Vodafone Kabel: Alle Details zur Neusortierung der TV-Sender

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Vodafone GigaTV
© Vodafone

Bis zu 20 TV-Sender müssen sich künftig einen klassischen Kabelkanal teilen. Die Signalkomprimierung nimmt weiter zu.

Viele Kunden des größten deutschen Kabelnetzbetreibers werden in den kommenden Wochen wieder Frust und Mehraufwand haben. Denn Vodafone hat erneut begonnen, die Kabelkanäle technisch neu zu ordnen. Die letzte Neusortierung war 2022, viele Haushalte haben es seitdem noch immer nicht geschafft die ursprüngliche individuelle Sortierung auf der Fernbedienung wiederherzustellen.

Mehr Platz für Kabel-Internet

Ziel der Neusortierung ist es, mehr Platz für Kabel-Internet im Frequenzspektrum zu schaffen. Dieses Mal vor allem mehr Kapazität für eine künftig höhere Uploadgeschwindigkeit. Denn Vodafone muss wettbewerbsfähig bleiben gegenüber dem Wettbewerb mit Glasfaseranbietern. So sollen künftig auch beim Kupfer-TV-Kabel Uploadgeschwindigkeiten von 200 Mbit/s und mehr möglich sein. Dafür wird die Grenze zwischen Rückkanal (tiefe Frequenzen) und Hinkanal (hohe Frequenzen) zugunsten eines größeren Rückkanals nach oben verschoben. Fernsehsignal beginnen künftig erst bei 346 MHz (S26). In den meisten Netzen ist die Grenze seit 2022 eh schon bei 330 MHz (S24) gewesen.

SD-Fernseher werden wertlos

Mit der Abschaltung der ARD SD-Programme im Januar und der ZDF SD-Programme nun im November werden Kapazitäten innerhalb den digitalen Multiplexsignalen frei, die Vodafone nun schließen will. Reine SD-Haushalte wird es nach der Neusortierung eh nicht mehr geben. Denn Vodafone schafft den bei SD bisher üblichen Codierungsstandard MPEG 2 ab und speist nun alle Programme, egal ob SD oder HD nur noch im fortschrittlicheren H.264-Standard ein. Das bedeutet, dass ein digitaler Fernseher oder Digitalreceiver der ersten Generation nicht mehr (ohne weiteres Zusatzgerät) funktionieren wird. Und Geräte, die H.264 können, sind immer auch HD-tauglich.

Damit macht eine Paralleleinspeisung eine Free-TV-Programms in SD und HD keinen Sinn mehr, es würde eine reine HD-Verbreitung ausreichen und alle (verbliebenen) Zuschauer zu erreichen. Anders sieht es aus bei Programmen, bei denen die HD-Version nur mit Smartcard (oder Giga-TV-Box) empfangbar und nur die SD-Version unverschlüsselt ist.

Aufwand unterschiedlich je nach Gerät

Je nach Empfangsgerät entsteht den Zuschauern unterschiedlich viel Aufwand: Haushalte mit einer Providerbox merken von der Umstellung, die je nach Netz in einer angekündigten Nacht stattfindet, so gut wie nichts. Auch Fernseher, deren Kanalliste im Nordic Standard von Vodafone kontrolliert wird, sollten die Programme schnell wiederfinden. Der größte Teil der Zuschauer schaut jedoch mit Empfangsgeräten (TV bzw. Receiver), bei denen nur ein manueller Suchlauf weiterhilft.

Als erstes Gebiet wurde am 8. Juli Krefeld und Umgebung umgestellt, diese Woche beispielsweise Köln und Bielefeld. Bis alle Netze dran sind, soll es nach Informationen von DIGITAL FERNSEHEN bis Mai 2026 dauern.

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  • df-vodafone-gigatv-2023: Vodafone
35 Kommentare im Forum
  1. Man möchte die Kunden regelrecht halt los haben. Ich möchte nich wissen wie viel Geld alte Leute noch ausgeben müssen, da sie einen Techniker nenötige die ein Sendersuchlauf + Sendersortierung machen müssen,
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