Digitales Radio: LFK-Präsident steht für weichen Umstieg

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Stuttgart – Der Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) Thomas Langheinrich spricht sich für einen Umstieg des Übertragungsstandards für digitale Radioprogramme aus.

Der Wechsel von analogem auf digitalem Radio ist noch in unbestimmter Ferne, da gibt es die ersten Bestrebungen, den jetzigen Digitalradiostandard auszutauschen. Der bisherige Standard „Digital Audio Broadcast“ (DAB), der sich nie richtig durchsetzen konnte, verfügt laut Langheinrich über zu viele Schwächen.

Abhilfe soll hier der Nachfolgestandard „Digital Radio Plus“ (HE-AAC+ v2) schaffen. Neben einer ökonomischeren Datenkomprimierung soll die Empfangsmögichkeit in Wohnräumen und die flächendreckende Verbreitung im gesamten Bundesgebiet mit dem neuen Standard erreicht werden. Dabei wies Langheinrich die Kritik der Initiative Marketing Digital Radio
(IMDR) zurück, er habe sich für die Abschaltung des gegenwärtigen DAB-Radios eingesetzt: Bis zum Start des neuen Digitalradios brauche nichts abgeschaltet zu werden, so der LFK-Präsident.
 
Langheinrich spricht sich vielmehr für einen so genannten weichen Umstieg aus, also den parallelen Betrieb beider Standards für eine Übergangsperiode. „Um den Umstieg zu erleichtern, könnten bestehende Programme übergangsweise im bisherigen Standard gesendet werden, neue Angebote gehörten in den neuen Standard“, sagte Langheinrich.
 
Das große Problem mit dem neuen Standard ist, dass die derzeit im Markt befindlichen DAB-Radios diese Signale nicht empfangen können. Damit müssten sich DAB-Kunden einen neuen Empfänger kaufen. Deswegen ist Langheinrich der Auffassung, dass es besonders wichtig ist, die Geräteindustrie in die Gespräche der verschiedenen Beteiligten mit einzubeziehen, um rechtzeitig mit den neuen Standards ausgerüstete Radiogeräte zur Verfügung zu haben.
 
„Wenn wir es schaffen, ein gemeinsames Konzept für die Nutzung des Frequenzbandes III für digitalen Hörfunk zu entwickeln, könnten sich die Radiohörer ab 2009 auf ein hervorragendes Angebot an neuem digitalen Radio freuen, erklärte Langheinrich am Montag in Stuttgart.
 
Derzeit arbeiten die Landesmedienanstalten mit den privaten Radiosendern und der ARD einen Kompromiss aus, welcher dann dem Staatskanzleien der Länder vorgelegt werden soll. Dabei geht es um die Nutzung der im Rahmen der Wellenkonferenz 06 in Genf zusätzlich zur Verfügung gestelltenRundfunkbandbreiten. [lf]

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13 Kommentare im Forum
  1. AW: Digitales Radio: LFK-Präsident steht für weichen Umstieg Umstieg von analog TV auf DVB-T war schnell und hart. Von 3 analoge auf 12 digitale Programme. Das ist schon Vielfalt. Es hat sich gelohnt. Deswegen muss der Umstieg von UKW auf Digital Radio auch schnell und hart erfolgen. Der weiche Umstieg von UKW auf DAB hat ja bereits nicht funktioniert. DAB hat auch nicht mal Vielfalt wie UKW, sondern "Wenigfalt". LfK und LfM müssen langsam endlich merken.
  2. AW: Digitales Radio: LFK-Präsident steht für weichen Umstieg Warum also DAB? Wäre nicht DVB-H eine viel bessere Alternative?
  3. AW: Digitales Radio: LFK-Präsident steht für weichen Umstieg Nein, die Frequenzplanung spricht gegen DVB-H als Nachfolger des Radios. DVB-H ist für den UHF-Bereich vorgesehen. Radio soll flächendeckend empfangbar sein, das ist im VHF-Bereich einfacher und kostengünstiger zu realisieren. Im VHF-Bereich ist die Nutzung von DVB-H nicht vorgesehen und wäre von der Frequenzplanung her ohne Änderung der Beschlüsse von RRC06 gar nicht umsetzbar.
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