
Leipzig – Einige Kabelnetzbetreiber können nicht kurzfristig auf die analoge Zuführung der von ihnen distribuierten Sender verzichten. Deshalb verhandeln Sender und Kabelnetzbetreiber derzeit über ein abgestimmtes Abschaltszenario der analogen Fernsehkanäle.
Ein möglicher Weg, den Kabelkunden im digitalen Zeitalter auch weiterhin zu versorgen, ist die so genannte „Reanalogisierung“ digital zugeführter Programme.
Kabel Deutschland erklärt DIGITALFERNSEHEN.de das Konzept so: „Von Reanalogisierung spricht man, wenn die bisherige Verbreitung eines TV-Programms in analoger Form eingestellt wird, nur noch digital verbreitet wird, jedoch im Breitbandkabelnetz noch weiter analog verbreitet werden soll.
Die betreffenden digitalen Signale werden empfangen, transcodiert, moduliert und im bisherigen analogen Format mit Hilfe eines so genannten Transcoders in das jeweilige Kabelnetz eingespeist. Besagter Transcoder selektiert Bild und Ton sowie Begleitinformationen und bereitet sie als analoges TV-Signal auf.
Kunden am Breitbandkabelnetz können somit reanalogisiertes Programm unverändert mit ihren vorhandenen analogen TV-Geräten weiter empfangen. Ein neues Empfangsgerät ist nicht erforderlich.“.
Der unverhoffte Bedarf an solchen Transpondern könnte zu einer Sonderkonjunktur bei den Herstellern derselben führen, die derzeit auf der Anga-Messe in Köln ihre Produkte zur Schau stellen.
Kabel Deutschland rechnet damit, dass ein Umstellungsprozess in den eigenen Netzen rund zwei Jahre dauert. [mg]
Bildquelle:
- Empfang_Kabel_Artikelbild: © soupstock - Fotolia.com