Medientreffpunkt: DVB-T weiter ohne Private

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Bild: © JuergenL - Fotolia.com
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Leipzig – Nach wie vor ist nicht abzusehen, ob und wann sich die privaten Sender in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen am terrestrisch übertragenen Digitalfernsehen beteiligen werden.

Das machte Sebastian Artymiak vom Verband privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland 2007 in Leipzig deutlich.

„Das ist erst ein Thema, wenn viele Zuschauer preisgünstig in guter Qualität erreicht werden können.“
 
Die öffentlich-rechtlichen Sender sprechen trotz des eingeschränkten Sender- und damit Zuschauerkreises von einem Erfolg des über Antenne empfangbaren Überallfernsehens. Andreas Vierling vom MDR sagte auf der Podiumsdiskussion am Dienstag, man habe einen „Achtungserfolg“ erzielt. Eckhard Matzel vom ZDF erklärte: „6,5 Millionen verkaufte DVB-T-Endgeräte bundesweit sagen alles über die Nutzung aus. Die Zahl spricht für sich.“ Der bundesweite Ausbau des Netzes solle bis Ende kommenden Jahres abgeschlossen sein. In Sachsen werde es schon ab 23. Juli dieses Jahres kein analoges Antennen-Fernsehen mehr geben, so Andreas Vierling. Ausnahmen seien nur für ganz kleine Regionalsender vorgesehen.
 
Lokale und regionale Fernsehsender hoffen indes auf eine alternative Übertragungstechnik, das so genannte DVB-T regional. Ein Pilotprojekt wird derzeit in Leipzig vorbereitet. Nach Berechnungen, die Martin Deitenbeck von der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien vorliegen, soll die regional begrenzte Technologie deutlich kostengünstiger sein als das von T-Systems betriebene DVB-T. Deitenbeck sagte, „die lokalen TV-Sender hatten den Wunsch, mit ins digitale Zeitalter einzusteigen – ohne Mehrkosten. Wir probieren mit dem Pilotprojekt, ob sich solch ein Netz betriebswirtschaftlich lohnt.“
 
Die Technologie solle nicht als Konkurrenz zu T-Systems verstanden werden, sondern als Ergänzung. Während der MDR nach Angaben von Andreas Vierling Interesse hat, sich an dem Projekt zu beteiligen, ist das ZDF Eckhard Matzel zufolge skeptisch. Zum einen sei solch ein regionales Netz für einen bundesweiten Sender nicht attraktiv. Zudem lägen dem ZDF andere Zahlen vor, nach denen das regionale Netz um ein Vielfaches teurer werde.
 
Den Endgeräte-Herstellern kann die Diskussion um eine Beteiligung der privaten Sender an DVB-T nicht egal sein. Thomas Gerlach von der Technotrend AG: „Die Technologie wird durch die Kunden getrieben. Werden interessante Inhalte auf DVB-T angeboten, kauft sich der Kunde auch ein Gerät.“
 
 
Der Medientreffpunkt Mitteldeutschland findet in Leipzig vom 7. bis 9. Mai statt. [mg]

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