Leipzig – Die geplante Nutzung der Frequenzen zwischen 790 und 862 MHz für mobile Breitbanddienste stößt in der Kabel- und Sat-Branche auf heftige Kritik.
Im Interview mit DIGITAL INSIDER bezeichnet Herbert Strobel, Vorsitzender des Fachverbands Kabel und Satellit im Zentralverband der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) die Pläne für die Digitale Dividende als „nicht zumutbar“. Er fordert Untersuchungen zum Störpotenzial mobiler Breitbanddienste, bevor Tatsachen geschaffen werden. Strobel befürchtet Einstrahlungen in Endgeräte wie Set-Top-Boxen oder Kabelmodems. „Die im Markt befindlichen Geräte sind nicht nachrüstbar und es ist nicht klar, wie Konsumenten und Industrie im Störfall entschädigt werden sollen“, skizziert Strobel die Gefahren für Verbraucher.
Aufgrund der terrestrischen Digitalisierung werden Frequenzbereiche frei, die als Digitale Dividende bezeichnet werden. Über ihre zukünftige Nutzung wird derzeit diskutiert. Besonderes Interesse gilt dabei dem Spektrum zwischen 790 und 862 MHz, das in einem Versteigerungsverfahren den Mobilfunkern zufallen soll. Dieser Frequenzbereich wird neben der Terrestrik aber auch in Kabel- und Satellitenverteilanlagen genutzt, weshalb hier Störungen, insbesondere in schlecht abgeschirmten Endgeräten oder Kabeln, befürchtet werden.
Die bisherigen Maßnahmen der für solche Prüfungen zuständigen Bundesnetzagentur reichen Strobel nicht aus. Abgesehen von diesem Problem kämpft die Branche mit einem Umsatzrückgang. Warum Herbert Strobel aber trotzdem optimistisch in die Zukunft schaut und was er sich von HDTV und CI Plus verspricht, lesen Sie im aktuellen DIGITAL INSIDER. Weitere Informationen unter www.digital-insider.de. [mh]
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