DVB-T: 100.000 Haushalte in Köln und Bonn schauen digital

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Bild: © JuergenL - Fotolia.com
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Zwei Wochen nach seiner Einführung in Nordrhein-Westfalen erfreut sich das digitale Antennenfernsehen (DVB-T) anhaltend hoher Nachfrage

Seit dem 24. Mai 2004 können Zuschauer in Köln und Bonn 20 TV-Programme in digitaler Qualität empfangen. Vier weitere Programme kommen im November 2004 hinzu. „Rund 100.000 DVB-T-Empfangsgeräte wurden in der Region bereits verkauft“, erklärt Joachim Bareiß, Leiter des Projektbüros DVB-T NRW. „Das ist, so kurze Zeit nach der Einführung einer neuen Technik, ein sehr ermutigendes Ergebnis.“ Der Handel, der mit einer so hohen Nachfrage nicht gerechnet hatte, hat bei den Herstellern bereits Geräte nachgeordert.
 
Zum Vergleich kann Joachim Bareiß die Erfahrungswerte aus den anderen DVB-T-Startinseln, den Regionen Berlin/Potsdam (seit 2003), Hannover/Braunschweig und Bremen/Unterweser (seit Mai 2004), hinzuziehen. Auch in diesen Regionen ist die neue digitale Übertragungstechnik erfolgreich. Joachim Bareiß: „Durch das größere Angebot, die bessere Qualität und die mobilen Empfangsmöglichkeiten bietet das moderne Antennenfernsehen eine attraktive Perspektive auch für neue Zielgruppen.“ Viele Haushalte nutzen das digitale Antennenfernsehen für ihre Zweit- und Drittgeräte.
 
Nahezu reibungslos ist die Umstellung von der analogen auf die digitale Fernsehverbreitung in der Region Köln/Bonn gelaufen. Über zahlreiche Service-Sendungen im Fernsehen, TV-Spots, Broschüren und Veranstaltungen hatte das DVB-T-Projektbüro (ein Zusammenschluss der beteiligten Sender und der Landesanstalt für Medien NRW) die Bevölkerung informiert. Auch die regionale Presse hat umfassend über das Thema digitales Antennenfernsehen berichtet. So waren die meisten betroffenen Haushalte auf die Umstellung vorbereitet und der Großteil der Anrufe bei der Service-Hotline (Rufnummer 01805-50 81 55, 12 Cent/Minute aus dem deutschen Festnetz) bezog sich auf Informationen zum Programmangebot und zur Empfangbarkeit. Daneben sprachen die Anrufer kleinere, konkrete Anwendungsprobleme an, die schnell gelöst werden konnten. „Sendetechnische Störungen mussten wir nicht verzeichnen“, erklärt Joachim Bareiß. Dass es punktuell kleinere Empfangsschwierigkeiten mit Zimmerantennen gab, wie zum Beispiel im Schatten der Godesburg in Bonn Bad Godesberg, sei leider physikalisch bedingt nach jetzigem Stand nicht auszuschließen. Mehrere Nachfragen verzeichnete die Hotline von DVB-T-Empfangsgerät nur elf (statt 20) Programme empfangen konnten. Tatsächlich gebe es ein Empfangsgerät im Handel, das beim Programmsuchlauf mit der Ländereinstellung für Deutschland nicht alle Sender abrufe, erklärt Joachim Bareiß. Vereinzelte Störungen sind auch bei Haushalten mit Dachantenne und Antennenverstärker aufgetreten. Dass sie zum Teil die Kanäle 65 und 66 nicht empfangen können, liegt an den Antennenverstärkern. In beiden Fällen hilft der Fachhandel.
 
Einen besonderen Anreiz für das digitale Antennenfernsehen bietet der bevorstehende Sportsommer mit seinen herausragenden internationalen Großevents. Dank der neuen Übertragungstechnik können die am kommenden Wochenende startenden Fußball-Europameisterschaften, die Tour de France, die Formel 1 und die Olympischen Spiele nun auch im eigenen Garten unterwegs in digitaler Qualität empfangen werden, zum Beispiel am Badesee, im Auto oder auf der Liegewiese. Wegen seiner mobilen Empfangsmöglichkeiten wird DVB-T auch „DasÜberallFernsehen“ genannt.
 
Auf Hochtouren laufen bereits die Vorbereitungen für die DVB-T-Einführung in Düsseldorf und im Ruhrgebiet am 8. November 2004. [fp]

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