Mannheim/Bonn/Stuttgart – Ab Ende August planen der Privatsender Radio Regenbogen und der Netzbetreiber Media and Broadcast von T-Systems den bundesweit ersten Feldversuch mit dem HD Radio-Standard.
Dieser Standard erlaubt es, ein analog über UKW verbreitetes Radioprogramm gleichzeitig auch digital zu übertragen und auf derselben Frequenz zusätzliche Programme oder Datendienste anzubieten.
„Der Hörer im Rhein-Neckar-Raum kann mit seinem normalen UKW-Radio wie bisher das Radio Regenbogen-Programm auf der Frequenz 102,8 empfangen. Mit einem neuen HD Radio kommt er darüber hinaus in den Genuss unserer neuen Formate ‚Regenbogen Gold‘ sowie ‚Regenbogen Comedy'“, so Gregor Spachmann, Geschäftsführer von Radio Regenbogen.
Dieser evolutorische Ansatz war für Spachmann ausschlaggebend, die Technologie, mit der in den USA bereits mehr als 1 300 Stationen senden, auch in Deutschland zu testen. Auch der Netzbetreiber Media and Broadcast von T-Systems betrachtet HD Radio als eine weitere Option bei einer zeitlich späteren Digitalisierung des UKW-Bandes und beteiligt sich als technischer Projektpartner an diesem Betriebsversuch.
„Es ist von großem Interesse, Erfahrungen über den Betrieb und die Empfangssituation bei gleichzeitiger Aussendung von UKW- und HD Radio zu erhalten. Der reale Test über unsere Sendeanlage soll die zukünftigen Anforderungen an die Endgeräte für den HD-Empfang definieren“, so Egon Kraus, Leiter Business Unit Hörfunk bei Media Broadcast.
Auch Thomas Langheinrich, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden- Württemberg (LFK) unterstützt das Pilotprojekt: „Mit diesem Versuch wollen wir herausfinden, ob HD Radio für unsere Veranstalter ein sinnvolles digitales Zusatzangebot darstellt. Es hilft uns wenig, wenn immer nur auf Erfahrungen in anderen Ländern verwiesen wird.“
Nachdem die Ergebnisse aus Labormessungen der Bundesnetzagentur und der FH Kaiserslautern vorliegen, läuft die Planungsphase für den Pilotbetrieb auf Hochtouren. Dabei hoffen die Initiatoren auf eine möglichst breite Unterstützung seitens der Geräte- und Automobilindustrie. Die ersten Projektergebnisse sollen im Rahmen einer Veranstaltung der LFK am 27.09. in Stuttgart präsentiert werden. [lf]
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