Teleclub zeigt UPC Cablecom wegen Blockade bei HD-Einspeisung an

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Weil die Kabelnetzbetreiber UPC Cablecom und Quickline für die HD-Verbreitung von Sendern des Pay-TV-Anbieters Teleclub unverhältnismäßig hohe Einspeisegebühren verlangen, hat dieser nun Anzeige erstattet. Teleclub wirft den Netzbetreibern einen Missbrauch ihrer Marktmacht vor.

Pay-TV-Kunden, die am Netz großer Kabelnetzbetreiber hängen, kennen das Problem: Während für Zuschauer über Satellit das HD-Angebot stetig ausgebaut wird, müssen Kabelkunden oft länger auf eine Einspeisung warten oder auf einen Teil der HD-Sender ganz verzichten. Grund sind zumeist die schwierigen Verhandlungen zwischen Anbieter und Netzbetreiber um die Einspeisegebühren. In der Schweiz droht ein Streit zwischen dem führenden Pay-TV-Anbieter Teleclub und dem größten Kabelnetzbetreiber UPC Cablecom nun zu eskalieren.

Wie Teleclub am Montag mitteilte, habe man bei der Wettbewerbskommission (Weko) Anzeige gegen UPC Cablecom und und gegen Finecom, Serviceprovider des wichtigen Kabelnetzverbunds Quickline, eingereicht. Hintergrund ist der Umstand, dass beide Unternehmen nach Auffassung von Teleclub ihre dominierende Marktstellung missbrauchen, „um von Teleclub für die Verbreitung des Programmangebotes unangemessene und diskriminierende Konditionen zu erzwingen“. Die Kabelnetzbetreiber würden unter anderem verhindern, dass das Senderangebot des Pay-TV-Anbieters in HD-Qualität ausgestrahlt werden kann.
 
Beide Unternehmen würden gemeinsam mit dem von ihnen massgeblich beherrschten Verbandes Swisscable immer wieder ungerechtfertigte Vorwürfe zu Preisen und Inhalten von Teleclub erheben. Dabei würden beide Netzbetreiber immer wieder auf das größere und in HD verfügbare Angebot von Teleclub bei Swisscom verweisen. Die Unterschiede im Angebot sind aus Sicht von Teleclub dabei jedoch maßgeblich auf das diskriminierende Marktverhalten der Kabelanbieter zurückzuführen. So würden UPC Cablecom und Finecom überhöhte Einspeisegebühren verlangen. Die von Seiten der Kabelnetzbetreiber geäußerten Vorwürfe gegenüber Teleclub würden lediglich dazu dienen, die diskriminierenden Konditionen durchzusetzen.
 
In der Vergangenheit hatte UPC Cablecom gegenüber Teleclub immer wieder Vorwürfe geäußert, der Pay-TV-Anbieter würde den IP-Netzbetreiber Swisscom für die Verbreitung seiner Programme bevorzugen. Im Besonderen Maße ging es dabei um die Live-Übertragungen für zahlreiche Sporthighlights aus den Bereichen Fußball und Eishockey, die Teleclub in der Schweiz exklusiv besitzt. Brisant ist dabei, dass Swisscom über seine Tochter Cinetrade als größter Eigentümer von Teleclub gilt.
 
Für seine aktuelle Anzeige argumentiert Teleclub jedoch, dass die Kabelnetzbetreiber die Sportrechte jahrelang vernachlässigt hätten, während der Pay-TV-Anbieter die wirtschaftlichen Risiken auf sich genommen hätte, ein umfassendes Sportangebot aufzubauen. Allein um die Kosten zu refinanzieren, müsse hier eine gewisse Teilexklusivität gewahrt bleiben. 
 
Der Streit um die HD-Verbreitung der Teleclub-Sender sowie um die Sportrechte zeigt dabei wieder einmal, dass vor allem die Zuschauer zu den Leidtragenden derartiger Auseinandersetzungen gehören. Dabei könnten von einer Einigung letztlich alle Seiten profitieren: Der Veranstalter, die Kabelnetzbetreiber und vor allem die Zuschauer.  [ps]

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5 Kommentare im Forum

  1. AW: Teleclub zeigt UPC Cablecom wegen Blockade bei HD-Einspeisung an Na das kennen wir doch von Kabel Deutschland und Co. Wegen deren "Gelddurst" haben wir auch keine ÖR in HD im Kabel. Und auch hier ist der Kunde wieder der Dumme.
  2. Verständlich. UPC, Malone halt... HD-Bremse Nr.1 ... kein Wunder, dass UMKBW nachträglich wieder aufgeteilt wird...
  3. AW: Teleclub zeigt UPC Cablecom wegen Blockade bei HD-Einspeisung an Das steht doch noch gar nicht fest. Wenn, wie viele hier immer weiss machen wollen, Sky das selbe Problem hat, wieso gehen Sie nicht den selben Weg. Hm, weil Sky wohl einfach nicht zahlen will.
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