Monika Piel: WDR 3 hat keinen Quotendruck

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Die WDR-Intendantin Monika Piel hat sich im Rahmen der öffentlichen Veranstaltungsreihe „WDR=Kultur=Gut“ für den Erhalt des Kultursenders WDR 3 ausgesprochen, dessen umstrittene Reform jüngst bestätigt wurde. Nur im öffentlich-rechtlichen Hörfunk könne ein hochwertiges Kulturprogramm funktionieren, da es keinen Quotendruck gebe.

Neue Hörerstrukturen, eine sich wandelnde kulturelle Sozialisation und die Herausforderungen der digitalen Welt – das waren die Themen, mit denen sich die Veranstaltungsreihe „WDR=Kultur=Gut“ unter dem Themenbanner „Zukunft der Kultur im Radio“ in der vergangenen Woche in Duisburg beschäftigte. Wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) aktuell mitteilte, stand dabei vor allem das hauseigene Kulturradio WDR 3 im Mittelpunkt.

Monika Piel, die Intendantin der Rundfunkanstalt, merkte dabei an, dass nur der öffentlich-rechtliche Hörfunk ein dauerhaft hochwertiges Kulturprogramm bieten könne, da er nicht von Quoten und Werbeeinnahmen abhängig sei. Ein Kulturprogramm dürfe nicht von wirtschaftlichen Faktoren abhängig gemacht werden. „Kultur ist ein Wert an sich und muss sich nicht in Euro und Cent messen“, so Piel. Gleichzeitig betonte die ARD-Chefin aber auch, dass ein Kulturradio natürlich den Anspruch haben müsse, gehört zu werden: „WDR 3 hat keinen Quotendruck, aber wir müssen auch gehört werden.“ Laut Piel sei es wichtig, auch im Kulturradio auf die sich verändernde Hörerschaft zu reagieren und ein neues und junges Publikum anzusprechen.
 
Wie das gelingen könnte, dazu äußerte sich Christian Höppner, der Vizepräsident des Deutschen Kulturrates: „Eine Vernetzung zu anderen Programmangeboten ist essenziell.“ Die Gefahr eines reinen Kultursenders sei, in einem Elfenbeinturm festzustecken. Deshalb wäre es wichtig, auch in anderen Programmen verstärkt Kulturnachrichten anzubieten. „Nichts gegen Sport, aber das Verhältnis von Kulturnachrichten und  Sportnachrichten stimmt nicht.“, so Höppner.
 
Im Mai hatte der Rundfunkrat des Westdeutschen Rundfunks die scharf kritisierteReform seines Kulturradios WDR 3 durchgewunken. WDR-HörfunkdirektorWolfgang Schmitz versicherte, dass bei dem Sender kein Kulturabbaustattfinden werde. [ps]

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