Bundesnetzagentur muss Vectoring-Entwurf überarbeiten

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Der stark umstrittene Regulierungsentwurf zum Vectoring wurde von der Bundesnetzagentur zurückgezogen. Nachdem der Druck durch die Bedenken der EU-Kommission größer wurde, will die Behörde nun einen verbesserten Entwurf erarbeiten.

Nächster Rückschlag beim Breitbandausbau: Nachdem die Bundesnetzagentur (BNetzA) in ihrem Regulierungsentwurf der Telekom ein Monopol im Nahbereich für den Einsatz der Vectoring-Technologie einräumen wollte, zog die Behörde diesen nun zurück. Wie die BNetzA am Donnerstag mitteilte, habe man nach Gesprächen mit der Europäischen Kommission entschieden, den ursprünglichen Entwurf zurückzuziehen.

Mit der Entscheidung pro Telekom sollte auch die den Breitbandausbau lähmende Diskussion über den besten Weg, ob Vectoring oder Glasfaser, ein Ende finden. Bis 2018 ist es bekanntlich das Ziel der Bundesregierung, flächendeckend mindestens 50 Mbit/s in alle deutschen Haushalte zu bringen. Dieses ist durch den Streit zwischen der Telekom und ihren Wettbewerbern stark gefährdet. Mit dem Entwurf der BNetzA waren die Glasfaser-Befürworter nicht einverstanden und hatten sich an die EU gewandt. Diese sollte den Entwurf noch einmal genauer überprüfen.
 
Die EU-Kommission hatte daraufhin ernsthafte Bedenken an den Plänen geäußert, was nun zum Umdenken bei der Regulierungsbehörde gesorgt hat. Die vorgesehenen Änderungen sieht die BNetzA als geeignet an, die Bedenken auszuräumen, der neue Entwurf soll Anfang nächster Woche der Kommission übermittelt werden. Wie genau die Änderungen aussehen werden, wollte die Bonner Behörde nicht vertiefen. Allerdings sollen die „Wettbewerber in mehr Gebieten selber die Vectoring-Technik einsetzen können“, die Zugangsbedingungen zur letzten Meile und zum Layer-2-Zugangsprodukt sollen verbessert werden.
 
„Ich gehe davon aus, dass wir die Bedenken der Kommission ausgeräumt haben. Damit können wir jetzt die Regelungen für den Vectoring-Einsatz in den Nahbereichen zeitnah festlegen und dann allen ausbauwilligen Unternehmen grünes Licht für ihre Investitionen in den Breitbandausbau geben“, so der Präsident der BNetzA, Jochen Homann, der nun die Abgabe der von der Telekom zugesagten Ausbau- und Investitionsangebote erwartet.
 
Von Seiten der Wettbewerber wird die Entscheidung begrüßt. Allerdings gibt es auch Bedenken: „Abzuwarten bleibt nun, ob die neuen Regelungen nun tatsächlich zu Verbesserungen im Regulierungsregime führen“, so Wolfgang Heer, Geschäftsführer des Bundesverbands Glasfaser (Buglas). Den neuen Entwurf wolle man intensiv prüfen, so Heer weiter. [buhl]

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