Washington – Seit dem 1. Juli dürfen Kabelabonnenten in den USA ihr Empfangsgerät frei wählen. Dies ermöglicht eine Bestimmung der US-Rundfunkbehörde „Federal Communications Commission“ (FCC).
Vor der Regelung durch die FCC waren Kunden meist gezwungen, neben dem Kabelanschluss auch das vom Kabelnetzbetreiber gestellte Empfangsgerät zu nutzen. Durch die Verwendung einer Set-Top-Box des Anbieters konnte dieser etwa Aufnahme- und Time-Shift-Funktionen sowie Video-on-Demand und Pay-per-View an seine Dienste binden.
Die FCC zwingt die Kabelnetzbetreiber nun, diese Funktionen auch allen anderen Empfangsgeräten zu ermöglichen und den Abonnenten die freie Wahl des Geräts zu überlassen. Wirtschaftsexperten rechnen infolgedessen mit einem Wandel auf dem Fernsehmarkt.
Auch in Deutschland nutzen die großen Kabelnetzanbieter Kabel Deutschland, Kabel Baden-Württemberg, Primacom und Unitymedia derzeit fast ausschließlich ihre eigenen Boxen. Der Kunde bekommt diese günstig beim Abschluss eines Vertrags bereitgestellt. Die Receiver verfügen jedoch oft nur über einen kleinen Teil der Funktionen, die gute Digitalreceiver, die nicht von den Anbietern lizenziert sind, integriert haben.
Durch die Grundverschlüsselung im Kabel ist der Einsatz der frei auf dem Markt erhältlichen Boxen recht schwierig. Da die Kabelnetzprovider bei einem Vertragsabschluss die Seriennummer der Box abfragen, können Receiver anderer Anbieter nur mit Tricks eingesetzt werden. Besonders Set-Top-Boxen mit CI-Schacht eignen sich für den Einsatz in den Gebieten von Kabel Deutschland, Primacom und Unitymedia, wobei zusätzlich ein CI-Modul benötigt wird. [lf]
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