Lage in den USA: Trump gießt Öl ins Feuer – deutscher TV-Reporter in Schusslinie

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Der ohnehin für seinen Hang zur Inszenierung und Wankelmut bekannte US-Präsident verschlimmert mit seinem Verhalten eher die Lage in den USA, als deeskalierend zu wirken.

Amerika ist in Aufruhr: Der mutmaßlich durch Polizeigewalt herbeigeführte Tod von George Floyd in Minneapolis hat in vielen Städten des Landes zu massiven Protesten veranlasst. Der Umstand, dass dabei in den Vereinigten Staaten vermehrt Jouranalisten und Medien-Berichterstatter an ihrer Arbeit gehindert und teilweise von Sicherheitsbehörden ohne nennenswerte Gründe festgehalten werden, wirft kein gutes Licht auf das Land der – eigentlich – unbegrenzten Möglichkeiten, in dem vor allem auch die Pressefreiheit historisch als gesellschaftliches Gut angesehen und stets hoch gehalten wurde.

Die Aufnahme eines Reporters des deutschen Auslandssenders DW, der den Bildern zufolge von der Polizei attackiert und in dessen Richtung offensichtlich sogar geschossen wurde, dokumentierte am Pfingstwochenende das unverhältnismäßig aggressive Vorgehen der US-amerikanischen Sicherheitsbehörden auf beängstigende Art und Weise.

Das Bild das Präsident Trump in der Krisenlage abgibt, könnte darüber hinaus kaum unpassender sein – mit Verlaub. Am Wochenende soll er sich zunächst fluchtartig in einen Bunker begeben haben, nur um danach vor eine Kirche (Anm.: St. John’s Church, Washington D.C.) auf die Bibel schwörend sich selbst als „Hardliner“ gegenüber Aufständischen zu inszenieren. Seine Ankündigung bei einer weiteren Pressekonferenz, mit „tausenden schwer bewaffneten“ Soldaten gegen Plünderer und Vandalen vorzugehen, gießt eher Öl ins Feuer einer ohnehin sehr gespaltenen Gesellschaft, als zu deeskalieren.

Mit einer derartigen Medienshow auf die vielerorts außer Kontrolle geratene Situation zu reagieren, offenbart die politische Hilflosigkeit eines US-Präsidenten auf Abwegen, der nicht erst seit seiner Amtsübernahme 2017 kaum ein Fettnäpfchen scheut, sondern ein ums andere Mal auch mit grenzwertigen bis falschen – Stichwort: Fake News – Äußerungen und Einschätzungen aufgefallen ist.

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53 Kommentare im Forum

  1. Hab'auch einen: Der Umstand, dass dabei in den Vereinigten Staaten vermehrt Jouranalisten [...]
  2. Die Betonung liegt aber auf "wenn". Vor 4 Jahren hat es auch niemand für möglich gehalten, dass er gewählt wird und so doof wie manche Amis sind, traue ich denen zu dass sie diesen Vollpfosten wiederwählen.
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