ÖR-Rundfunk verliert auch stark in der französischen und italienischen Schweiz

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Unterschiedliche Radiomärkte gibt es in der Schweiz. Damit war vorhersehbar, dass der UKW-Ausstieg des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mit Ende 2024 zu regional unterschiedlichen Resultaten führen würde. Hier die aktuellen Werte der Untersuchungen der Mediapulse AG für die französische und italienische Schweiz.

Wie sieht es in der französischen Schweiz aus?

Im Vergleich zur Deutschschweiz hat RTS, also der französischsprachige Zweig des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, deutlich mehr Federn lassen müssen.

Während die gesamte Radionutzung in der französischen Schweiz nur um 1,1 Prozent auf 66,3 Prozent zurückgegangen ist, muss RTS mit all seinen Wellen ein dickes Minus von acht Prozent verkraften. Gemeinsam erreichen sie nur noch 24,8 Prozent der Bevölkerung.

RTS Premiere verzeichnet ein Minus von 4,6 Prozent, was vergleichbar mit den 4,7 Prozent von Radio SRF 1 und 3 in der Deutschschweiz ist. Die Tagesreichweite von RTS Premiere liegt nun bei 17,6 Prozent. RTS Espace 2 hat seine Reichweite von 2,3 auf 1,2 Prozent nahezu halbiert. Ähnlich auch bei RTS Couleur 3 von 7 auf 3,7 Prozent.

Die Privatsender haben im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 zu jetzt in der französischen Schweiz um 4,1 Prozentpunkte auf 40,3 Prozent zugelegt. Beachtenswert ist auch die Präsenz ausländischer Radios, Stichwort Frankreich. Sie steigerte sich um 1,6 Prozent auf 14,5 Prozent.

Und die Radionutzung in der italienischen Schweiz?

Die stärksten Verschiebungen innerhalb der drei großen schweizer Sprachregionen findet man in der italienischen Schweiz. Auch in ihr ist die Radionutzung insgesamt um 2,7 Prozent zurückgegangen und liegt nun bei 75,6 Prozent. Damit wird hier in der Schweiz noch am intensivsten Radio gehört.

Allerdings musste hier RSI, der italienische Zweig des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, ein wahrlich schmerzendes Minus einfahren. Von 50 auf 35,9 Prozent lässt sich am Besten mit „Absturz“ beschreiben. RSI Rete 1 liegt nun bei 24,1 Prozent, nachdem es 8,7 Prozent Verlust einstecken musste. Bei RSI Rete 2 findet sich ein vergleichsweise geringes Minus von 1,8 Prozent. Was bei einer aktuellen Nutzung von 3,6 Prozent aber auch wieder gewaltig ist. RSI Rete 3 muss gar 9,7 Prozentpunkte verkraften und liegt nun nur noch bei 15,3 Prozent.

Die Privaten konnten den öffentlich-rechtlichen UKW-Ausstieg für sich mit einer Reichweitensteigerung von 6,4 Prozent auf nun 44,1 Prozent nutzen. Ausland, das heißt im Schweizer Süden „Italien“ mit seiner extrem lebhaften und bunten Radiowelt. Die konnte in der Deutschschweiz ein Plus von 2,6 Prozent verbuchen und liegt nun bei 16,7 Prozent.

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2 Kommentare im Forum
  1. Per Gesetz einen Markt zu steuern nennt man Planwirtschaft, was schon in der DDR nicht funktioniert hat. Besser wäre sicherlich gewesen, zunächst digital mehr Programme anzubieten und entsprechend zu bewerben. Bei ausreichender Verbreitung der neuen Technik kann man dann schrittweise die alte Technik zurückfahren. Und das ohne Kundenverlust.
  2. Man weiss es in der Schweiz schon sehr lange (seit 2014) , dass UKW abgestellt wird. man hat die Frist sogar um zwei Jahre verlängert von Ende 2024 auf 2026. Am Programmangebot und der Abdeckung liegt es nicht, die ist nämlich sehr gut. .
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