Geringes Interesse bei Ausschreibung für DVB-T-Programme

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Bild: © JuergenL - Fotolia.com
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Die Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR Hessen) hatte im Januar Frequenzen für die Veranstaltung und Verbreitung von DVB-T zur Versorgung der Stadt Kassel und des nordhessischen Umlandes öffentlich ausgeschrieben.

Kein bundesweiter privater Fernsehveranstalter hat sich um die Nutzung der Frequenzen beworben. Dafür gibt es Interesse an der Verbreitung von Mediendiensten über die neue Übertragungstechnik. Vier Antragsteller wollen Mediendienste anbieten. Das sind Euro 1 Fernsehproduktion Hamburg Contcast Services Berlin, Teles AG Berlin und Vodafone Pilotentwicklung München. Zwei Fernsehveranstalter, Tvnah K-TV Heuchelheim und Isee Newmedia Hattersheim am Main, beantragen die Nutzung der DVB-T-Übertragungstechnik für ihre Rundfunkprogramme.
 
Prof. Wolfgang Thaenert, Direktor der LPR Hessen, kündigte an, dass die Landesmedienanstalt möglicherweise ein Alternativ-Konzept für die Nutzung der Frequenzen für Kassel und Nordhessen erarbeiten werde. „Ich finde es sehr schade, dass wir die Senderfamilien von RTL und ProSiebenSat.1 nicht dazu bewegen konnten, ihre Programme auch in Nordhessen digital terrestrisch zu verbreiten. Mir gegenüber machten Sendervertreter die zu hohen Übertragungskosten im Verhältnis zum Zugewinn an Reichweite deutlich. Gleichzeitig aber können uns die Anträge der Mediendiensteanbieter auch neue Chancen eröffnen.“ Vor diesem Hintergrund werde in den kommenden Wochen zu überlegen sein, ob – ähnlich wie in Berlin – auch hier Wege beschritten werden, die einen Pilotversuch im DVB-H-Standard ermöglichen.
 
Über die ausgeschriebenen Übertragungskapazitäten (Kanal 35 und 42, jeweils an den Standorten Kassel Stadt und Habichtswald) können bis zu acht Fernseh- bzw. Mediendienste übertragen werden. Die Frequenzen versorgen den Großraum Kassel und das nordhessische Umland zwischen Hofgeismar und Melsungen bzw. Fritzlar und Hessisch-Lichtenau. Etwa 1 Million Zuschauer könnten die Programme mit einer auf den Senderstandort ausgerichteten Dachantenne stationär empfangen. Im Kasseler Stadtgebiet ist der Empfang mit Zimmerantenne möglich. [mg]

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