Die 1990er sind zurück – Serie „Messiah Superstar“ startet in Sat.1

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Messiah Superstar
Foto: Joyn

Mit feinem Witz schildert eine Pseudo-Doku Fall und Aufstieg eines One-Hit-Wonders. Im Mittelpunkt: Florian Lukas. Gaststars wie Oli.P und Sabrina Setlur lassen jedem 90er-Jahre-Fan das Herz aufgehen. Bei Joyn schon verfügbar, startet die Comedy am Freitag nun auch linear. Sat.1 ist ihre Heimat.

„Madonna hat mal zu mir gesagt: ‚Thomas, bleib niemals stehen, lauf immer weiter.‘ Und daran versuche ich mich zu halten.“ Oder war der Rat doch von Jeanette Biedermann? Thomas Janowski (Florian Lukas) weiß es nicht mehr so genau. Doch eines ist klar: Er war früher mal wer. 

Die lustige Serie „Messiah Superstar“ läuft am Freitag (30. Mai) um 22.20 Uhr in Sat.1 an und ist auch auf Joyn zu streamen. Der Plot: Als One-Hit-Wonder Messiah Superstar lag Thomas Janowski mit dem Hit «XTC» im Jahr 1996 in den Charts zeitweise sogar vor dem Ohrwurm ‚Macarena‘. Damals kreischten die Mädchen noch für ihn und bettelten um Autogramme. Uralte Selfies zeigen den langhaarigen Star von einst mit Prominenten wie Otto Waalkes, Nilz Bokelberg und DJ Bobo.

Und heute? Heute tritt Thomas im schäbigen Lokal seiner Mutter in Berlin-Wedding auf und plant mit wenig Erfolg eine Revival-Party mit Eisskulpturen und Drei-Gänge-Menü. Die 142 Facebook-Zusagen hat allesamt sein gutherziger Manager und größter Fan Leon (Jonas Nay) gefälscht. 

„Messiah Superstar“ ist eine Mockumentary

Ein Kamerateam begleitet den abgehalfterten Alt-Star durch seine abgerissene Traumwelt: „Ich hab‘ diesen Leuten den ganzen Messiah versprochen. Access All Area 24/7, ungeschminkt und echt wie das Leben.“

Der Achtteiler ist im Stil einer Mockumentary, also einer Pseudo-Doku, gedreht – und erfreut das Herz von jedem, der als junger Mensch die 1990er erlebt hat oder gern erlebt hätte.

Viele Helden dieser Jahre kreuzen den Weg unseres Helden zum Comeback. So endet eine Zusammenarbeit mit Vanessa Mai (gespielt von Vanessa Mai) in einer handgreiflichen Auseinandersetzung. Und Thomas‘ Ex-Freundin Sabrina Setlur (gespielt von Sabrina Setlur) sorgt für eine Kreativ-Blockade. Doch das ist nicht alles. Die seit Jahrzehnten laufende Fehde mit dem Erzfeind Oli.P – natürlich dargestellt vom echten Oli.P – gipfelt in einer Katastrophe. Auch Alexander Herrmann und Marc Terenzi haben Auftritte in diesem Chaos. 

Fest eingeschlossen in seiner Zeitkapsel ignoriert Messiah jeden guten Rat. Als ihm die Gäste fehlen, rät ihm seine Mutter: „Wie wäre es, wenn wir jemand Berühmtes einladen? Also jemand, den man heute noch kennt, mein ich.“

„Messiah Superstar“: Hauptdarsteller war erst eingeschüchtert

Doch am Ende füllt sich doch die Tanzfläche, wenn auch nicht mit Leuten, die wegen ihm gekommen wären. Noch nicht. Thomas ist das von seinen 30 Jahren Abstieg alles gewohnt: „So ein Künstlerleben besteht ja nicht nur aus Höhepunkten. Aber nur weil Ihr mich eine Weile nicht gesehen habt, heißt das ja nicht, dass ich weg bin. Ich bin wie die Sonne – oder wie Chlamydien.“

Hauptdarsteller Florian Lukas erinnert sich in einem Sat.1-Interview an seine Bedenken, die Rolle zu übernehmen. „Ich war erst etwas eingeschüchtert. In einem Musik-Umfeld kenne ich mich einfach überhaupt nicht aus. Ich habe mal eine Zeit lang Gesangsunterricht genommen, aber völlig vergeblich und auch zu kurz. Deshalb war das für mich eine total große Herausforderung.“

Mit einer ganzen Reihe von 90er-Jahre-Promis zu arbeiten sei „total unwirklich“ gewesen, so Lukas. „Es war auf eine Weise irreal, solche Stars zu treffen und mit ihnen zusammenzuarbeiten und auch zu merken, dass sie sich natürlich auch in einem Metier bewegen, dass ihnen nicht vertraut ist – also viel weniger vertraut als die Bühne.“ Alle Gaststars seien extrem zurückgenommen gewesen, „diszipliniert, professionell und wirklich angenehm im Umgang. Niemand war so, wie man sich Popstars hinter den Kulissen vielleicht vorstellen würde.“

Von Christof Bock, dpa (Redaktion DF: mw)

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