Berlin/Potsdam – Der Hörfunk in Deutschland steht momentan vor der größten Herausforderung seit der Einführung von UKW. Im Kern geht es um die Frage, wie die neuen digitalen Verbreitungsmöglichkeiten im Sinne von Frequenzökonomie und Programmvielfalt genutzt werden können.
Der Rückstand des Hörfunks ist beim Übergang von der analogen in die digitale Welt bei allen Mediengattungen am größten: 250 bis 300 Millionen UKW-Empfängern stehen wenige hunderttausend Digitalradiogeräte gegenüber. Wie ist der Sprung nach vorn zu schaffen und kann die Komplettumstellung bis 2015 gelingen?
Diese Fragen der Hörfunkbranche stehen beim Radiopanel der Medienwoche 2007, die vom 29.08. bis 07.09.2007 stattfindet, am Freitag, dem 31. August, im Mittelpunkt. Zum Auftakt analysiert Medienberater Bernt von zur Mühlen die ökonomischen und regulatorischen Hintergründe, warum Digitalradio in Deutschland dem europäischen Trend hinterhinkt. Peter Davies von der Londoner Regulierungsbehörde Ofcom präzisiert erfolgreiche „Rahmenbedingungen für Digitalradio“.
Der provokanten Frage „Kann der Hörfunk sich Digitalradio leisten?“ geht die anschließende Debatte auf den Grund, bei der neben von zur Mühlen auch die RBB-Hörfunkdirektorin und Vize-Intendantin Hannelore Steer, Gert Zimmer (CEO von RTL Radio Deutschland), Erwin Linnenbach (Sprecher der Geschäftsführung von Regiocast) und Tim Renner (Geschäftsführer 100,6 Motor FM) teilnehmen.
VPRT-Geschäftsführerin Ursula K. Adelt stellt schließlich die Position ihres Verbandes unter der Überschrift „Digitalradio, aber nur unter Bedingungen!“ zur Diskussion. Am Ende des kompakten Radioforums fragt MABB-Direktor Hans Hege, ob angesichts zahlreicher digitaler Verbreitungswege für Radio und Audio nicht doch „Das Ende des Hörfunks?“ gekommen ist, wie wir ihn bisher kennen. Moderiert wird das Radiopodium im BCC Berliner Congress Center von Radioexperte und Rechtsanwalt Helmut Bauer. [lf]
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