Panasonic TX-50GXW804 – günstiger LED-LCD im Test

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Preis: 849 Euro (Soundbar SC-HTB510: 299 Euro) • Bildgröße: 50 Zoll (auch erhältlich in 40, 58 und 65 Zoll) • Maße: 112 × 71 × 6,2 cm (Soundbar: 85,3 × 6 × 9 cm, Subwoofer: 18,5 × 30 × 34 cm) • Gewicht: 16 kg (Soundbar: 2,3 kg, Subwoofer: 4,3 kg) • Bauweise: Edge-LED-LCD • Auflösung: 3840x2160 Bildpunkte • Stromverbrauch: ca. 35 – 100 Watt • Festplattenaufnahme: ja, USB (Aufnahme, Time-Shift) • 3D: nein • HDR10: ja • HLG: ja • Dolby Vision: ja • HDR10+: ja • Dolby Atmos: ja (TrueHD und DD+ intern oder Weiterleitung in DD+) • Freischaltung für HD-Plus-Service • kompatibel zu Google-Assistant- und Amazon-Alexa-Geräte

Statt zum GXW904 mit Twin-Tuner-­Ausstattung und blickwinkelstabiler IPS-LCD-Technik zu greifen, könnte es sich durchaus lohnen, einen Blick auf den günstigeren GXW804 zu werfen, denn für das eingesparte Geld drängt sich die Kombination mit einer Soundbar regelrecht auf. Im Test erfahren alles über seine Stärken und Schwächen.

Vollwertiger Fernseher

Obwohl beim Gehäuse des günstigen GXW804 viel Kunststoff zum Einsatz kommt, ist das Design clever gelöst: Der im oberen Bereich sehr flache Rahmen, die abgesetzte Kontrastfilterscheibe und der geradlinige Look lassen den GXW804 hochwertig erscheinen. Obacht ist bei den Anschlüssen geboten, denn auch beim GXW804 zeigen nach unserem Geschmack zu viele Schnittstellen nach hinten, was eine wandnahe Aufhängung erschwert. Neben nur drei verfügbaren HDMI-Schnittstellen, die sich auch mit PC-, PS4-Pro- und Xbox-One-X-Signalen (4K, HDR, 60 Hz) bestens verstehen, sind im GXW804 UHD-fähige Tuner integriert, sodass auch 4K-HDR-Signale beispielsweise über eine Sat-TV-Zuspielung wiedergegeben werden können. Mangels Twin-Tuner sind die Aufnahmefähigkeiten mit USB-Datenträgern limitiert (Aufnahme oder Time-Shift, aber kein Umschalten oder mehrfache Aufnahme) und es fehlt eine vollwertige Bild-in-Bild-Wiedergabe.

Die klobige Fernbedienung im Plastiklook überrascht durch flexibel zuweisbare Funktionen über die MyApp- und Picture-Taste. Durch die Infrarotsteuerung ist eine exakte Ausrichtung der Fernbedienung Pflicht. In Kombination mit der Soundbar reagiert die Lautstärkesteuerung etwas träge und sprunghaft

Wenn Sie derartige Funktionen schätzen, sollten Sie zum GXW904 greifen. Der GXW804 bietet dafür den gleichwertigen App-Support, sodass sich Inhalte von Amazon, Netflix, Youtube und Rakuten in exzellenter Qualität wiedergeben lassen. Aktivieren Sie die HD-Plus-Freischaltung, können Sie für 6 Monate kostenlos, und ohne Einsatz von CI-Plus-Modul und Smartcard die HD- und UHD-Inhalte der Privatsenderanbieter freischalten. Trotz des günstigen Marktpreises unterstützt der GXW804 mit Dolby Vision und HDR10+ die besten HDR-Formate. Wenn Sie einige Euro mehr für eine Atmos-Soundbar ausgeben, kann der GXW804 Atmos-Signale via ARC im Format DD+ weiterleiten (TrueHD-Signale werden in DD+ gewandelt). Einzig mit DTS-Signalen ist der Fernseher nicht kompatibel (PCM-Wandlung), während die Soundbar DTS-Signale unterstützt. Für Videospieler ist der Fernseher aufgrund der geringen Eingabeverzögerung im Spielmodus ein ebenso treuer Wegbegleiter, wenngleich als einzige neue HDMI-Funktion ALLM unterstützt wird: Der Fernseher wechselt mit passender Zuspielung automatisch in den Spielemodus, um die Eingabeverzögerung zu minimieren.

Kunststoffblenden • Rahmenbreite: ca. 0,6 cm (ca. 1,1 cm bis Bild) • Displaydicke: ca. 0,8 – 6,2 cm • Displayhöhe Unterkante (TV auf Standfuß): ca. 6 cm (ca. 8 cm bis Bild) • Standfußfläche: ca. 53 × 23,5 cm • Display drehbar: nein • Statusanzeige: LED (abschaltbar) ändert Farbe • Lichtsensor: ja

Wollen Sie trotz geringer Eingabeverzögerung den Zugriff auf wichtige Bildeinstellungen beibehalten, sollten Sie nicht zur Spiel-Voreinstellung greifen, sondern den Spielmodus über die Bildoptionen anwählen. Bildruckler mit 60-Hz-Signalen konnten wir nicht ausmachen und auch 50-Hz-TV-Signale zeigt der TV flüssig. Da der GXW804 keine 120-Hz-Wiedergabequalität erreicht, können Sie bei auftretenden Artefakten die Zwischenbildberechnung IFC deaktivieren, denn die Bewegtbildschärfe verbessert sich nicht. Filmquellen mit 24 Bildern pro Sekunde erfordern hingegen eine geringe IFC-Glättung, da der GXW804 Filmsignale z.B. über HDMI zugespielt in 60 Hz konvertiert ausgibt.

Einige Anschlüsse (nach hinten) nicht für Wandmontage ausgelegt. Keine Kunststoffblenden, keine Kabelkanäle (nur am Standfuß). Länge Stromkabel nur ca. 1,55 m (Soundbar nur ca. 1,45 m). Wandhalterung Maße: 40 × 20 cm. Tasten für Grundbedienung an Rückseite. Display minimal nach hinten geneigt

VA-Panel für mehr Kontrast

Die Schwarzdarstellung des GXW804 überzeugt durch das VA-Panel mehr als die des GXW904 mit IPS-Panel und auch HDR-Quellen können mit dem GXW804 plastischer erscheinen, solange Sie am optimalen Sitzplatz verharren. Der grundlegende Aufbau hat sich nicht geändert: Auch der GXW804 setzt auf eine einzige LED-Leiste an der Bildunterkante und die LED-Helligkeit kann nur in 2 Zonen (linke und rechte Bildhälfte) getrennt angesteuert werden. Bereits in geringer Dimming-Stufe werden kleine Details vor dunklem Hintergrund stark in der Leuchtkraft gemindert und durch die gleichzeitige Kontrastanpassung können Detailverluste auftreten. Das VA-Panel des GXW804 neigt in dunklen Bildbereichen zu Nachzieheffekten, hier arbeitet der GXW904 mit IPS-Panel sauberer. Der XXL-Farbumfang eignet sich bestens für satte Kinofarben, nur die geringe Bildhelligkeit lässt kein HDR-Feeling aufkommen. Die Ausleuchtung der Bildfläche ist der Preisklasse entsprechend gut, unregelmäßige Schatten und Clouding-Effekte sind im Ausnahmefall dennoch erkennbar. Aufgrund der durchschnittlichen Panel-Leistungswerte unterschätzt man zunächst, wie exakt HDR-Inhalte auf dem GXW804 wiedergegeben werden können, denn Panasonics dynamische HDR-Anpassung für HDR10-Signale arbeitet überzeugend: Vergleichbar zu Panasonics aktuellen UHD-Blu-ray-Playern werden meist nur helle Details im HDR-Dynamikumfang auf die eingeschränkten Möglichkeiten des TVs angepasst und die restlichen Bildanteile erscheinen so, wie es die Macher beabsichtigt haben. Je höher der Dynamikumfang der HDR-Quelle, desto ungenauer wird allerdings die Darstellung. Unter diesen Voraussetzungen half es, neben dem ­Dynamic-HDR-Effekt die Kontrast-Regelung des Fernsehers in Kombination zu nutzen. Mit SDR-Signalen werden Farben in der Voreinstellung Auto meist zu bunt dargestellt, sodass eine manuelle Umschaltung in den Farbskala-Modus „Normal“ die Wiedergabe natürlicher gestalten kann.

HDMI: 3 × (4K 60 Hz HDR) • 120 Hz: nein • 1 440p: nein • CEC: ja • ARC: 1 × (HDMI 2) • VRR: nein • ALLM: ja • USB: 2 × (1 ×3.0) • Kopfhörer: ja • Netzwerk: ja (oder WLAN) • Video analog: ja • Audio: digital optisch • CI: 1 × • Tuner: DVB-S/-C/-T (Unicable, TV>IP) • Soundbar: 1 × HDMI ARC, 1 × digital optisch

Sound-Tuning mit Soundbar SC-HTB510EGK

Wir haben die Preisvorteile des 50GXW804 genutzt, um mit der günstigen Panasonic-Soundbar SC-HTB510EGK dem Fernseher klanglich auf die Sprünge zu verhelfen, auch wenn diese den 3D-Raumklangstandard nicht unterstützt. Dass das Stromkabel der Soundbar noch kürzer als das des Fernsehers ausfällt und zudem fest am Gehäuse verankert ist, macht die Aufstellung nicht gerade einfach. Leider ist auch keine Aussparung vorhanden, um die Soundbar passgenau mit dem Standfuß des GXW804 zu kombinieren: Entweder stellen Sie die Soundbar nach vorn versetzt auf oder fixieren die Soundbar auf dem Standfuß durch selbstklebendes Zubehör. Sind Soundbar und der beiliegende Subwoofer am Stromnetz angeschlossen und wurden Fernseher und Soundbar über HDMI-ARC (Kabel liegt nicht bei) miteinander verbunden, gelingt die Bedienung selbsterklärend: Schalten Sie den Fernseher ein, wacht auch die Soundbar auf und mittels TV-Fernbedienung steuern Sie die Lautstärke.

Den eigentlichen Zweck erfüllt die günstige Soundbar mit Bravour: Die Stereobereite wird angenehm erweitert, die Klangabstrahlung erfolgt direkter und der Subwoofer verhindert eine blecherne Wiedergabe. Im Test wurden wir aber nur mit der Klangvoreinstellung Voice richtig warm, denn sonst dröhnte der Subwoofer zu stark, obwohl Sie den Pegel über die Soundbar-Fernbedienung drosseln können. Generell ist die Klangbalance in den meisten Modi nicht besonders neutral: Zwar erschallt es druckvoll, doch nach kurzer Zeit ermüdet der Klang und Sprachverständlichkeit sowie Musikalität lassen zu wünschen übrig. Mittels Voice-Voreinstellung konnten wir hingegen TV-Sendungen, Musik und Filme genießen, ohne permanent die Voreinstellung wechseln zu müssen, wenngleich der tonale Übergang zwischen Soundbar und Subwoofer kaum optimal möglich ist. Die ARC-Verbindung war zudem nicht immer stabil: Beim Wechsel von TV-Sendern konnte der Lautsprecher in Ausnahmefällen stumm bleiben, ebenso verliefen die Ein- und Ausschaltprozesse nicht immer wie gewünscht. Dennoch ist eine derartige Soundbar den integrierten Lautsprechern deutlich vorzuziehen und dank attraktiver Marktpreise blieben wir mit der Kombination aus TX-50GXW804 und SC-HTB510EGK im dreistelligen Preisbereich.

Experiment geglückt

Unser Vorhaben, für einen dreistelligen Marktpreis einen universell einsetzbaren und effizient arbeitenden Fernseher mit Soundbar inklusive Subwoofer zu kombinieren, darf als geglückt angesehen werden, weshalb wir den TX-50GXW804 mit einem Kauftipp auszeichnen. Durch die fehlerfreie HDR-Unterstützung und den Support der wichtigsten Apps steht einem Entertainment-Erlebnis nichts im Wege. Allein bei der Bildqualität müssen im Vergleich zu Panasonics besten TVs Kompromisse in Kauf genommen werden, was sich auch in unserer Testnote widerspiegelt.

Einstellungen für ein natürliches Bild

  • Modus: Benutzer oder Spiel
  • Backlight: Je nach Wunsch, (HDR max.)
  • Kontrast: 93
  • Helligkeit : 0
  • Farbe: 50
  • Farbton: 0
  • Schärfe: 50–60
  • Farbtemp.: Warm 1 oder 2
  • Colour Man.: Ein
  • Rec.2020 Farbremastering: Ein (HDR-Quelle)
  • adapt. Backlight: Aus oder Niedrig
  • Umgebungssensor: Je nach Wunsch
  • Dynamic HDR Effect: Ein (HDR-Quelle)
  • Auto HDR: Je nach Wunsch
  • HDR Brightness Enhancer: Je nach Wunsch
  • Rauschunterdr.: Aus
  • Rem. Pr. MPEG: Aus
  • Rem. Pr. Auflösung: Auto
  • Kontrast Remastering: Ein
  • Intelligent Frame Creat.: Niedrig
  • Clear Motion: Aus
  • Kontrast-Regelung: Aus (alternativ Auto oder Benutzer)
  • Farbskala: Normal (SDR)
  • Gamma: 2.4 (SDR)
  • 16:9 Overscan: Aus

Bildquelle:

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30 Kommentare im Forum

  1. Der Bildschirm beim TX-50GXW804 war im örtlichen Elektronikmarkt der glänzendste überhaupt, man konnte kaum ein TV Bild erkennen, der 904 war da etwas besser, dazu noch integriertes HD+ das war für mich das Ende meiner Vorliebe für Panasonic's.
  2. Und warum testet man jetzt ein Auslaufmodell? Seit diesem Monat gibt es den Nachfolger HXW804.
  3. Ich empfinde die Fernbedienung nicht als klobig, auuserdem muss man NICHT direkt zum TV zielen damit der TV reagiert.
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