Labonte will Finanzinvestoren aus Pepcom herauskaufen

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Düsseldorf – Heinz-Peter Labonte will Deutschlands sechstgrößten Kabelnetzbetreiber von den Finanzinvestoren wieder zurückkaufen. Der Grund sind erhebliche Meinungsdifferenzen zur Unternehmensstrategie.

„Ich habe ein klares Wachstumskonzept vorgelegt, mit dem Ziel eine Million Kunden zu erreichen. Das ist nicht umgesetzt worden“, sagte Labonte im Interview mit der Nachrichtenagentur „Dow Jones Newswire“.

Wie es scheint, hat sich der Pepcom-Gründer mit den Finanzinvestoren von GMT und Veronis Suhler Stevenson (VSS) heftig überworfen. „Durch Verträge mit der Wohnungswirtschaft wäre das Kundenwachstum auch erreichbar gewesen“, warf der Kabelexperte seinen Mitgesellschaftern vor und verschärfte damit seine Kritik.
 
Im April des vergangenen Jahres, als das Verhältnis zwischen den Investoren und Labonte noch funktioniert haben muss, klang das alles ganz anders. Damals lobte der Pepcom-Gründer im DIGITAL INSIDER seine Partner noch dafür, dass sie „konservativ wirtschaften“. Während er das Geschäftsgebahren anderer Finanzinvestoren scharf kritisierte, bezeichnete er seine Partner als zuverlässig. „Heuschrecke ist nicht gleich Heuschrecke“ war sich Labonte damals noch sicher.

Laut „Dow Jones Newswire“ will Labonte eine starke Wachstumsstrategie verfolgen, um die Pepcom 2009 oder 2010 an die Börse zu bringen. Doch da scheinen die jetzigen Investoren andere Vorstellungen zu haben. Deswegen versucht der Manager, GMT und VSS herauszukaufen, um einen zweiten Anlauf mit neuen Investoren zu wagen.
 
Dies dürfte sich schwierig gestalten, es sei denn, Labonte unterbreitet seinen Partnern ein lukratives Angebot. Gegenüber der Nachrichtenagentur haben sich die Finanzinvestoren zunächst reserviert gezeigt. „Der Umstand, dass Labonte unseren Anteil an Pepcom erwerben will, heißt nicht notwendigerweise, dass wir beabsichtigen einen Anteil zu verkaufen“, sagte Massimo Prelz vom Finanzinvestor GMT. Ähnlich abwiegelnd gab sich auch der VSS-Geschäftsführer Johannes von Bismarck.
 
Und auch der Pepcom-Geschäftsführer Martin Bilger, der 9,5 Prozent der Unternehmensanteile hält, gab gegenüber der Nachrichtenagentur an, derzeit nicht über einen Verkauf nachzudenken. Labonte selbst hält derzeit 9,5 Prozent der Pepcom-Anteile. Der Kabelnetzbetreiber, den er 2001 gegründet hat, versorgt nach eigenen Angaben deutschlandweit 500 000 Kunden. Der Großteil der Pepcom gehört mit 81 Prozent den Finanzinvestoren GMT und VSS.
 
Der DIGITAL INSIDER-Artikel „Heuschrecke ist nicht gleich Heuschrecke“ kann im DI-Downloadbereich kostenpflichtig heruntergeladen werden. [lf]

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