Blitzumfrage: Französische Lokalradios unzufrieden mit Digitalradio DAB+

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DAB Plus Digitales Radio; © dabplus.de
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Lokale Radios in Frankreich sind unzufrieden mit dem Zuschnitt von Sendegebieten über DAB+.

Französische Lokal- und Community-Radios sind unzufrieden mit dem Zuschnitt der Sendegebiete beim Digitalradio DAB+. Das wurde in einer Blitzumfrage der Regulierungsbehörde Arcom unter den Veranstaltern bekannt. Die Sender monieren den Umfang lokaler Zuteilungen, die Sendegebiets-Zuschnitte und teilweise auch die Irrelevanz für lokale Community-Radiosender in DAB+-Multiplexen.

Hohe Streuverluste in DAB+-Multiplexen

Hauptproblem, das es nicht nur in Frankreich, sondern auch in vielen anderen Ländern gibt: Während auf UKW über eine Frequenz nur ein begrenzter Bereich versorgt wird, müssen lokale Radioveranstalter auf DAB+ in größeren Multiplexen senden, mit teils erheblichen Streuverlusten, bei zugleich hohen Kosten.

In ihrem Radio-Weißbuch machte die ARCOM daher einen Vorschlag zur DAB+-Optimierung: Geprüft werde eine alternative Planung für die lokale DAB+-Ebene, die eher der UKW-Planung ähnelt. Sprich: Es soll neben den bisherigen regionalen auch noch kleinere lokale Multiplexe geben. Die Koordinierung von Kanälen soll mit den Nachbarländern abgestimmt werden. Dieser Vorschlag sei unter anderem das Ergebnis der Beiträge von lokalen Community-Radiosender während der Konsultationsphase vor der Erstellung des Weißbuchs gewesen, hieß es.

Vorbild Niederlande

Vorbild könnten die Niederlande sein: Hier senden die Lokalsender auf DAB+ in zahlreichen kleinen Multiplexen, die oft nur eine Stadt oder eine Gemeinde versorgen. Die Reichweite ist vergleichbar mit dem analogen UKW-Hörfunk.

Nachteil einer solchen Lösung: Hier ist die Koordinierung unzähliger Frequenzen notwendig. Würde Frankreich so viele Kanäle beanspruchen, wäre auch das grenznahe Ausland betroffen, da hier dann kaum noch freie Frequenzen verfügbar wären. Oft senden in diesen Klein-Multiplexen auch nur wenige Programme. In den Niederlanden gibt es etwa Multiplexe, in denen aktuell nur ein Programm zu hören ist. Völlig uneffektiv, wo bis zu 16 Programme und mehr in einem Bouquet Platz finden könnten.

Es ist vor diesem Hintergrund also fraglich, welche Lösung besser ist: Eine Verbreitung in größeren Multiplexen bei hohen Streuverlusten oder kleinere Muxe, die aber nicht frequenzökonomisch sind?

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