Kabelverband: KDG-Einstieg in Primacom gefährdet Wettbewerb

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Lauchhammer – Der Kabelverband meldete jetzt Einwände gegen den Einstieg von Kabel Deutschland (KDG) in die Primacom AG an.

Nach Ansicht des FRK – Fachverband Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen, gefährde dies den Wettbewerb im Kabel. Deswegen wolle der FRK dessen Folgen in dem vom Kartellamt eingeleiteten Entflechtungsverfahren genauer darstellen. Demnach habe der Verband den Eindruck, das sich die KDG als Monopolist der NE 3 auch den Zugriff auf die Kundenverträge der NE 4 sichern will. Wachsamkeit sei daher angebracht, weil sich die Trennung im Kabelzwischen dem Signallieferant KDG und den lokalen mittelständischen Netzbetreibern als überaus sinnvoll erwiesen habe“, erläutert Heinz-Peter Labonte, Vorstandssprecher des FRK. Daher will der FRK an dem Entflechtungsverfahren des Kartellamtes beigeladen werden.

Die KDG hatte vom Primacom-Gesellschafter Wolfgang Preuß und anderen Aktionären 18,6 Prozent der Primacom-Aktien erworben und dies nicht dem Kartellamt angezeigt. Daraufhin hatte die Berliner Behörde ein Entflechtungsverfahren angekündigt. Ein FRK-Mitglied werde zudem im Falle von Neuruppin ebenfalls das Kartellamt einschalten, da die KDG hier überhöhte Kaufpreise anzubieten scheint.
 
Die KDG versuche immer wieder, durch Aufkäufe und Überkreuzbeteiligungen ihren Marktanteil zu Lasten der mittelständischen Wirtschaft und deren Kunden auszudehnen,so Labonte. Dabei drohe die Gefahr, dass in von der KDG versorgten Gebieten, die Kabelgebühren über die Maßen erhöhe und das Free-TV-Angebot einschränke. Vor allem neue Programmanbieter hätten es deshalb schwer, eine wettbewerbsfähige Kabelverbreitung zu erhalten. Hier drohe eine nachhaltige Wettbewerbseinschränkung, wenn die KDG über die eigene Programmzulieferung auch noch die letzte Meile zu den TV-Haushalten beherrsche. Dies gelte selbstverständlich auch für Unity Media und KBW.
 
Nach Meinung von Labonte will die KDG gemeinsam mit den regionalen Monopolisten Kabel BW und Unity Media in Hessen und Nordrhein-Westfalen ein bundesweites wettbewerbsschädliches Netz- und Programmangebotsoligopol schaffen. Demgegenüber haben die unabhängigen größeren und mittelständischen Unternehmen im Kabel- und Programmbereich ihre Existenzsicherheit und Unabhängigkeit als verbraucherfreundliches Gegenwicht zu stärken und die Programm- und Servicevielfalt auszubauen,“ fordert der Kabelunternehmer abschließend. [sch]

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