Deutschlandradio-Chef kritisiert „Gratiskultur“

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Deutschlandradio-Intendant Willi Steul sieht die finanzielle Grundlage des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bedroht. Die jüngst beschlossene Haushaltsabgabe könne das Problem der Gebührenverweigerer aber möglicherweise lösen.

Steul sieht die öffentlich-rechtlichen Angebote von einer wachsenden Zahl von Gebührenverweigerern bedroht. „Wir erleben ein Abbröckeln der Einnahmen, die nicht nur auf die Befreiung von der Gebühr aus sozialen Gründen zurückzuführen ist“, sagte er laut der Presseagentur dpa in Berlin. Als Grund sieht er die „Gratis-Kultur“ des Internets. Diese führe möglicherweise zu einem schwindenden Bewusstsein für die Kosten medialer Angebote. Eine bessere Erfassung der Nutzer erhofft sich der Deutschlandradio-Chef durch die Haushaltsabgabe ab 2013, wenngleich er auch nicht mit mehr Geld rechnet.

Derzeit bezahlen in Deutschland zwei Millionen Menschen lediglich die Gebühr für den Radioempfang von 5,76 Euro. Bei dieser Hörergruppe werde es einen „echten Erklärungsbedarf“ geben, wenn sie ab 2013 17,98 Euro bezahlen sollen, so Steul. Ab 1. August 2011 will das Deutschlandradio seine Programme digital über Antenne ausstrahlen. Das Netz soll laut Steul in Zukunft 90 Prozent aller möglichen Zuhörer erreichen. Ob DAB Plus ein Erfolg wird, werde der Markt entscheiden, sagte Steul. Die Autoindustrie sei jedenfalls bereit, ab sofort digitale Autoradios einzubauen. [mw]

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