MDR-Radiosender „Sputnik“ versucht Neustart

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Leipzig – Der MDR will mit seinem völlig neu konzipierten Sender „Sputnik“ junge Hörer wieder für das Medium Radio gewinnen.

Am Montag werde „Sputnik. Next Level“ auf Sendung gehen und sich unter anderem durch internationale Reportagen, Musik jenseits des „Dudelfunks“ und insgesamt mehr Wortbeiträge von anderen Jugendradios abheben, kündigte Programmchef Eric Markuse bei der Präsentation am Freitag in Leipzig an.

„Wir wollen wieder Musikjournalismus machen statt Dauerberieselung“, sagte er. Mit Live-Mitschnitten über das Internet und Download-Möglichkeiten wolle man die 20- bis 29-Jährigen für das Radio begeistern. Dafür sollen auch Internetstreams im Rahmen der Nachmittagssendung „My Sputnik“ zum Einsatz kommen.
 
MDR-Hörfunkdirektor Johann Michael Möller betonte, dass „Sputnik“ ein „Entwicklungslabor“ sein solle, in dem neue Formate ausprobiert werden sollen. Es gebe keine Vorgaben an eine Quote, betonte er. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass die „Glattheit“ der meisten bisherigen Radioprogramme keine Zukunft mehr habe, Ecken und Kanten bei Wort- und Musikbeiträgen seien wieder gefragt. Mit dem neuen Programm solle auch eine neue Hörergeneration gewonnen werden, denn in den vergangenen fünf Jahren seien die Hörerzahlen aller Sender kontinuierlich gesunken.
 
Für „Sputnik“ wurden laut Markuse beim MDR zwei neue Planstellen geschaffen, das jährliche Budget des werbefreien Senders beträgt 4,5 Millionen Euro. Verbreitung soll das neue Programm mit zwei englischsprachigen Nachrichtensendungen pro Tag, einer Newcomer-Plattform und Audio-Soap vor allem über das Internet finden. An der Beschränkung der UKW-Empfangbarkeit werde sich zunächst nichts ändern, sagte Markuse.
 
„Sputnik“ ist bisher nur in Sachsen-Anhalt und im Großraum Leipzig über UKW zu empfangen, rund 220 000 Hörer schalten laut MDR täglich ein. „Sputnik“ war 1993 aus dem DDR-Jugendsender DT64 hervorgegangen. (ddp-lsc/fr)[lf]

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