Halle – Der Verein Digital Radio Mitteldeutschland sieht in der Übertragungstechnologie Digital Radio (DAB) den digitalen Hauptvertriebsweg für Hörfunk.
Das gelte ebenso für die digitale Mittel,- Lang,- und Kurzwelle (DRM), informierte der Verein am Donnerstag. Weitere Nutzungswege wie das Internet spielten in Zukunft eine zwar wichtige, aber eher untergeordnete Rolle für die Massennutzung von Radioprogrammen.
Die nach der Internationalen Wellenkonferenz (RRC 2006) entstandenen Kapazitäten im Band III (bundeslandweite DAB-Versorgung) sind auch weiterhin vorrangig für Hörfunkprogramme und Hörfunkdienste zu nutzen, erklärt der Verein. Außerdem seien im Band III sowohl private als auch öffentlich-rechtliche Rundfunkprogramme angemessen zu berücksichtigen.
Vordringliches Ziel aller Marktbeteiligten müsse es jetzt sein, einen guten DAB-Empfang auch innerhalb geschlossener Räume (indoor) zu erreichen. Durch die geringe Sendeleistung im Kanal 12 ist in Deutschland der Indoor-Empfang von Digital Radio-Programmen für die Hörer nicht optimal. Mit dieser Position zur weiteren Entwicklung des digitalen Hörfunks will der Verein Digital Radio Mitteldeutschland an die Überlegungen der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) zum „Konzept für die zukünftige Gestaltung des terrestrischen Hörfunks in Deutschland“ anknüpfen. Die DLM hatte mit ihrem Papier ein öffentliches und bundesweites Konsultationsverfahren eingeleitet, welches Ende Februar 2007 beendet wird.
Um eine größere Hörerakzeptanz von Digital Radio zu erreichen, muss nach Ansicht des Vereins das Digital Radio-Angebot schnell um neue lokale, regionale und bundesweite Programme in Deutschland erweitert werden. In der derzeit kontrovers diskutierten Frage, für Digital Radio ein neues und effektiveres Audiocodierverfahren einzusetzen, spricht sich der Verein gegen eine verordnete „harte Umstellung“ auf ein neues Audiocodierverfahren aus: Der Vertrauensverlust des Hörers in digitale Rundfunktechniken wäre zu groß, sollte eine direkte Umstellung vom jetzigen Codierverfahren „MPEG1 Layer2“ auf das neue Verfahren „MPEG4 AAC+“ erfolgen müssen. [fp]
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