Düsseldorf – Die deutsche Kabelnetze drohen gegenüber den Medienangeboten im Internet via breitbandigem DSL ins Hintertreffen zu geraten.
Laut Experten, die auf der 11. Euroforum Jahrestagung in Köln „Die Zukunft der Kabel-TV-Netze“ diskutieren, müssen die Kabelnetze über zusätzliche Angebote von Internet- und Telefonanschlüssen attraktiver gemacht werden. So könnte die Kunden bei der Stange gehalten und die Umsätze gesteigert werden, so Prof. Dr. Klaus Goldhammer, Geschäftsführer der Berliner Goldmedia GmbH Media Consulting & Research.
Bei einer Breitbandversorgung in Deutschland von derzeit erst rund 18 bis 20 Prozent (via DSL) sei das Potenzial dafür ausreichend vorhanden. „Wenn die Kabelbranche nicht bald reagiert, ist der Rückkanal durch Mehrwertdienste-Anbieter oder neue Harwarelösungen aber engültig definiert“, warnte der Consulter heute die Kabelanbieter auf dem Branchentreff in Köln vor einer einseitigen Ausrichtung auf TV-Angebote. Insbesondere Bündelangeboten wie beispielsweise „Alice“ von Hansenet, einem sehr
preisgünstigen Angebot von DSL zusammen mit ISDN, oder dem kostenfreien Telefonieren via Internet müssten die Kabelanbieter etwas entgegensetzen.
Die Fernsehzuschauer in Deutschland können in den nächsten Jahren mit Hunderten von neuen TV-Sendern rechnen. Nach Einschätzung von Experten gibt es insbesondere für Spartenkanäle einen großen Bedarf. Zwischen 200 und 300 TV-Kanäle haben sich beispielsweise inzwischen inGroßbritannien und USA etabliert. Als größte und bislang völlig unterschätzte Nutzergruppe für derartige Angebote hat Prof. Dr. Goldhammer die Zielgruppe der Frauen zwischen 30 und 50 Jahren ausgemacht. Diese geben jeden Monat bis zu 20 Euro und mehr für Unterhaltung und Shopping via TV aus.
Rund 130 Kabelnetz-Experten diskutieren heute und morgen auf der 11. Euroforum Jahrestagung in Köln die zukünftige Entwicklung der Kabel-TV-Netze. [mg]
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