Stuttgart – Bereits im September 2008 soll das Kabel BW-Netz zu 90 Prozent modernisiert sein. Damit wäre der süddeutsche Kabelanbieter hier Spitzenreiter und könnte die Telekom mit Triple-Play-Angeboten weiter unter Druck setzen.
„Wir wollen vor allem im Breitbandmarkt wachsen“, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung von Kabel BW Klaus Thiemann auf der Jahreskonferenz am Freitag. Hier sieht der Kabel-BW Chef ein überproportional großes Wachstumspotenzial, so sei der Breitbandmarkt dreimal größer als der Kabelmarkt.
Für die Netzmodernisierung greift Kabel BW tief in die Geldtasche: „Allein 2007 und 2008 werden wir jeweils über 100 Millionen Euro in die Netzmodernisierung investieren“, erkläutert Thiemann den Umfang der Investitionen. Damit sollen auch kleinere Gemeinden unter 20 000 Einwohner erreicht werden, von denen die Telekom laut Kabel BW-Angaben nur zwanzig Prozent der Haushalte mit DSL versorgen kann.
Ein verstärktes Engagement im Internetbereich bedeutet zwangsläufig einen Angriff auf die Deutsche Telekom. Selbstsicher erklärte der Kabel BW-Chef dann auch, dass die Telekom ein guter Maßstab für sein Unternehmen sei. Derzeit hat der Telekommunikationsriese mit seiner DSL-Technologie in Sachen schnelles Internet noch deutlich die Nase vorn. „Wir wollen Kunden von der der Telekom wegholen“, kündigte Thiemann auf der Jahreskonferenz in Stuttgart an.
Ein erster Nadelstich in diese Richtung dürfte das heute vorgestellte Internetangebot von Kabel BW sein, welches sich vor allem an Handynutzer richtet, die bei der Telekom keinen Festnetzanschluss mehr bezahlen möchten. Für 19,90 Euro monatlich gibt es bei Kabel BW ab jetzt einen Breitbandanschluss mit einer Geschwindigkeit von vier Mbit/s. Und auch die Triple-Play-Angebote, also Telefon, Breitbandinternet und Fernsehen aus einer Hand, könnten die Telekom unter Druck setzen. [lf]
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