auf mehrere Lautsprecher verteilen (z.B. Theater-Modus).

Aktuelle Gaming-Quellen wie PS5 Pro, XSX und PCs sollten an den HDMI-Eingängen 1 und 2 angeschlossen werden. Dank HDMI-2.1-Support lassen sich 4K-HDR-PC-Inhalte mit bis zu 144 Hz zuspielen.
HDR-Einstellung mit dem Z95B: Alles anders
Im Normalfall reicht es mit einem Consumer-Display aus, in den Filmmaker-Modus oder eine professionelle Bildeinstellung zu wechseln und mit HDR-Quellen die höchste Luminanzstärke einzustellen, um eine korrekte HDR-Abbildung sicherzustellen. So zeigt es auch der Z95B beispielsweise im Dolby-Vision-Bildmodus.
Doch bei der HDR10-Signalabstimmung wählt Panasonic einen professionelleren, wenngleich ungewöhnlichen Weg. Wird mit dem Z95B in den Filmmaker- oder Professionell-Modus gewechselt, ist der Luminanzregler mit HDR10-Signalen auf gerade einmal 70% voreingestellt.
Erhöht man die Luminanzstärke mit einer HDR10-Zuspielung auf 100%, werden Filminhalte künstlich aufgehellt dargestellt. In einem hellen Raum mag der Helligkeitsboost durchaus ansprechend wirken, doch mit einer professionellen HDR-Bildabstimmung hat dies nichts mehr gemein.

Stattdessen ist die Panasonic-Vorgabe von 70% zumindest für HDR10-Quellen das Maß der Dinge und der Z95B bietet in diesem Fall ein exzellentes HDR-EOTF-Tracking, um HDR-Inhalte ohne künstliche Aufhellung originalgetreu darzustellen.
Der Clou: Liefert eine HDR-Quelle Metadaten für eine Zielhelligkeit von 4000 Nits, erreicht der Z95B die Maximalhelligkeit des RGB-Tandem-OLED-Panels, die bei korrekten Kinofarben bei ca. 2400 Nits liegt. Somit erzielt der Z95B in diesem Fall die Maximalleuchtstärke, selbst wenn der Luminanzregler im HDR-Modus auf lediglich 70% voreingestellt ist.
Doch was ist mit einer HDR-Signalzuspielung von 1000 Nits? In diesem Fall kappt der Z95B die Maximalhelligkeit bei exakt dem Wert, den die Quelle vorgibt. Die Maximalhelligkeit des RGB-Tandem-OLED-Panels wird somit bei weitem nicht erreicht, doch die Darstellung gelingt originalgetreu gemäß der Vorgabe des HDR-Masterings der Quelle.
Damit nicht genug: Der Z95B bietet sogar ein ausgeglichenes Leuchtstärkeverhältnis der angezeigten RGB-Farben und Weißlichtinhalte, sobald HDR1000-Quellen zugespielt werden. Die Drosselung der Maximalhelligkeit sorgt lediglich aufseiten der Weißlichtsubpixel für eine geringere Lichtausbeute, während die RGB-Subpixel weiterhin mit voller Intensität aufleuchten.
Somit passt sich der Z95B auf Basis der Leistung des RGB-Tandem-OLED-Panels bestmöglich an die jeweilige HDR-Quelle an, ohne sich dabei in den Vordergrund zu spielen. Stattdessen stellt sich der Z95B in den Dienst der Quelle und präsentiert sämtliche HDR-Inhalte exakt so, wie sie auch gemastert wurden.
Somit gilt es mit dem Z95B eine wichtige Grundeinstellung bei HDR10-Signalen zu beachten: Panasonics Werksvoreinstellung der Luminanzstärke von 70% ist nicht zufällig gewählt, sondern gewährleistet das optimale HDR-EOTF-Tracking mit HDR10-Quellen, ohne eine künstliche Bildaufhellung zu provozieren.
Das Tonemapping passt sich stets an die jeweilige Quelle an, sodass keine Detailverluste auftreten. Mit Gaming-Inhalten kann hingegen auf das interne TV-Tonemapping verzichtet werden (Voreinstellung „Clipping“) und der HDR-Abgleich kann gezielt über die Quelle erfolgen. Der Clipping-Punkt entspricht dabei der Maximalleistung des RGB-Tandem-Panels (ca. 2400 Nits).
Referenzqualität auf Knopfdruck
Der Panasonic Z95B punktet durch eine vorbildliche Voreinstellung und Panasonic gelingt selbst mit anspruchsvollen HDR-Quellen eine artefaktfreie Wiedergabe. Müssen wir in kritischen Near-Black-Bildbereichen oftmals die Umschreibungen „Überbelichtung“ oder „Unterbelichtung“ bemühen, so präsentiert der Z95B stets eine korrekte Wiedergabe des Eingangssignals.
Das neue RGB-Tandem-OLED-Panel macht sich besonders bei stark gesättigten HDR-Farben positiv bemerkbar: Neigten bisherige Panasonic-OLED-TVs, darunter auch der Z95A, zu leichten Banding-Artefakten in extrem gesättigten HDR-Farbbereichen, präsentiert der Z95B die gleichen Szenen nicht nur satter, sondern auch fehlerfreier.
Durch die extrem präzise Panelansteuerung, nicht zuletzt in sehr dunklen Bildbereichen, zeigt der Z95B keine störenden Artefakte, auch wenn stärker komprimierte HDR-Streaming-Inhalte wiedergegeben werden. Dies gilt besonders für klassische HDR10-Quellen, während sich mit Dolby-Vision-Inhalten leichte Ungereimtheiten zeigen können.
Durch die Voreinstellung Dolby Vision IQ laufen im Hintergrund zahlreiche automatische Optimierungen ab, die sich in den Bildeinstellungen manuell abschalten lassen. Darunter die Option „Genauigkeit Einzelheiten“, was eine kryptische Umschreibung der Dolby-Vision-IQ-Precision-Detail-Funktion darstellt. Wird diese Bildeinstellung aktiviert, läuft eine aktive Kontrastoptimierung im Hintergrund mit, die Bild für Bild arbeitet, aber irritierende Artefakte erzeugen kann.
Doch auch im unverfälschten Modus „Dolby Vision Dunkel“ zeigten sich in Near-Black-Bildbereichen etwas auffälligere Blockartefakte als bei einer HDR10-Zuspielung. Glücklicherweise ließen sich derartige Details meist nur mit Testbildinhalten von Referenzdiscs im stockdunklen Raum und weniger im praxisnahen Filmtest entdecken.
Eine Dolby-Vision-Signalzuspielung ist sogar von Vorteil, wenn der Raum nicht stockdunkel ist. Über den Umgebungslichtsensor erlaubt der Z95B eine automatische Helligkeitsregelung und mit Dolby-Vision-Signalen werden dunkle Bildbereiche passend aufgehellt dargestellt, sodass sämtliche Details auch in einem hellen Raum erkennbar bleiben.
Diese nützliche Funktion gilt für die Dolby-Vision-Einstellungen „IQ“, „Dunkel“ und „Spiel“ gleichermaßen. Mit HDR10- und HDR10+ Quellen findet hingegen keine automatische Grundaufhellung statt, wodurch dunkle HDR-Bildbereiche im hellen Raum unkenntlich erscheinen können.
Stattdessen steht eine manuelle Korrektur zur Verfügung, die im Falle einer Bildbetrachtung im dunklen Raum allerdings abgeschaltet werden sollte. Hier ist der automatische Abgleich über den Umgebungslichtsensor mit Dolby-Vision-Quellen eindeutig von Vorteil.

Aufgrund der harmonischeren Near-Black-Darstellung mit HDR10-Quellen bevorzugten wir Standard-HDR-Signale im dunklen Heimkinoraum. In einer hellen Wohnzimmerumgebung konnte sich hingegen die Dolby-Vision-Darstellung in den Vordergrund spielen.
Die überragende Präzision bei der OLED-Panel-Ansteuerung macht sich auch im reaktionsschnellen Spielmodus positiv bemerkbar. Panasonic setzt im True-Game-Modus auf einen hochgradig natürlichen Bildabgleich auf Knopfdruck, sodass eine umständliche Bildkalibrierung entfällt.
Zugleich sorgt das vorbildliche Near-Black-Ansteuerungsverhalten für verminderte VRR-Flackereffekte: Zwar kann auch Panasonic die OLED-Panel-Physik nicht gänzlich überlisten, doch die Bildruhe, die der Z95B ausstrahlt, ist anderen OLED-TVs sichtbar überlegen. Auch das typische Pixelrauschen in dunklen Bildbereichen drängt sich mit dem Z95B nicht störend in den Vordergrund, sodass der Z95B oftmals harmonischer erscheint als ähnlich leistungsstarke OLED-TVs.
Für Höchstleistung gebaut

Panasonics Thermal-Flow-Gehäuseoptimierung zeigt positive Auswirkungen auf die OLED-Paneleigenschaften. Im Testlabor ermittelten wir eine um ca. 10 Grad Celsius geringere Wärmeentwicklung im Vergleich zu anderen aktuellen RGB-Tandem-OLEDs bei gleicher Beanspruchung. Zudem zeigte der Z95B keinen sprunghaften Temperaturanstieg unter Maximalbelastung.
Der Z95B ist in der Lage, die Maximalhelligkeit von ca. 2400 Nits für einen längeren Zeitraum aufrecht zu halten und das nachfolgende automatische Dimming senkt die HDR-Spitzenhelligkeit zunächst auf immer noch beeindruckende 1800 Nits.
Erst nach mehreren Minuten mit einer Standbildeinblendung wird die Gesamthelligkeit rapide abgesenkt, um das OLED-Panel zu schonen. Sobald ein Kontrastwechsel stattfindet, erreicht der Z95B erneut die Maximalhelligkeit.
Noch besser schlägt sich der Z95B mit dunklen Bildinhalten: Hier zeigte Panasonics Premium-OLED selbst nach minutenlangen Tests keine nachlassende Helligkeit, sodass der Auto-Dimming-Effekt mit dem Z95B in der Praxis weitaus geringer ausfallen sollte, als mit vielen anderen aktuellen OLED-TVs.
Dass Panasonics Thermal-Flow-Aufbau einen Wärmestau im Gehäuseinneren deutlich minimiert, zeigt sich zudem in den verminderten Nachleuchteffekten – der Temperaturausgleich der OLED-Pixel gelingt mit dem Z95B vorbildlich.

Dass im Gehäuseinneren keine extremen Temperatur-Hotspots entstehen, kommt auch der Homogenität der Bildausleuchtung zugute: Mit einer bis in die Randbereiche schattenfreien Wiedergabe präsentierte der Z95B eine exzellent ausgeglichene Helligkeitsverteilung.
Dank der Leuchtstärke des RGB-Tandem-Panels sticht der Z95B seinen Vorgänger zudem gnadenlos aus: Mit einer Vollflächenhelligkeit von 350 bis 400 Nits lässt der Z95B dem Z95A keine Chance. Lediglich ein minimaler Farbtemperaturdrift in Weiß- und Grauflächen je nach Blickwinkel zeigt, dass hier weiterhin ein WRGB-OLED-Panel zum Einsatz kommt.
Apropos WRGB: Die Subpixelanordnung zeigt eine echte RGB-Reihenfolge, was das Zusammenspiel mit pixelgenauen 4K-PC-Signalen (Grafiken und Schriften) besonders im Pure-Direct-Modus erleichtert.
Will man Fehler finden, wird man hingegen bei der Zwischenbildberechnung fündig: Die IFC-Voreinstellung „Niedrig“ bietet einen gelungenen Kompromiss zwischen reduziertem Film-Judder und einem überzeugenden Kinolook, doch Aussetzer und Mikroruckler können den Filmgenuss gerade mit Streaming-Apps trüben.
Mit ausgeschalteter Bewegtbildglättung und Accurate IFC Einstellung für eine korrekte 24p-Wiedergabe ist dieses Problem gemindert, doch regelmäßige kurze Aussetzer lassen sich mit Streaming-Inhalten vermehrt beobachten.
Wer hingegen auf hochwertige externe Quellen wie eine Blu-ray- oder UHD-Blu-ray-HDMI-Zuspielung setzt, der profitiert von einer nahezu fehlerfreien 24p-Filmwiedergabe, sodass sich der Z95B mit hochwertigen Heimkinoquellen umso mehr auszeichnen kann.
Streaming-Fans sollten auf leistungsstarke Quellen wie eine Apple-TV-Box als HDMI-Signallieferant wechseln, falls die 24p-Wiedergabe mit den integrierten Streaming-Apps nicht überzeugend genug ausfällt.
Das Upscaling gelingt Panasonic hochgradig natürlich und Doppelkonturen sind dem Z95B ebenso fremd wie irritierende Glättungseffekte. Der Schärferegeler zeigt selbst bei starker Beanspruchung vergleichsweise geringe Auswirkungen, sodass sich Videoquellen mit dem Z95B nicht auffällig verfremden lassen.

Die zuschaltbare Glättungsfunktion ist allerdings wenig effektiv, um Artefakte mit komprimierten Videoinhalten zu glätten: Selbst in hoher Stufe zeigen sich nicht immer die gewünschten Effekte und in diesem Fall ist die Weichzeichnung des gesamten Bildes bereits prägnant.
Somit präsentiert der Z95B den Qualitätsunterschied zwischen hochwertigen Quellen und komprimierten SDR-HD-Streams nahezu ungeschminkt und wer sich für den Z95B als Bildqualitätsmaßstab entscheidet, der sollte an hochwertigen Quellen nicht sparen.
Ein Fest für Profi-Anwender

Der Panasonic Z95B ist die Antithese zum aktuellen TV-Markt: Ein Profi-Display, das die Eingangssignale unverfälscht darstellt, anstatt sich durch umfangreiche Farb- und Kontrastabweichungen künstlich in den Vordergrund zu spielen.
Wer Heimkino- und Gaming-Inhalte in HDR- und SDR-Bildqualität wirklich so erleben möchte, wie sie erstellt wurden, kommt am Z95B nicht vorbei. Der Z95B ist als waschechtes Profidisplay konzipiert und hebt hochwertig produzierte Quellen auf das nächste Level.
Im Gegensatz zum Z95A setzt der Z95B zudem keine unnötigen Grenzen für Heimkinofans und erlaubt eine 77-Zoll-XXL-Filmdarstellung mit leistungsstarker RGB-Tandem-OLED-Technologie.
Testurteil: Ausgezeichnet (Bildreferenz, Highlight, Heimkino-Referenz, Gaming-Referenz)
Einstellungen für ein natürliches Bild | |
Modus | Filmmaker, Professionell oder Spiel (True Game) |
Umgebungssensor | Je nach Wunsch |
Automatische Helligkeitsregelung | Ein oder je nach Wunsch |
Automatischer Weißabgleich | Aus |
Luminanzlevel | 70 (HDR10), Max (Dolby Vision), je nach Wunsch (SDR) |
Kontrast | 90–100 |
Luminanz-Spitzenwert | Hoch (alternativ je nach Wunsch) |
Gamma | 2.2 |
adapt. Gamma-Steuerung | 0 |
Schwarzwert | 0 |
Schwarz-Expander | 0 |
Sichtbarkeit dunkler Bereiche | 0 |
EOTF-Typ | Auto |
HDR-Tonemap | Dynamisch (Clipping für manuellen Abgleich) |
Farbe | 50 |
Farbton | 0 |
Farbtemperatur | Warm2 |
Farb-Remastering | Aus |
Schärfe | 0–20 |
Bildfehler/Rauschen unterdr. | Aus |
Glättung der Farbabstufung | Aus oder Niedrig |
Remaster-Prozess Auflösung | Aus oder Niedrig |
Intelligent Frame Creation | Aus oder Niedrig |
Accurate IFC | Ein (wenn IFC Aus) |
Clear Motion | Aus |
Farbskala | Auto |
Weißabgleich | Voreinstellung |
Farbskala | Voreinstellung |
16:9 Overscan | Aus |
Logo-Helligkeitskontrolle | Niedrig |





