Verbraucherschützer kritisieren Preiserhöhung bei Unitymedia

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Die Pläne des Kabelanbieters Unitymedia, die Gebühren für Kabel-TV in Nordrhein-Westfalen und Hessen zum Jahreswechsel deutlich zu erhöhen, stoßen auf den Widerstand der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Die Verteuerung um mehr als 15 Prozent sei nach ihrer Auffassung unwirksam, teilte die Verbraucherzentrale mit. Sie habe deshalb Unitymedia bereits abgemahnt.

Die Verbraucherzentrale NRW kritisiert, dass Unitymedia ihren Kun­den mögliche Risiken und Nachteile bei der Umstellung auf digitales Kabelfernsehen verschleiere. So werde weder korrekt und umfassend über zu erwartende Folgekosten informiert noch eine datenschutz­rechtlich saubere Zusage gegeben, dass die durch Freischaltung beziehungsweise Entschlüsselung anfallenden Daten nicht für Werbe- oder sonstige Zwecke gespeichert, ausgewertet oder weiter­gegeben würden.
 
Nicht zuletzt wird die zunehmende Tendenz zur Verschlüsselung bis­her frei empfangbarer TV-Programme moniert: Wer bei Unitymedia digital fernsehe, benötige für RTL, Sat.1 & Co. eine Set-Top-Box mit Kartenleser und passender Smartcard. Digitale Kabelkunden müssten mit Kosten für die Freischaltung rechnen, wenn nicht gar monatliche Beiträge drohten.
 
Die Verbraucherzentrale NRW fordert zudem, dass Kabelnetzbetrei­ber die im digitalen Kabel erwarteten Kostenvorteile und Mehrein­nahmen in Form von Preisnachlässen an Kabelkunden weitergeben.
 
Unity will zum 1. Januar 2008 die Preise für analoge Kabelanschlüsse um 2,41 Euro auf 17,90 Euro erhöhen. Damit ist ein analoger Kabelanschluss künftig einen Euro teurer als ein Digitalanschluss. Durch die Preisgestaltung will das Unternehmen nach eigenen Angaben den Vormarsch des Digitalanschlusses beschleunigen. Bisher nutzt nur gut jeder zehnte der rund fünf Millionen Unity-Media-Kunden dieses Angebot. Die Verbraucherzentrale empfahl Betroffenen Widerspruch gegen die Preiserhöhung einzulegen und den erhöhten Preis von Januar 2008 an nur unter Vorbehalt zu zahlen.
 
Unitymedia zeigte sich laut Presseberichten über das Vorgehen der Verbraucherzentrale „äußerst überrascht“. Schließlich sei das Unternehmen vor der Preiserhöhung von sich aus auf die Verbraucherschützer zugegangen. In den Gesprächen habe man sich bemüht, die Kritik der Verbraucherschützer zu entkräften. In dem umstrittenen Brief sei deutlich auf die Preiserhöhung hingewiesen worden. [fp]

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9 Kommentare im Forum
  1. AW: Verbraucherschützer kritisieren Preiserhöhung bei Unitymedia Jetzt muss sich UM auch noch mit so nem Quatsch rumschlagen. Lieber zum 1.1. ein harter Umstieg. Analog komplett weg und dafür endlich mal HD..
  2. AW: Verbraucherschützer kritisieren Preiserhöhung bei Unitymedia Nur mal eine bescheidene Frage. Mir kam das alles sehr bekannt vor, deshalb hab ich ein wenig gegooglet. Warum wird diese Meldung vom 24. Oktober(!!!) heute als aktuell bei Euch abgefeiert? Ist der Redakteur vorzeitig aus dem Winterschlaf aufgewacht?
  3. AW: Verbraucherschützer kritisieren Preiserhöhung bei Unitymedia ... in dem Schreiben, dass ich von Unitymedia erhalten habe, stand drin, dass, wenn ich nichts unternehmen mein analoger Kabelanschluss auf den digitalen geändert wird. Es wird doch kein Kunde "aus Versehen" 17,90 € im Monat zahlen. 17,90 € zahlt der Kunde nur, wenn er der Umstellung auf den digitalen Kabelanschluss widerspricht. In dem Schreiben der UM war auch zu lesen, dass ich gewohnt die analogen Programme empfangen kann. Die Umstellung auf den digitalen Kabelanschluss ist aber defintiv eine Preiserhöhung und zwar von 15,49 € auf 16,90 €. Da der Preis schon im letzten Jahr erhöht wurde, ist das eine Preiserhöhung von mehr als 5% jährlich und damit hat der Kunde ein Sonderkündigungsrecht. Der größte Mangel an dem Schreiben ist meiner Ansicht nach der Hinweis darauf, wie ich nahh der Umstellung den Receiver erhalte. Es wird nur darauf hingewiesen, dass man bis 31.12.2007 den digitalen Kabelanschluss zum Preis des analogen erhält, wenn man sich jetzt dafür entscheidet. Das ist allerdings mit einer Mindestvertragslaufzeit von 2 Jahren verbunden, was bei der automatischen Umstellung des Vertrages nicht der Fall. Die Verbraucherzentrale hat sich offensichtlich nicht ausreichend mit dem Thema beschäftigt und der "Widerstand" wird mal wieder wie üblich im Sande verlaufen, wie das so oft der Fall ist. Das ganze sieht eher wie ein Profilierungsversuch aus, denn wenn es hart auf hart kommt, machen die wohl wieder einen Rückzug, weil das mit Kosten verbunden ist. So wichtig scheint der Verbraucherzentrale der Verbraucher nun auch wieder nicht zu sein. Es gibt bei Unitymedia reichlich Ansatzpunkte, wo die Verbraucherzentrale ansetzen könnte, aber die Verbaucherzentrale geht zu wenig Risiken ein, um Mißstände zu beseitigen. Also zieht Unitymedia wie schon im letzten Jahr die Preiserhöhung wie geplant durch. Die paar Kunden, die Unitymedia durch die Preiserhöhung verliert, werden die verschmerzen können. Davon mal abgesehen betrifft die Preiserhöhung diesmal nur die Kunden mit Einzelnutzervertrag. Damit wird es diesmal keinen Widerstand seitens der Wohnungsbaugesellschaften geben ...
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