Neue Programmanalyse der Thüringer Radiosender

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Die Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) hat am Mittwoch ihre jährliche Inhaltsanalyse der privaten und öffentlich-rechtlichen Radioprogramme vorgestellt. Ein Ergebnis: Die Privatradios haben einen höheren Wortanteil als das öffentlich-rechtliche MDR Jump.

Untersucht wurden die Struktur, die Gestaltung und die Entwicklung der vier landesweiten Hörfunksender. Im Zentrum des Interesses standen laut TLM neben der Programmstruktur die Informationsleistung, die gespielte Musik, die Berichterstattung und die Regionalisierungen im Tagesprogramm von 05.00 Uhr bis 19.00 Uhr. TLM-Direktor Jochen Fasco zeigt sich zufrieden: „Die privaten Radiosender in Thüringen erfüllen auch in diesem Jahr ihre Lizenzauflagen. Sie stabilisieren ihren Informationsanteil und bauen die Anteile ihrer Regionalberichterstattung weiter aus.“ Diese Entwicklung zeige, wie ernst die Privatsender ihre Informationsverantwortung und regionale Informationsfunktion nähmen.
 
Sowohl Antenne Thüringen als auch Landeswelle Thüringen haben mit jeweils 17,0 Prozent den lizenzrechtlich für beide privaten Sender festgelegten Informationsanteil (informierende und beratende Wortbeiträge) von 15 Prozent im Tagesprogramm klar erfüllt. Der Hörfunksender Antenne Thüringen steigerte den Anteil im Vergleich zum letzten Jahr um 0,1 Prozentpunkte. Im Tagesprogramm der Landeswelle Thüringen stieg der Anteil der informierenden und beratenden Wortbeiträge im gleichen Zeitraum um 0,2 Prozentpunkte. Damit stabilisieren beide Thüringer Privatsender ihre Informationsleistung zwei Prozentpunkte über dem geforderten Mindestwert.

Eine zweite wichtige Lizenzauflage verpflichtet die beiden privaten Sender, ihr Programm für mindestens 45 Minuten pro Woche auseinanderzuschalten, um aktuell (und originär) über das Geschehen in den verschiedenen Regionen des Landes zu informieren. Die Regionalberichterstattung bei Antenne Thüringen betrug im vergangenen Jahr 59 Minuten. Bei Landeswelle Thüringen lag der Umfang der Regionalisierungen bei 86 Minuten. Diese Steigerung konnte durch die Zunahme von regionalisierten Nachrichten (von 46 auf 68 Minuten) erreicht werden.
 
Bei MDR Jump nahm der Anteil an informierenden und beratenden Wortbeiträgen im Tagesprogramm leicht ab. Waren es im Jahr 2009 14,4 Prozent so weist Jump 2010 einen Anteil von 13,3 Prozent auf und hat damit nach wie vor den niedrigsten Informationsanteil. Im Gegensatz dazu baute der öffentlich-rechtliche Sender MDR 1 Radio Thüringen seinen Anteil von 22,0 Prozent auf 22,6 Prozent im Tagesprogramm leicht aus. Damit liegt der Sender in Thüringen an der Spitze.
 
Während das Musikprogramm von Antenne Thüringen von aktuellen Charts und Popmusik der letzten Jahre bestimmt wurde, nahmen bei Landeswelle Thüringen insbesondere Rock- und Pop-Oldies sowie Rocktitel aus den letzten Jahren stark zu. Jump konzentrierte sich zunehmend auf aktuelle Charts und MDR 1 Radio Thüringen ersetzte einen Teil der Schlagertitel durch Pop-Oldies. [mw]

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19 Kommentare im Forum

  1. AW: Neue Programmanalyse der Thüringer Radiosender Da muß man aber auch bedenken, dass der "Wortanteil" bei MDR Hüpf mittlerweile auch dadurch gestaltet wird, dass alle 20 Minuten (Kurz-)nachrichten, Wetter und Verkehr gesendet werden. Die Daseinsberechtigung von Jump hat sich für mich nach wie vor nicht erschlossen. Billigster Dudelfunk, der sich in Thüringen (und nicht nur dort) vor den Privaten verstecken muß. Und das ganze gebührenfinanziert. Schämen Sie sich, Herr Schiewack.
  2. AW: Neue Programmanalyse der Thüringer Radiosender Wie kann man bei einem analogen Radiosender zu frieden sein, wie bei den Verkehrsinformationen. Das geht doch alles viel zulangsam, eh die bei dem Autofahrer ankommen. Das könnte da in Bayern zutreffen, die haben schon digitales Radio(DAB+)
  3. AW: Neue Programmanalyse der Thüringer Radiosender Jump macht mich auch jedes Mal sprachlos, wenn ich mal wieder durch das Sendegebiet fahre. Ist ja eigentlich der gleiche Programmplatz der Öffentlich-Rechtlichen, wie in Berlin/Brandenburg Radio eins (Unterhaltungs- und Serviceprogramm). Aber dazwischen liegen Welten. Wenn ich im MDR-Sendegebiet wohnen würde, würde ich keine GEZ zahlen. Nicht für ein Programm, was schlimmer ist als (fast) jeder Privatsender. Wenn Wortbeiträge, dann nur holes Geschwafel, keine Informationen mit Hintergrund. Da war ja sogar MDR Life besser...
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