Berlin – Programmvielfalt statt technischer Revolution ist der Schlüssel zum Erfolg – so das Ergebnis einer Studie zu den Perspektiven des digitalen Radiomarktes, die vor der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Auszügen veröffentlicht wurde.
Verantwortlich für die Studie ist das Institut für Management und Innovation an der Steinbeis Hochschule Berlin. „Die IFA 2007 wird kaum neue Impulse für Digitalradio geben.“, so das Fazit von Mathias Priebe, Autor der Studie. Vielmehr müsse man in attraktive Angebote investieren.
Trotz technischer Neuerungen wie DAB+ sieht der Radioexperte kein Aufbruchsignal für den Umstieg auf digitalen Radioempfang in Deutschland. „Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer nationalen Programmoffensive und nicht im Geräteangebot oder verbesserten Empfangsbedingungen.“, so der Medienfachmann.
Die Befragung namenhafter Experten der Digitalisierung ergab: „Programmvielfalt“ ist mit 42 Prozent als Erfolgsfaktor für Digitalradio genannt worden, noch vor „attraktiven Mehrwertdiensten“ mit 19 Prozent. Das Angebot mit durchschnittlich nur drei exklusiven digitalen Radiosendern pro Bundesland ist auch über ein Jahrzehnt nach DAB-Einführung mager. Der Private Rundfunk ist aus wirtschaftlichen Gründen vielerorts nicht präsent.
„Politik, Sender und Industrie haben versäumt, die Innovation Digitalradio mit nutzergerechten Programmstrategien zu verknüpfen.“, so der Medienwissenschaftler. Die wirtschaftswissenschaftliche Analyse nennt drei Erfolgsfaktoren: Programmvielfalt, einfacher Zugang und langfristige Empfangssicherheit. Er empfiehlt, der mobilen Nutzung entgegenzukommen und bedauert, dass Lifestyle Endgeräte wie das iPhone alles können, nur kein Radio empfangen. [lf]
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