Übernahmeschlacht um Primacom

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Mainz – Primacom steckt mitten in einer Übernahmeschlacht. Sowohl Kabel Deutschland als auch Orion Cable buhlen um den Kabelnetzbetreiber.

Es könnte kaum spannender sein. Nachdem Kabel Deutschland das Aktienpaket des ehemaligen Primacom-Vorstand Wolfgang Preuß gekauft hat, überprüft das Bundeskartellamt, ob eine Übernahme überhaupt kartellrechtlich möglich ist. Wie DIGITAL INSIDER bereits berichtete, ist das Prüfverfahren aber nicht fristgebunden, d. h., wann eine Entscheidung fällt, ist völlig offen.

In der Zwischenzeit versucht Orion Cable das Ruder beim Mainzer Kabelnetzbetreiber an sich zu reißen. Doch das Angebot von zehn Euro pro Aktie stößt bei den Primacom-Aktionären bislang auf wenig Interesse. Ob Orion Cable damit sein Ziel einer 50-prozentigen Beteiligung erreichen kann, ist fraglich. Derzeit hält der vor allem auf der Netzebene 4 aktive Marktriese knapp unter 25 Prozent der Primacom-Anteile.
 
Kabel Deutschland sind derweil die Hände gebunden. Es ist davon auszugehen, dass das Interesse an der Primacom hoch ist, doch nach dem Kauf des Aktienpakets von Wolfgang Preuß hat sich zunächst das Kartellamt gemeldet. Damit liegen die Bemühungen von Deutschlands größtem Kabelnetzbetreiber erst einmal auf Eis.
 
Um Zeit zu gewinnen haben die Münchener zum 4. September zu einer außerordentlichen Hauptversammlung geladen. Dadurch verlängert sich das Übernahmeangebot von Orion Cable automatisch bis zum 4. Oktober. Jetzt hofft Kabel Deutschland wohl auf eine schnelle Entscheidung der Kartellwächter, um selbst ein Gegenangebot vorlegen zu können.
 
Bis dahin wird Orion Cable weiterhin versuchen, auf über 50 Prozent der Primacom-Aktien zu kommen. Und auch die Primacom selbst hat noch ein Trumpf im Ärmel: Sollte Orion Cable doch über 50 Prozent kommen, könnte der Kabelnetzbetreiber laut DIGITAL INSIDER durch eine Erhöhung des Grundkapitals dafür sorgen, dass der Anteil von Orion Cable wieder unter 50 Prozent fällt. Diese Option muss jedoch bis Ende des Jahres genutzt werden. Außerdem müssen dafür drei Viertel des Aufsichtsrates zustimmen. [mh]

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