Medientage München: Digitalradio ist die Zukunft

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Während der Medientage München bezogen Teilnehmer eines Panels rund um das Thema Digitalradio gegensätzliche Stellungen. Die Meinungen reichten von „weltweiter Frustration“ bis hin zu „Digitalradio bedeutet Mehrwert“. Insgesamt fiel das Echo positiv aus.

Nach Meinung von Marko Ala-Fossi, Senior Lecturer in Radio an der Universität Tampere, habe der digitale Hörfunk nicht die gleichen Fortschritte gemacht wie das digitale Fernsehen, daher herrsche eine „weltweite Frustration“ in Bezug auf das Digitalradio, teilte der Branchendienst „Radioszene“ am Sonntag mit. In Europa sähe er im Gegensatz zu den indischen und chinesischen Märkten nur geringes Wachstumspotenzial.

Vertreter aus Großbritannien und der Schweiz argumentierten dagegen. Diebeiden Staaten seien europaweit führend bei der Verbreitung vonDigitalradio. Matt Deegan, Creative Director beim Digital-Radio-AnbieterFolder Media in London, und Ernst S. Werder, Managing Partner beimDigitalradiovermarkters MCDT in Zürich, zogen ein gemeinsames Resümee: „Wenn man heute nicht beim Digitalradio mitmacht, ist es morgenvielleicht schon zu spät“.
 
Eine flächendeckende Verbreitung des neuen Standards sei in Deutschland kurzfristig nicht zu erreichen, erklärte Bernd Kraus, Geschäftsführer bei Media Broadcast in Bezug auf die notwendige Infrastruktur. Außerdem werde UKW solange existieren, wie Kunden damit Geld verdienen können. In diesem Zusammenhang forderte Christoph Homberg, Geschäftsführer des Gerätesherstellers Dual, die Netzbetreiber auf, die Versorgungslücken in Deutschland zu schließen. Weiterhin wünsche er sich von den Veranstaltern mehr Werbung für das Digitalradio. Auf Seiten der Hersteller habe sich bereits viel getan.
 
Für Florian Fritsche, Geschäftsführer von Regiocast Digital, biete Digitalradio die Chance, sich „kreativ auszutoben“. Er bezeichnete den neuen Übertragungsstandard als „Hochzeit von Inhalt und Technik“. Er unterstrich die Bedeutung des von den Öffentlich-Rechtlichen, den Privaten und des Deutschlandradios gemeinsam unterhaltenen Projektbüros.
 
Willi Steul, Intendant des Deutschlandradios, äußerte sich ähnlich. „Hier haben wir erstmals ein wirklich gemeinsames Interesse. Das ist sehr interessant“, erklärte er. Für ihn sei DAB die „einzige realistische Möglichkeit“, den Sender deutschlandweit flächendeckend zu empfangen. Er sehe es als Herausforderung an, die Menschen davon zu überzeugen, „dass DAB die Zukunft ist“. Letztlich sei die Entscheidung für Digitalradio keine rein politische, sonder auch eine wirtschaftliche, Digitalradio bedeutete Mehrwert. [rh]

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