Mainz/Leipzig – Ein Schmuckstück der Primacom ist das eigene Internet-Backbone. Damit verfügt Orion nach dem Primacom-Kauf über eigene Infrastrukturen in Mitteldeutschland und Berlin, was für die Konkurrenzfähigkeit im Triple-Play-Geschäft der nächsten Jahre entscheidend werden könnte.
Denn das von Leipzig aus betriebene IP-Backbone ermöglicht es Orion, völlig unabhängig von Telekommunikationsunternehmen eigene Internetangebote zu schnüren. Bisher muss Orion für das Internet die Backbones von Telekommunikationsunternehmen nutzen, was zu höheren Kosten und mittel- und langfristigen Wettbewerbsnachteilen auf dem Zukunftsmarkt Triple-Play führt.
Die Primacom hat vor einigen Jahren die Zeichen der Zeit richtig gelesen und sich einen eigenen IP-Backbone aufgebaut. Jetzt ist der Kabelnetzbetreiber Eigentümer der gesamten zum Betrieb des IP-Backbones notwendigen aktiven Transporttechnik und betreibt das Netz völlig eigenständig. Das Netz erstreckt sich derzeit über große Teile Ostdeutschlands in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Berlin. Darüber hinaus gibt es eine Städteanbindung nach Mainz.
350 000 Haushalte sind bereits an das autonome Backbone der Primacom angeschlossen. Bis Ende des Jahres können es 400 000 sein. Seit 1999 baut die Primacom dieses Netz auf und konnte in diesem Zeitraum entsprechende Erfahrungen im Bereich Design, Aufbau, Administration und Betrieb eines solchen Netzwerks sammeln.
Nach DF-Recherchen können bis zu 800 000 Orion-Haushalte binnen zwölf Monaten an das Primacom-Netz angeschlossen werden. Damit würde sich Orion von den Backbones von Arcor, Telefonica, HLkomm und MDCC unabhängig machen. Bis 2009 könnten so bis zu zwei Millionen Haushalte über eine eigene Infrastruktur bedient werden. Sowohl das Unternehmen als auch die Kunden könnten von den so entstehenden Kostenvorteilen profitieren. [lf]
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