Antennenmontage gibt Startschuss für DVB-T-Projekt in Halle

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Bild: © JuergenL - Fotolia.com
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Halle/Saale – Mit dem Setzen der Antenne ging heute ein Projekt zur Erforschung der DVB-T-Versorgung durch einen lokalen privaten Anbieter in Sachsen-Anhalt in die Realisierungsphase. Das Pilotprojekt der Medienanstalt Sachsen-Anhalt und TV Halle soll ein Jahr lang laufen.

Auf dem Halle Tower – dem höchsten Gebäude inmitten der Saalestadt – installieren Monteure des Sendenetzbetreibers Mugler AG in den heutigen Mittagsstunden in 56 Metern Höhe den für die DVB-T-Abstrahlung nötigen Sendemast. In den nächsten Wochen folgen noch Einmessungen und Tests der Sendeanlage, die über eine elektrische Leistung von 400 Watt verfügt.
 
Dies entspricht einer Sendeleistung von 5 Kilowatt.Am 21. Oktober will TV Halle, so Geschäftsführer Ralf Schietrumpf gegenüber DIGITAL FERNSEHEN, mit der terrestrischen Abstrahlung in der Region um die Saalestadt beginnen. Zu diesem Zeitpunkt verbreitet der Lokalfernsehsender TV Halle als erster privater Rundfunkanbieter in Sachsen-Anhalt sein Programm via DVB-T.

Mit der Entscheidung für die Antenne wolle der Lokalsender sein Verbreitungsgebiet massiv vergrößern. Bislang können nach Angaben des Senders rund 235 000 Zuschauer das Programm von TV Halle empfangen. Das Sendersignal wird dabei über vier Glasfaserleitungen zu den Kabelkopfstationen von Kabelnetzbetreibern geleitet und dort eingespeist.
 
Der Sender hofft, dass die rund 50 kleinen Kabelnetzbetreiber in der Saalestadt und deren Umfeld die Möglichkeit nutzen, das von TV Halle ausgesandte terrestrische Signal an ihren Kopfstationen zu empfangen und in ihre Netze einzuspeisen. Dann stiege die technische Reichweite auf bis zu 800 000 TV-Zuschauer. Der Sender lässt sich, so TV Halle-Chef Schietrumpf, den Versuch „eine mittlere sechsstellige Summe“ kosten.
 
Der Probebetrieb selbst ist als Gemeinschaftsprojekt von TV Halle und der Mugler AG Oberlungwitz angelegt. Bereits zum Versuch werde nahezu das volle TV-Halle-Programm über Kanal 55 ausgestrahlt. Allerdings ist auf diesem Multiplex noch Platz für drei weitere Fernsehprogramme. Wie Martin Heine, Direktor der Landesmedienanstalt erklärte, hoffe man weitere lokale Fernsehveranstalter für die DVB-T-Verbreitung zu gewinnen. Er ließ aber offen, ob dies schon während der Pilotphase realisierbar sein wird.

Der Versuch wird durch die Medienanstalt Sachsen-Anhalt mit rund 60 000 Euro gefördert, im Testzeitraum sollen umfangreiche Tests darüber Auskunft darüber geben, ob die Versorgung mittels DVB-T auch für lokale TV-Veranstalter ein wirtschaftlich tragfähiges Geschäftsmodell darstellt. Der Versuchsbetrieb diene aber auch der Bestimmung optimaler Übertragungsparameter. So soll sich unter anderem zeigen, in welchen Reichweiten auf das Programm zugegriffen werden könne und welche Modulationsverfahren die geeignetsten sind.
 
Recht zügig bewilligte auch die Bundesnetzagentur die Mugler AG als Sendenetzbetreiber. „Es hat nur rund acht Wochen gedauert, bis wir die Genehmigung erhalten haben“, erklärte Kristina Mugler, „die gilt allerdings nur für die Pilotphase“. [mg]

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3 Kommentare im Forum

  1. AW: Antennenmontage gibt Startschuss für DVB-T-Projekt in Halle 400 Watt elektrische Leistung .... Dies entspricht einer Sendeleistung von 5 Kilowatt?? Anscheinend sitzen in ihrer Redaktion sehr viele gut verdienende "perpetuum mobiles"
  2. AW: Antennenmontage gibt Startschuss für DVB-T-Projekt in Halle So ist das halt. Der eigentliche Sender strahlt mit 300 Watt elektrischer Leistung. Durch die Verstärkerleistung der Antenne kommt man auf eine Abstrahlleistung von bis zu fünf 5 KW.
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