München – Minus 99,2 Millionen Euro stehen im abgelaufenen Geschäftsjahr zu Buche. Verantwortlich machte die Kabel Deutschland-Spitze dafür die hohen Netzinvestitionen und die Anlaufverluste.
Wie auch im Vorjahr hat Kabel Deutschland keine Gewinne erwirtschaften können. Dabei war der Verlust dieses Mal noch einmal 30 Millionen Euro höher als 2005/2006. „An dem guten Kunden- und Umsatzzuwachs sehen wir deutlich, dass unsere Strategie aufgeht“, hält der Leiter der Geschäftsführung von Kabel Deutschland, Adrian von Hammerstein, an den eingeschlagenen Weg.
Besserung ist zumindest beim Umsatz schon in Sicht: Kabel Deutschland hat im Geschäftsjahr 2006/2007 die eine Milliarde Euro Erlösmarke geknackt (1,012 Milliarden Euro), was einem Wachstum von acht Prozent entspricht. So erwartet von Hammerstein bereits im neuen Geschäftsjahr eine Ergebnisverbesserung, welche sich in einem EBITDA von 430 bis 440 Millionen Euro niederschlagen soll. „Ab Anfang 2008 rechnen wir mit positiven Quartals- Nettoergebnissen“, kündigte von Hammerstein an.
Positive Signale sind auch bei der Vermarktung der digitalen Abo-Programmpakete auszumachen. So stieg die Zahl der Kunden in diesem Bereich auf 692 000 am 31. März 2007 im Vergleich zu 479 000 am 31. März 2006. Das entspricht einer Zuwachsrate von 44 Prozent. Die Zahl der Kabelanschlüsse ging im Geschäftsjahr 2006/2007 leicht auf 9,320 Millionen am 31. März 2007 (Vorjahr 9,597 Millionen) zurück. Trotzdem wuchs der Umsatz im Kabelanschlussgeschäft um knapp ein Prozent.
Auch die Abonnentenumsätze nahmen im gleichen Zeitraum von 871,3 Millionen Euro auf 949,5 Millionen Euro zu. Der durchschnittliche monatliche Umsatz pro Kunde (ARPU) erhöhte sich von 7,30 Euro in 2005/2006 um fünf Prozent auf 7,64 Euro in 2006/2007.
Auf der Soll-Seite steht weiterhin der teure Netzausbau für Internet und Telefonie sowie die Kundenakquisition. Hier hat Kabel Deutschland im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder massiv investiert. Die Investitionen stiegen von 152 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2005/2006 auf 281 Millionen Euro in 2006/2007. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging trotz der hohen Investitionen und der Anlaufverluste aus dem Internet- und Telefonie-Geschäft nur geringfügig auf 382,5 Millionen Euro zurück (Vorjahr: 401,3 Millionen Euro). Das entspricht einer EBITDA-Marge von 35,0 Prozent (Vorjahr: 39,7 Prozent). [lf]
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