Heidelberg/London – Über ein Software-Update will Kabel BW seine Receiver auf das NDS-Verschlüsselungssystem Video Guard umstellen. Doch wie ein NDS-Sprecher gegenüber DIGITAL FERNSEHEN bestätigte, ist dies nur begrenzt möglich.
Kabel BW und NDS kündigten auf Nachfrage von DF an, dass der Umstieg so kundenfreundlich wie möglich geschehen soll, dennoch werden einige Haushalte an einer Neuanschaffung nicht vorbeikommen. Deswegen hat Kabel BW sofort angekündigt, dass es für diese Kunden eine Lösung geben wird. Wie diese genau aussehen soll, konnte der Kabel BW-Sprecher jedoch noch nicht sagen.
Die große Frage ist natürlich, was mit den Premiere-Paketen und -Receivern geschieht. Wenn diese weiterhin auf Nagra basieren, dann bräuchten viele Kunden wohl zwei Digitalreceiver. Um dieses Szenario zu vermeiden, führen der Pay-TV-Anbieter und Kabel BW gerade Gespräche. Ähnlich offen ist auch die Frage, ob es getunneltenSmartcards für CI-Receiver geben wird.
Wie der Kabel BW-Sprecher gegenüber DF versicherte, ist eine einheitliche Verschlüsselung über Video Guard das Ziel der Gespräche. Dies bestätigte auch der NDS-Sprecher: „Ausnahmen sind bisher nicht vorgesehen.“ Ob Premiere allerdings dieser Transcodierung sowie der Umrüstung der eigenen Boxen zustimmt, kann derzeit nicht gesagt werden.
Bis dahin ist es auch noch etwas Zeit, da in den nächsten Monaten zunächst die Video Guard-Plattform aufgebaut werden muss. Laut NDS-Aussagen soll die technische Lösung bis zum dritten Quartal 2007 stehen. Und für einen noch unbestimmten Übergangszeitraum rechnet man bei Kabel BW sowieso mit dem parallelen Einsatz von zwei Receivern.
Am Montag kündigten der Verschlüsselungsspezialist NDS und das Kabelunternehmen Kabel BW an, zukünftig die Kabel BW-Programme mit Video Guard verschlüsseln zu wollen. Dies bedeutet für NDS den Einstieg in den deutschen TV-Markt, weltweit haben die Verschlüsselungsexperten damit bereits annähernd 70 Millionen aktive Smartcards im Umlauf.
NDS-Technologien schützen somit nach eigenen Angaben 32 Milliarden US-Dollar an Pay-TV-Erlösen. Auf den Kunden kommt ein Smartcard-Tausch zu, gleichzeitig solle die Receiver durch ein Software-Update mit der Smart Guard-Technologie ausgerüstet werden. [lf]
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