
Der Streit um die finale UKW-Abschaltung in der Schweiz mit 31. Dezember 2026 geht in die nächste Runde.
Einige private Radioveranstalter versuchen seit geraumer Zeit, das beschlossene Ende von UKW in der Schweiz zu Fall zu bringen. Nun haben sie einen unerwarteten, wichtigen Etappensieg erreicht.
Am 9. September hatte sich der schweizer Nationalrat mit dem Thema befasst. In einer Abstimmung haben sich die Abgeordneten mit 124 zu 62 Stimmen bei 8 Enthaltungen dafür ausgesprochen, dass die privaten Radiosender auch über das Jahresende 2026 hinaus auf UKW weiter senden können. Der Nationalrat möchte nun, dass die mit Ende 2026 auslaufenden UKW-Konzessionen verlängert oder neu ausgeschrieben werden. Selbst eine Frequenzauktion wurde nicht ausgeschlossen.
Von den Abschaltgegnern angeführt wurde, dass die SRG mit der UKW-Abschaltung ihrer Programme mit Jahresbeginn 2025 erheblich an Zuhörern verloren habe und man nun befürchtet, dass dies Ende 2026 auf den Privaten widerfahren könnte. Nicht nur für Außenstehende, sondern auch für manche Schweizer erschließt sich nicht, wie das eintreten sollte. Zum Einen nutzt ohnehin nur noch ein verschwindend geringer Teil primär UKW und weiter wäre zu berücksichtigen, dass nach einer generellen UKW-Abschaltung ohnehin für alle schweizer Rundfunkveranstalter wieder die gleichen Voraussetzungen gelten. Was gegenwärtig definitiv nicht der Fall ist.
Im Vorfeld hatte bereits der schweizer Bundesrat eine Empfehlung für eine Ablehnung der Motion rund um die UKW-Abschaltung zu stimmen. Unter einer Motion versteht man in der Schweiz einen parlamentarischen Vorstoß auf eidgenössischer, kantonaler oder kommunaler Ebene, welcher die Regierung beauftragt, tätig zu werden.
Digitalradio in der Schweiz sehr populär
Dabei führte der Bundesrat an, dass über 90 Prozent der Schweizer Radio digital per DAB+ oder Internet hören. Weiter gab der Bundesrat zu bedenken, dass eine Neuvergabe von UKW-Frequenzen mit einem aufwändigen Ausschreibungsverfahren und mit beträchtlichen Investitionen in eine veraltete Übertragungstechnik bedeuten würde.
Die Befürworter der Beibehaltung von UKW fordern eine Verlängerung bis mindestens Ende 2031. Spannend an der Thematik ist aber auch, dass es gerade die Privatsender in der Schweiz waren, die in der Vergangenheit wegen der hohen Verbreitungskosten auf UKW nach einem Abschaltdatum geschrien haben. Fest steht, dass das letzte Wort zur finalen UKW-Abschaltung in der Schweiz noch nicht gesprochen ist.
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