
Erfurt – Auf Einladung der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) haben Radiomacher und Wissenschaftler über die Zukunft des Hörfunks im digitalen Zeitalter diskutiert. Nach Ansicht der Experten kann sich das UKW-Radio auch in den nächsten Jahren noch behaupten.
Auf einer Fachtagung (DIGITAL FERNSEHEN berichtete) haben die Radiomacher von Antenne Thüringen, der Landeswelle Thüringen und dem MDR-Landesfunkhaus Thüringen sowie Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und Luxemburg über die Zukunft des Hörfunks im digitalen Zeitalter diskutiert. Fast alle waren sich laut Mitteilung der TLM vom Mittwochabend darin einig, dass das Radio zwar vor großen Herausforderungen steht, dabei jedoch die besten Voraussetzungen hat, sich auch in den nächsten Jahren in der Gunst der Hörer zu behaupten.
Das Radio sei in der Vergangenheit mehr als einmal tot gesagt worden, den Machern sei es jedoch immer wieder gelungen, die Programme auf die jeweiligen Bedürfnisse der Hörer einzustellen und so die Erfolgsgeschichte des Radios fortzuschreiben, betonte TLM-Direktor Jochen Fasco.
„Wer heute über 40 Jahre alt ist, wird auch in den nächsten 40 Jahren noch UKW hören“, betonte der Medienexperte Klaus Goldhammer. „Webradios kommen langsam, aber sie kommen“, erklärte Goldhammer. Er machte aber auch deutlich, dass die Nutzung der Webradios gemessen an den Steigerungsraten bei Bandbreiten und Sendern bislang nur sehr langsam wächst. UKW-Radios und Webradios seien nicht vergleichbar, so Goldhammer.
„Jetzt schon vollständig auf die neuen Verbreitungswege umstellen, ginge an unserer Zielgruppe vorbei“, betonte Matthias Gehler, Hörfunkchef von MDR 1 Radio Thüringen. Weil den Hörern die Technik letztlich egal sei, müssten die Sender versuchen, ihre klassischen UKW-Programme vital zu halten und gleichzeitig die Chancen und Möglichkeiten der neuen Verbreitungs- und Verwertungswege im Rahmen des finanziell Möglichen auszuprobieren und zu nutzen. [cg]
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